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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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lassen, den Tross von Kutschen, der Marias Gepäck transportierte, zu begleiten.
    „ Das ist also deine neue Schule“, sagte Alban von Montelago Fenestra. „Sie sieht noch schlimmer aus, als ich sie mir vorgestellt hatte.“
    Ja, das fand Maria auch. Das Gemäuer war von Sümpfen umgeben, über die nur eine einzige Brücke führte. Sumpfloch war eine Festung mit drei Türmen – oder eigentlich nur zweieinhalb Türmen, denn der dritte war teilweise eingestürzt. Ein krummer, rostiger Zaun mit verblichenen Warnschildern grenzte ihn vom Rest des Gebäudes ab. Die grauen Wände der Schule waren sichtbar feucht und bröckelig und aus jeder Ritze quollen Moos und Sumpfblumen.
    „ Hier ist ein Prospekt“, sagte Grazia von Montelago Fenestra, Marias Mutter. „Man kann in dem Sumpf schwimmen, das soll gesund sein“, las sie vor. „Unterhalb der Schule gibt es ein weit verzweigtes Kellergewölbe. Ah … es diente früher als Gefängnis. Doch als eine Seuche unter den Gefangenen ausbrach, verlegte man sie und gründete diese Schule. Das ist ja interessant … Immerhin eine alte Schule, sie ist schon fünfhundert Jahre alt. Aber sie haben kein Gespenst!“
    Grazia drehte und wendete den Prospekt auf der Suche nach dem Gespenst, das es eigentlich in jedem alten Gemäuer gab. Nun, wenn es in Sumpfloch ein Gespenst gab, so war es im Prospekt nicht erwähnt worden, aus welchen schrecklichen Gründen auch immer. Maria hasste Gespenster, seit sie denken konnte. In dem Schloss der Familie Montelago Fenestra gab es natürlich Dutzende davon. Sie waren nett, zumindest harmlos, hatten Maria aber schon viele schlaflose Nächte gekostet.
    „ Ich möchte nicht wissen, was in diesen Wäldern lebt“, wisperte Alban seiner Frau Grazia zu. „Das sind keine guten Bäume. Ich hoffe, sie achten darauf, dass die Kinder nicht in den Wald gehen.“
    „ Ach, Alban“, seufzte Grazia, „müssen wir sie wirklich hier lassen?“
    „ Es tut mir leid, Liebes“, antwortete Alban, „aber du weißt, dass sie an keiner anderen Schule ihren Abschluss schaffen würde. Wir müssen sie hier lassen. Das wird für ihr ganzes zukünftiges Leben sehr wichtig sein!“
    Damit behielt Alban zweifellos recht, doch auf andere Weise, als er sich das jetzt vorstellen konnte. Es half alles nichts, die Eltern wurden nun von einem hageren, alten Zwerg gebeten, das Gelände zu verlassen. Es folgte ein tränenreicher Abschied zwischen Maria und ihren Eltern und dann war sie alleine. Alleine unter den schmutzigsten, wildesten, finstersten und sicher auch bösartigsten Kindern des ganzen Landes.
    Wie bösartig – das bekam Maria gleich zu spüren, kaum dass die Kutsche ihrer Eltern von der Sumpfbrücke hinab und außer Sichtweite gerollt war. Einige Jungen und Mädchen warfen sich wie Raubtiere auf Marias Koffer. Sie rissen die Schlösser auf und zerrten Marias seidige Nachthemden heraus, stürzten sich auf die fünf Paar Samt-Pantoffeln und die bestickten langen Unterhosen. Die Jungen machten sich einen Spaß daraus, die Hüte und die Kleider anzuprobieren, die Mädchen steckten Haarspangen, Pelz-Muffe und Spitzenhandschuhe in ihre eigenen Taschen. Maria schaute starr vor Entsetzen zu. Diese Schule war ein Alptraum! Als einer der Jungen Marias Stoffhasen gefunden hatte, erwachte Maria aus ihrer Starre. Sie wusste, es war albern, mit zwölf Jahren noch einen Stoffhasen zu brauchen, den man jeden Abend vorm Einschlafen in den Arm nahm und drückte. Aber jetzt glaubte sie ihn besonders zu brauchen, an diesem furchtbaren Ort, und außerdem liebte sie ihn. Vielleicht war ja Rackiné auch kein einfacher Stoffhase, sondern ein lebendiges Wesen? In dieser Welt konnte man das nie wissen.
    „ Rackiné!“, schrie sie nun und dabei liefen ihr die Tränen über das Gesicht. „Hör auf, tu das nicht mit Rackiné!“
    Der Junge, der den Hasen in der Hand hatte, schleuderte das arme Stofftier im Kreis über seinem Kopf herum. Er war noch unentschlossen, ob er das Tier in hohem Bogen in den Sumpf werfen sollte oder ob er es vorher lieber noch zerrupfte. Ja, eigentlich hatte er mehr Lust, dem dummen Hasen die Knopfaugen abzubeißen und sich anzuschauen, mit welch bescheuertem Material das Spielzeug für reiche Kinder gestopft war.
    Geicko, so hieß der Junge, war aber gar nicht so böse, wie er aussah. Du musst dir vorstellen, dass Geicko Zeit seines Lebens schlecht behandelt worden war. Er kannte nur Leute, die ihn herumschubsten, ihn arbeiten ließen, ihn anschrien und ihm

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