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Die Sünden des Highlanders

Die Sünden des Highlanders

Titel: Die Sünden des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Blick gewechselt. Und bestimmt wusste niemand, dass er und die anderen Männer heute zu ihr gekommen waren.
    Es sei denn, die Mörder beobachteten Sir Tormand Murray, dachte sie und erschauderte. Sie kämpfte gegen den Drang an, ihre Arme zu reiben, um sie aufzuwärmen, denn sie hatte Angst, die Blätter, auf denen sie lag, könnten rascheln. Doch dass diese Leute Tormand genau im Auge behielten, war die einzige Erklärung, und das sollte auch Tormand möglichst bald erfahren. Wenn sie den Angriff überlebte, wollte sie ihm gleich davon berichten.
    Der Klang von Stimmen wehte an ihr Ohr. Morainn drückte sich tiefer in die Höhle. Es reichte, dass sie sanft die Hand auf Walins Rücken legte, und sofort folgte das Kind ihrem Beispiel. Sie hörte Pferdehufe, doch sie konnte nicht sagen, ob die Pferde geführt oder geritten wurden. Hoffentlich saßen die Übeltäter im Sattel, denn vom Pferderücken aus hatten sie größere Schwierigkeiten, sie und Walin zu entdecken.
    Als die Mörder immer näher kamen, verkrampfte sich Morainn so heftig, dass sie befürchtete, gleich würde eine Sehne reißen. Hatten sie sie entdeckt?
    »Bist du dir sicher, dass das verfluchte Tier tot ist?«, fragte die Frau, deren eiskalte Stimme Morainn in ihren Träumen in der letzten Zeit viel zu oft verfolgt hatte.
    »Aye, M’lady«, erwiderte der Mann. »Ich habe es an die Wand geschmissen, und als wir gingen, hat es sich nicht mehr gerührt.«
    Morainns Herz machte einen schmerzhaften Sprung, doch sie unterdrückte ihre Trauer und ihre Wut über Williams Tod und spitzte weiter die Ohren. Sie wollte unbedingt alles mitbekommen, was diese Leute sagten. Vielleicht kam ihnen doch ein Hinweis über die Lippen, wer sie waren, und sei er noch so klein. Und das durfte Morainn auf keinen Fall verpassen, denn sie wollte, dass diese Mörder gefasst und gehängt wurden.
    Und jetzt wollte sie es nicht nur, weil es Mörder waren. Diese Übeltäter waren in ihr Haus eingedrungen und hatten sie töten wollen, sie hatten auch Walins Leben aufs Spiel gesetzt und ihm Angst eingejagt, und sie hatten ihren Kater umgebracht. Noch nie hatte Morainn eine derart kalte Wut verspürt, die im Moment sogar ihre Angst verdrängte. Selbst als sie sich eingestand, dass sie auch deswegen wütend war, weil diese Ungeheuer Sir Tormand Murray bedrohten, nahm ihre Wut nicht ab. Er mochte ein Sünder und ein Lüstling sein, aber das, was diese Leute ihm antaten, hatte er nicht verdient.
    »Ich will die Hexe tot sehen!«
    »Das werdet Ihr auch, M’lady, schon sehr bald. Aber ich denke, nicht heute Nacht.«
    Die Stimme des Mannes klang sanft und beruhigend, obwohl sie auch tief und rau war. Morainn vermutete, dass er große Übung darin besaß, seine Begleiterin zu beruhigen. Sie hatten ihre Pferde in Sichtweite zum Stehen gebracht. Zum Glück blieben beide im Sattel, sodass Morainn ihre wachsende Panik beherrschen konnte. Solange ihre Jäger nicht abstiegen und anfingen, den Boden abzusuchen, waren sie und Walin sicher.
    »Wir könnten den Hund holen«, meinte die Frau. »Dunstan würde die Hure sofort aufstöbern.«
    »Aye, der Hund hat eine gute Nase, aber bis wir ihn geholt haben, ist es zu hell für eine sichere Jagd. Außerdem muss sich jemand um Eure Kratzer kümmern, und ich hätte nichts dagegen, auch meine Wunden versorgen zu lassen. Das Weib hatte ein großes Messer, und sie war sehr schnell damit.«
    »Sie darf nicht am Leben bleiben!«, fauchte die Frau. »Es heißt, sie hat die Gabe, die Wahrheit zu sehen. Das wäre unser Verhängnis. Innes wird ihre Gabe nutzen, um uns zu suchen, und ich bin noch nicht fertig. Dieser brünstige Bastard Tormand muss für alles bezahlen, was ich erlitten habe, für all die Demütigungen und die Schande. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte man mich nie gezwungen zu heiraten – und dafür muss er büßen. Aye, und auch dafür, dass ihm all diese Huren lieber waren als ich.«
    »Aber wir wissen nicht genau, ob er mit der Hexe ins Bett gegangen ist.«
    Die Frau schnaubte nur verächtlich, ihr kaltes Lachen hallte durch den Wald. »Du hast doch gesehen, wie er sie bei den Redmonds angestarrt hat.«
    »Das schon, aber heute hat er sie zum ersten Mal besucht, und er kam nicht allein.«
    »Das spielt keine Rolle. Er will sie auf die Liste seiner Eroberungen setzen. Er hat Witterung aufgenommen und wird sie bald so weit haben. Vielleicht geht es Innes wirklich nur darum, dass sie ihm hilft, uns zu finden, aber Tormand will unter ihre Röcke.

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