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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Ich will sie tot sehen, bevor sie ihn in ihr Bett lässt, wie es all die anderen getan haben, diese dreckigen Huren. Mit der da ins Bett zu steigen würde ihm das größte Vergnügen bereiten, und ich will nicht, dass er sich vergnügt. Er soll in Schmach und Schande verurteilt und gehängt werden.«
    In dieser eiskalten Stimme schwang der Ton eines verwöhnten Kindes mit, das irgendwann einmal gezwungen worden war, etwas zu tun, was es nicht hatte tun wollen. Und offenbar gab die Frau Tormand die Schuld daran. Was immer ihr in ihrer Ehe widerfahren war, hatte wohl nur ihr Gefühl verstärkt, dass ihr Unrecht getan wurde. Morainn fragte sich, wie es dieser Frau möglich war, mitten in der Nacht herumzuschleichen und Menschen umzubringen, ohne dass ihr Mann ihre Abwesenheit bemerkte. Es sei denn, dieser Mann war ihr erstes Opfer gewesen.
    Morainn verzog das Gesicht und mahnte sich, nicht zu sehr ihren Gedanken nachzuhängen. Sie musste auf jedes Wort dieser Mörder achten und darauf, nicht entdeckt zu werden.
    »M’lady, bitte – Ihr blutet noch«, sagte der Mann. »Und ich auch. Wir hinterlassen eine Spur, die sogar ein Kind aufspüren und verfolgen könnte.«
    »Wir müssen die Hexe finden!«
    »Das werden wir auch, ich gebe Euch mein Wort. Beruhigt Euch. Was nützt es, wenn man erwischt wird auf der Jagd nach jemandem, den man in diesen dunklen Wäldern ohnehin nicht finden kann? Wir säubern uns jetzt erst einmal und ruhen ein bisschen aus, bis unsere Wunden so weit verheilt sind, dass wir keine Aufmerksamkeit erregen, und dann begeben wir uns wieder auf die Jagd.«
    »Ich will sie tot sehen!«, wiederholte die Frau und klang wie ein Kind, dem ein Vergnügen verwehrt wird. »Sie wird Innes von uns erzählen und ihm helfen, uns zu fangen. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie uns sieht, Small.«
    Morainn hörte, wie der Mann weiter beruhigend auf die Frau einredete, während sie davonritten. Doch selbst als sie sie nicht mehr sehen und hören konnte, harrte sie weiter angespannt in ihrem Versteck aus. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Sie musste ständig daran denken, wie diese Frau davon gesprochen hatte, sie zu töten. Und dabei kannte sie sie nicht einmal! Ihr war der Tod bestimmt für etwas, was sie gar nicht getan hatte. Sir Tormand hatte sie noch nicht einmal geküsst. War er ein solch lüsterner Narr, dass er eine Frau nur ansehen musste, und schon glaubte alle Welt, bald würde sie sein Bett wärmen?
    Doch tief in ihrem Innern wusste Morainn – und das beunruhigte sie am meisten –, dass die Frau sie aus ganz anderen Gründen umbringen wollte als dem bisschen Information, das Morainn vielleicht mit einer ihrer Visionen liefern konnte. M’lady wollte sie töten, weil ein Mann sie mit lüstern glitzernden Augen angesehen hatte. Das bewies nur, wie wahnsinnig diese Frau war.
    »Sie sind weg, Morainn«, flüsterte Walin. Morainn atmete zur Beruhigung tief durch, dann erwiderte sie ebenso leise: »Wir bleiben noch ein Weilchen in unserem Versteck, mein Schatz. Ich bin nicht groß genug, und auch nicht geschickt genug mit meinem Messer, um einen Kampf mit den beiden zu gewinnen. Ich kann zwar zustechen, damit sie mir ausweichen müssen und wir wegrennen können, aber es mit zwei Leuten aufnehmen, von denen einer so groß ist wie ein Berg? Nein, das geht nicht.«
    »Warum wollen sie dich töten? Du hast Sir Tormand doch heute zum ersten Mal getroffen.«
    »Ich habe ihn schon gestern getroffen, wenn auch nur kurz. Aber das ist den beiden egal. Die Frau ist verrückt, Walin. Völlig verrückt. Niemand kann verstehen, was in ihrem Kopf vorgeht.«
    »Wie lange müssen wir hierbleiben?«
    »Am sichersten ist es, wenn wir uns so lange versteckt halten, bis die Sonne aufgeht. Dann ist die Sicht zumindest besser, wenn wir uns auf den Heimweg machen. Denn wenn sie sich im Dunkeln versteckt haben wie wir, könnte ich sie jetzt nicht rechtzeitig sehen, und wir könnten nicht abermals fliehen und uns verstecken.«
    »Und was passiert, wenn ein wildes Tier uns für eine gute Beute hält?«
    »Erstens bekommt so ein Tier uns hier drinnen nicht zu fassen, und zweitens habe ich ein sehr großes Messer.« Sie lächelte, als sie merkte, dass er sich etwas entspannte, während sie ihn näher an sich zog. »Ruh dich aus, mein süßer Kleiner. Ich passe auf dich auf.« Sie hoffte aus ganzem Herzen, ihr Versprechen halten zu können. Aber es würde ihn nur weiter ängstigen, wenn sie

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