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Die Suenden der Vergangenheit

Die Suenden der Vergangenheit

Titel: Die Suenden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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sah so zerbrechlich und durchscheinend aus, dass er fürchtete, sie könnte sich bei dem Sturz etwas gebrochen haben. Sie war jedoch unversehrt.
    „Ich habe nie vorgehabt, ein Geheimnis aus Glorias Herkunft oder meiner Verbindung zu ihr zu machen.“
Er durfte nicht enttäuscht über das Misstrauen des Warriors sein, war aber sehr dankbar, dass Nico seine Erzählung mit ihren seherischen Fähigkeiten bestätigte. Natürlich hätte er sicher mehr tun können, als er getan hatte, doch ihm waren von oberster Stelle die Hände gebunden worden.

    „Er sagt die Wahrheit, Ray… Dem Orakel waren damals die Hände gebunden. Mathilda forderte das Recht des Blutes ein. Ich habe große Wut, Hass und Ablehnung in ihr gespürt. Blinde Wut. Sie hat sie über Jahre kultiviert und sie blind machen lassen für die Bedürfnisse des Kindes, das sie angeblich wie ihr eigenes liebt. Es ist schrecklich!“, brachte Nico mit belegter Stimme hervor und ließ sich dann kraftlos auf den Stuhl fallen, um die Stirn auf ihren auf dem Tisch aufgestützte Hände zu legen. Sie wollte nicht, dass der Enforcer die Tränen sah, die in ihre Augen aufgestiegen waren.
Ihr eigener Vater hatte sie ziehen lassen, um ihr Leben zu retten, obwohl er großes Misstrauen gegen diese neue Welt gehegt hatte. Aber er liebte sie und wollte, dass es ihr gut ging. Ihr Wohlergehen ging ihm über alles sogar über sein eigenes Leben. Jedes andere Verhalten wäre selbstsüchtig gewesen und hätte niemals von Liebe oder Zuneigung gesprochen.

    „Ich weiß nicht, was in Mathildas Kopf vorgeht, Pia Nicolasa. Sie hält sich an steife, irrsinnige Prinzipien, die sie für sich selbst bestimmt hat, da sie unsere für sich nicht mehr gelten lassen will.“
    Peter seufzte leise und sah fast noch bekümmerter drein als die Sophora. Auch ihm waren die Qualen, die Gloria durchgestanden hatte und diejenigen, die noch vor ihr lagen, sehr wohl bewusst. Es war furchtbar.

    „Nico! Gott sei Dank! Es geht dir gu…? NICO!“
    Catalina war so plötzlich hinter Ray aufgetaucht, der mit dem Rücken zur Tür saß, dass keiner von ihnen es bemerkt hatte. Sie lief auf ihre Sophora zu und ging neben ihr in die Knie, als sie die Tränen auf den blassen Wangen entdeckte.
    „Theron wollte nicht sagen, warum du plötzlich verschwunden bist! Ich musste also selbst nachsehen. Ich hatte ein schlechtes Gefühl, was ist los?!“, verlangte sie zu wissen und warf dem fremden Mann auf der anderen Seite des Tisches einen blitzenden Blick zu. Ray würde Nico niemals zum Weinen bringen, also musste dieser Kerl daran schuld sein. Außerdem sah Nico furchtbar aus. Wozu trug sie diesen komischen Kittel? Und Schuhe hatte sie auch keine mehr an!
    „Cat…“
Nico schmiegte ihre Wange an Cats duftendes Haar und ließ sich gerne von ihr umarmen. Ihr war ganz kalt geworden, nachdem wegen der heftigen Vision kurz die Hitze in ihr aufgewallt war.
    „Mit mir ist alles in Ordnung. Ich habe nur ein unfreiwilliges Bad in der Fontäne genommen…“ Nico zwang sich zu einem leichten Lachen, weil sie vor dem Fremden nicht heulen wollte. Das hatte Gloria sicher auch nicht gewollt.
    „Ich wurde dort von einem Geist aufgesucht, Cat. Ich verstand nicht sofort, was los war, aber man versuchte sie gerade in einem Krankenhaus wieder zu beleben. Ich dachte, sie braucht vielleicht spirituelle Hilfe, also bin ich gleich los. Ray hat mit netterweise begleitet. Ich wollte dir doch nicht die Party verderben… Ich dachte nicht, dass es etwas mit den Immaculate zu tun hat. Aber Mélusina erkannte sie in der Klinik als Breed, also mussten Ray und ich eingreifen. Sie war schwer verletzt und in ihrer Überfälligkeit ziemlich geschwächt, also gab ich ihr von meinem Blut, weil Ray dafür nicht in Frage kam…“
    Nico fasste weiter zusammen, was im St. Vincent passiert war und wer Gloria wirklich war, dabei benutzte sie auch gleich die mentalen Kanäle, weil sie nicht wollte, dass Glorias Freund jeden ihrer Kommentare mitbekam.
    „...Ray und ich haben sie hierher gebracht. Nach der Blutspende von Devena Morrigan geht es ihr schon sehr viel besser. Sie ist verständlicherweise noch sehr erschöpft und von den Geschehnissen ziemlich überrumpelt. Ich habe ihr leider ein paar Dinge gesagt, die sie ziemlich erschreckt haben. Ich wusste schließlich nicht, dass sie völlig ahnungslos ist. So wie Romy und Rebeka… Noch schlimmer, weil sie keine mentale Gabe zu besitzen scheint, wenn sie in dem Punkt ehrlich war. Das Orakel hat uns die

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