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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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folgen wollte. Nico sah ihr dabei lieber nicht die Augen, weil sie sonst bestimmt darauf gekommen wäre, dass sie mehr wusste als die anderen. Sie sah lieber auf die verschlungenen Hände des Ehepaares. Diese Einheit war unzerstörbar und die Vergangenheit war nun dort, wo sie hingehörte. Wendy musste niemals wieder Angst haben oder sich allein fühlen, falls sie doch noch einmal davon träumen sollte…
Ash würde von nun an ihr Traumfänger sein .

    Cat bedankte sich lachend und gab das sorgsam vorbereitete Essen für alle frei. Die Krieger stürzten sich mit einem wortwörtlichen Bärenhunger darauf, was Tiponi schmunzeln ließ. Sie selbst stellte ihr Glas auf einer Serviette auf der Anrichte ab, um keine Flecken auf dem glänzend polierten Holz zu hinterlassen.
    Nico hatte sich wieder über das Hundekörbchen gebeugt und wenn alle anderen mit dem Büffet beschäftigt waren, war dies vielleicht die ideale Gelegenheit, um ihr ebenfalls ein Geschenk zu machen.
    „Sie gefallen Euch, nicht wahr?!“, fragte sie leise, um die vollkommen verzückte Nico nicht zu erschrecken.
    „Rowtag hat gute Arbeit geleistet. Die Graubraunen waren zuerst da. Alles kleine Mädchen. Stark wie ihre Mutter und zweifellos mit einem sehr forschen Charakter. Dann kam der Schwarze zusammen mit einem Bunten. Beides Männchen. Dann kam der andere kleine Bunte, wieder ein Mädchen und schließlich, als wir dachten, es wäre schon vorbei und geschafft, der Letzte. Der Weiße. Auch ein Junge, aber das Kleinste und Schwächste im Wurf.“
    Tiponi hockte sich vor das Körbchen, streckte eine Hand nach den Welpen aus und fuhr sachte mit den Fingerspitzen über das weiße Fell des kleinen, fiependen Hündchens. Eines Tages würde es groß und stark sein. Mit eisblauen Augen, in denen nicht nur Kälte, sondern auch brennendes Feuer lodern würde. Er würde wie sein Vater sein. Ein wirklich treuer Begleiter und ein Kämpfer.
    „Ich kann nicht alle behalten, auch wenn sie wunderschön sind. Ich habe bereits eine Auswahl an zukünftigen Herrchen getroffen, aber sieben gut unterzubringen, ist schon ein wenig schwierig. Es müssen gute, willensstarke und gleichzeitig liebevolle Führer sein. Wollt Ihr Euch eins der Welpen aussuchen, Sophora? Es würde mich und Rowtag sehr freuen, wenn ihr Euch später um eines ihrer Kinder kümmern wollt.“
Rowtag stieß einen zustimmenden Laut aus. Eine Mischung aus Schnauben und Bellen. Tiponi kraulte sie liebevoll unterhalb der spitzen Schnauze und dann wechselte ein weiterer Hundekeks den Besitzer. Es war wirklich so, als verstünde die Hündin jedes Wort und Tiponi würde jederzeit steif und fest behaupten, dass es genauso war.
    „Sie sind einfach wunderschön!“, wisperte Nico andächtig, als Tiponi sich neben ihr niederließ.
Nico war absolut von dem Anblick gefangen, allerdings hielt sie am meisten den kleinen Weißen im Auge, der ihr so zerbrechlich und pflegebedürftig vorkam. Die Welpen waren alle unglaublich niedlich, doch der Jüngste von ihnen traf sie einfach mitten ins Herz.
Nico starrte Tiponi einfach nur fassungslos an. Erneut stockte ihr der Atem und sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Es war eine verantwortungsvolle Aufgabe und eine große Ehre, so ein besonderes Lebewesen anvertraut zu bekommen.
    „Ich… Das wäre wirklich… Ich kann versprechen, liebevoll zu sein… Aber willensstark? Ich weiß nicht… Ich würde mich wirklich bemühen… Ich wollte schon immer…“
Nico stammelte erst und stockte dann, weil ihr Gegenüber wahrscheinlich überhaupt nicht verstand, was sie da faselte. Sie hatte schon immer einen Draht zu Tieren gehabt, doch weil sie von Geistern aufgesucht wurde, hatte sie lieber darauf verzichtet, selbst eines zu halten. Aber dieser Wurf stammte von einem besonderen Hund, ihre Jungen würden sich durch Übernatürliches sicher nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zudem hatte sie ja nun ihren Platz gefunden, wo sie nun auch die Verantwortung für einen tierischen Gefährten übernehmen konnte.
    Ohne groß zu überlegen, fiel sie Tiponi um den Hals, weil sie anders einfach nicht ihre tiefgehende Dankbarkeit ausdrücken konnte.
„Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mich um einen der Welpen zu kümmern! Ihr macht mir damit eine sehr große Freude!“, flüsterte Nico bewegt und sah dann kurz mit tränenfeuchten Augen in den Korb, um dann den hoffnungsvollen Blick zu der großzügigen Überbringerin anzuheben.
„Wenn… Wenn der Kleinste noch niemandem versprochen

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