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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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    Theron erinnerte sich an die unheilvolle Vision, die das Orakel vor ein paar Wochen verkündet hatte. Beim Seventh Bloodrite, als er dachte, es würde ihn erwischen, dabei war Chryses gemeint gewesen. Und Jagannatha. Mit Ashur und Damon hatte keiner von ihnen gerechnet. Hielt das Orakel vielleicht Informationen zurück?
Sie musste doch gewusst haben, dass Nico für Damon bestimmt gewesen war, wenn seine Mutter es ebenfalls geahnt hatte. Er fragte sich, ob sie sich bei ihm genauso zurückhielt, weil sie wusste, dass er noch weniger bereit war, klein bei zu geben, als sein Bruder. Und was war mit Ray?
Er hatte genauso viele Gründe wie er selbst, sich nicht mit jemandem verbinden zu wollen. Kurz dachte er, dass das Schicksal sich vielleicht geirrt haben mochte, weil er und Nicolasa eine nachvollziehbarere Verbindung gewesen wären, wenn man allein von ihrer Herkunft ausging.
    Theron wandte sich aus den Gedanken gerissen an die Tri’Ora, die unbemerkt neben ihn getreten war. Sein irritierter Blick galt überhaupt nicht ihr, da er ihre Neugier in diesem Fall durchaus nachvollziehen konnte. Nico würde ihr die Frage jederzeit offen beantworten, da sie Tiponi anscheinend mochte. Sie hatte sich ja auch nach dem Kampf gegen Sterling direkt zu sich bestellt. Wohl ohne zu ahnen, dass ihre Bitte einem Befehl gleichgekommen war.
    - Es war ein fairer Kampf mit den Zwillings-Dolchen, verehrte Tiponi. In der Arena hätte sie es wahrscheinlich nicht geschafft, es ging hier aber nicht um Leben und Tod. Also ja, Pia Nicolasa hat Chryses im Kampf besiegt! Auch das ist mit ein Grund, warum wir hier feiern. Euer Geschenk hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. -
    Theron sandte die telepathische Erklärung, da alles andere ihm unhöflich vorgekommen wäre. Ihr erstes Zusammentreffen war vielleicht leicht unglücklich verlaufen, aber sie würde es hoffentlich nicht mehr wagen, sich eigenmächtig in seine Angelegenheiten zu mischen. Solange die Dinge zwischen ihnen geklärt waren, gab es keinen Grund, der Frau mehr Angst als nötig zu machen. Sie war immerhin eine enge Freundin von Awendela. Und ihr vielleicht letzter Besuch für lange Zeit sollte nicht von Unstimmigkeiten überschattet werden.

3. Einsatz in Manhattan

    Donnerstag, 09. August; später Abend…
    Nach dem ausgelassenen Brunch, der sich in den Nachmittag gezogen hatte, hatte Nico eigentlich die Absicht gehabt, sich Informationen über die Erziehung von Welpen zu besorgen, bevor sie sich alle zum Feiern in Ash’ Club trafen. Allerdings hatte sie nicht mit ihrer körperlichen Erschöpfung gerechnet, die durch die zwei Gläser Champagner, mit denen sie auf Cats Geburtstag angestoßen hatten, noch verstärkt wurde.
    Sie hatte sich schon im Lift schläfrig an Damon gelehnt und sich nicht gewehrt, als er sie in sein Schlafzimmer trug, wo sie den Nachmittag bis zum Abend verschlafen hatte. Es musste wohl doch an der körperlichen Umstellung liegen, da sie sonst niemals einfach so während des Tages schlief. Es sei denn, sie hatte eine Spätschicht im Krankenhaus absolviert. Außerdem schwebte sie vor Glücksseligkeit auf Wolken, weil sie eine frischgebackene Hunde-Mami war. Sie verspürte allein bei dem Gedanken einen freudigen Schauer. Sie war mit dem kleinen Wesen einen Blutbund eingegangen und nun gehörte er für sehr lange Zeit zu ihr. Sie konnte es dennoch kaum erwarten, dass sie ihn endlich an sich nehmen konnte.
    Ihr kleines Baby!
    Nico drehte sich glücklich aufseufzend auf den Rücken und streckt die schweren Glieder, um endlich richtig wach werden zu können. Sie hatte noch niemals so tief und fest geschlafen wie seit der Umwandlung. Das war ihr ein bisschen peinlich, weil sie sonst bei jedem Geräusch hochzuschrecken pflegte. Das würde sich hoffentlich geben, wenn sie sich an die neuen Kräfte gewöhnt hatte.
Urplötzlich setzte sie sich wie von der Tarantel gestochen im Bett auf und schrie laut nach Damon, der auch gleich äußerst alarmiert erschien. Bereit, die Monster zu erschlagen, die ihr Angst gemacht hatten, doch sie strahlte ihn nur erfreut an.
    „Mir ist eingefallen, wie ich ihn nennen werde! Ich meine, den kleinen Hund. SHAI. Das bedeutet auf Aramäisch Geschenk“, verkündete sie strahlend, als ginge es dabei um den Namen ihres Kindes.
    Damon verdrehte sie Augen und setzte sich zu ihr auf das Bett, so dass sie ihm um den Hals fallen konnte.
„Nicht böse sein, ich weiß, ich bin ein klein wenig verrückt“,

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