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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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nicht selbst erziehen, dann dauert es etwa noch einmal so lang. Das Beste ist aber, wenn er gleich zu dir kommt. Dann kann er sich an dich und deine Aura gewöhnen. Und an die Besonderheiten, die dich ausmachen.“
    Damit meinte sie sowohl ihr Dasein als Immaculate als auch die Tatsache, dass sie Geister sehen und sichtbar machen konnte. Am Anfang würde die Anwesenheit dieser transparenten Wesen schon etwas Verwirrung stiften, doch wenn der Hund noch formbar war und willens zu lernen und sich durch die Hand der Sophora anzupassen, war das alles kein Problem.
Nico durfte das Körbchen tragen, was für sie dank ihrer neuen Stärke keine große Sache mehr war und Tiponi trug den dazugehörigen Deckel sowie die Decke, auf die sich Rowtag legen konnte, nachdem sie die Babys dazugesetzt hatten.
    „Aber eins noch, Sophora!“
Bevor sie wieder zurück zu den anderen gingen, musste noch etwas erledigt werden, um das Band zwischen Hund und zukünftigem Besitzer zu festigen.
    „Keine Angst, es wird nicht wehtun.“
Tiponi nahm Nicos Hand, hob die Finger an ihre Lippen und ritzte die Kuppe ihres kleinen Zeigefingers mit der Spitze ihres Fangzahns an. Nico zuckte überrascht zurück, doch Tiponi hielt ihre Hand fest umschlossen. Sie zog Nico mit sich auf den Boden vor die Decke, nahm das weiße Knäuel, das sich gerade anschickte, bei der Mutter festzusaugen und hielt ihm Nicos blutigen Finger unter die Schnauze. Das Hündchen schnupperte und Tiponi murmelte etwas in alter Sprache, was den Kleinen offenbar dazu veranlasste, noch eingehender zu schnuppern und sein kleines weißes Schnäuzchen rot einzufärben. Ganz plötzlich allerdings fing es an zu lecken und schnappte schließlich mit seinem noch zahnlosen Maul nach Nicos Finger, um daran zu saugen. Nico gab einen noch überraschteren Laut von sich als eben. Tiponi begutachtete ihr Werk zufrieden.
    „Er nimmt dein Blut in sich auf und damit einen Teil deiner Seele. Einen Teil deiner Unsterblichkeit. Wenn du den Blutbund zwischen euch regelmäßig erneuerst, wird er dir viele Jahre ein treuer Gefährte sein. Du hast sicher gespürt, dass diese Tiere etwas Besonderes sind, nicht wahr? Wäre Rowtag ein gewöhnlicher Hund, wäre sie längst nicht mehr in dieser Welt an meiner Seite.“
Tiponi gab Nicos Handgelenk frei und ließ das Hündchen noch eine Weile an deren Finger saugen. Ein bisschen noch, dann war es genug. Schließlich machte Rowtag sie darauf aufmerksam, all ihre Babys bei sich haben zu wollen und Tiponi setzte das Hündchen zurück an die Zitze der Hündin.
    „Lassen wir sie eine Weile allein. Die anderen fragen sich sonst, wo wir bleiben.“
In der Tat wartete Damon schon mit einem vollkommen überladenen Teller für seine Soulmate, bei dem sich Tiponi fragte, ob der Mann es wirklich gut mit Nico meinte oder einfach nur zu viel des Guten. Er kam sofort auf sie zugeschossen und zwang die Sophora förmlich, jetzt endlich etwas zu essen. Schließlich musste sie nach dem siegreichen Kampf gegen Chryses doch ebenso viel Hunger haben wie ein Krieger.
    Sieg gegen Chryses?
Tiponi sah zu Devena Romanas Soulmate rüber, der sich essend und lachend mit ihr, Devena Catalina und Jagannatha unterhielt, der seiner Tochter gerade zum zweiten Mal Champagner nachschenkte und auch die anderen Gläser noch mal füllte, die man ihm hinhielt. Nein, unmöglich!
    Damon dirigierte seine Freundin an den großen Esstisch, an dem man ganz zwanglos Platz genommen hatte. Es schien nicht viel zu fehlen und er hätte sie mit der eigenen Gabel gefüttert.
Nein, Nico besiegte nicht einfach so einen der mächtigeren Krieger in dem ersten Siebengestirn. Und doch schien etwas Wahres dran zu sein, wenn man der Runde bei ihren Scherzen zuhörte. Unglaublich.
Sie hatte Nico allerdings gegen Sterling kämpfen sehen. Mit höchst verblüffendem Geschick. Da hatte der Kampf für sie zuerst auch aussichtslos ausgesehen bis sich das Blatt plötzlich wendete.
    „Hat die Sophora wirklich Euren Bruder im Kampf besiegt?“ , fragte sie Theron leise, als sie als eine der Letzten neben ihm vor der Auswahl des Frühstücks stand und vergaß in ihrer Neugier fast, dass sie sich eigentlich nicht wieder mit ihm unterhalten wollte.
Sein kühler, scheinbar geringschätzender Seitenblick erinnerte sie aber gleich wieder gut spürbar daran.
    „Vergesst es. Es geht mich nichts an.“, murmelte sie entschuldigend und ging in so weitem Bogen wie möglich um ihn herum, um sich an anderer Stelle weiter zu bedienen und

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