Die Suenden der Vergangenheit
Aufgabe übertragen, den Fall zu übernehmen.“
Cat pfiff leise durch die Zähne und erhob sich aus der Hocke, um Nico sanft auf die durcheinander geratenen Locken zu küssen. Dann setzte sie sich neben sie auf einen Stuhl, wobei sie die Beine elegant übereinander schlug und leicht mit der Fußspitze wippte.
„Das ist übelst! Überfälligkeit mit ein paar Tropfen Blut beheben zu wollen… Es ist ein Wunder, dass sie nicht durchgedreht ist“, meinte Cat mit einem geringschätzigen Zug um den Mund.
Sie hatte diesen Zustand selbst gewählt, konnte viel mehr aushalten als dieses Mädchen, das wohl bis zu ihren Leiden ein ziemlich behütetes Leben geführt hatte. Zudem hatte sie sich immer wieder an ihren Feinden gütlich getan, weil der Durst sie irgendwann dazu getrieben hatte. Eine gewöhnliche junge Frau wäre niemals auf diese Idee gekommen. Sie würde allerhöchstens ihr Steak schön blutig haben wollen.
Ray räusperte sich ungemütlich, da Catalina sich nicht mit Formalitäten aufgehalten hatte. Der Enforcer war allerdings bei ihrem Erscheinen auf die Füße gesprungen. Man brauchte die Patrona des Hauses Lovania schließlich nur einmal gesehen zu haben, um sich an sie zu erinnern.
„ Catalina… Nur um der Form Genüge zu tun! Das ist Peter Cullen, ein bewährter Enforcer und Glorias Patenonkel. Devena Catalina, Patrona des Hauses Lovania und Beauftragte des Orakels, über das Vorgehen bezüglich Glorias Wohlergehen zu bestimmen. “
Cat schnitt ihm eine Grimasse und hielt sich gerade noch davon ab, mit den Augen zu rollen. Theron würde sich hinter ihrem Rücken sicher die Hände reiben, weil es das Problem bestimmt als Frauenarbeit ansah. Vielen Dank!
„Ich wäre die völlig falsche Person dafür! Ich würde das Kind nur verschrecken. Sie ist bei Nico in den besten Händen. Romy würde auch noch in Frage kommen, sie kann sich wohl nur zu gut daran erinnern, was dieser Zustand mit einem anrichtet und wusste ja selbst nicht, dass sie zu uns gehört, bis sie ein paar Ghouls beinahe zum Abendessen verspeist hätten.“
Cat warf dem Enforcer einen spöttisch herausfordernden Blick zu.
„Sie sollten ihr als Erster zeigen, was in ihnen steckt… Mr. Cullen. Von ihrer lieben Tante können wir wohl nicht viel erwarten. Die hat schließlich dabei zugesehen, wie sie langsam aber sicher verfällt und getan, als ob nichts wäre… Es gibt keine gute Methode, ihr das Ganze schonend beizubringen. Und wenn sie durchdreht und sich abwendet, dann können wir sie zu nichts zwingen. Wir werden sie ziehen lassen und sie so lange unter die Bewachung von Enforcern stellen, bis sie nicht mehr kann. Ich liebe sich so aufopfernd kümmernde Verwandte wirklich!“
Cat hätte auf die Tischplatte kotzen können, allerdings beließ sie es bei der letzten ätzenden Bemerkung. Sie würde nicht viel Geduld mit dieser Gloria haben aber noch weniger mit deren tollen Tante.
Nico lächelte Peter Cullen im Gegensatz zu Cat verständnisvoll an. Er hatte keine Rechte an dem Kind gehabt. Nicht einmal das Orakel selbst, das hätte sie mit der Zeit umgebracht, so tatenlos mit ansehen zu müssen, dass jemand in den sicheren Tod geschickt wurde, ohne etwas dagegen tun zu können. Er hatte schon mit der kleinen Bluttaufe viel riskiert, da diese Mathilda ihm ja auf die Schliche hätte kommen können, wenn sie früher eine mächtige Patrona gewesen war.
„Es wird sicher hart werden, Mr. Cullen. Aber ich werde bestimmt nicht so schnell aufgeben, selbst wenn wir anfangs mit Rückschlägen rechnen müssen. Wenn ich falle, dann stehe ich sehr schnell wieder auf…“
Nico warf Cat einen Seitenblick zu, die ihren letzten Satz bestimmt verstehen würde. Eine Anspielung auf ihren schier aussichtslosen Kampf gegen Sterling.
Die Antwort war ein leise geseufztes „Nico...“. Ihr Lächeln vertiefte sich trotz Erschöpfung und allem.
"Wird diese komische Tante eigentlich merken, dass Gloria nicht nach Hause kommt? Wie weit geht ihre Kontrolle eigentlich? Wie oft haben sie Kontakt, Mr. Cullen? Ich sehe mich durchaus in der Lage, sie in Schach zu halten, aber ich würde gerne wissen, was da auf uns zukommen kann!", wollte Cat noch wissen, wenn Nico sich schon keine Sorgen um ihre Sicherheit machte.
Diese Kuh musste irgendwie psychotisch oder soziopathisch veranlagt sein, wer wusste schon, wozu sie noch fähig war, wenn sie sich und ihre wirren Pläne bedroht sah.
„Natürlich, Devena Catalina. Ich werde gleich morgen mit ihr sprechen.“
Den
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