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Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Denkmäler herumstanden und Wache hielten, weit gewissenhafter als der Widdermann vor der Kerkertür. Und weil Adler sehr gute Augen haben, erspähten sie die entflohenen Gefangenen sofort.
    „ Halt!“, rief der Anführer der drei und Maria blieb sofort stehen, weil sie es gewohnt war zu gehorchen.
    Thuna riss Maria unsanft mit sich fort und begann zu rennen. Maria wäre fast hingefallen, doch sie konnte sich gerade noch abfangen und versuchte, im Dunkeln mit Thuna Schritt zu halten. Thuna tat das Einzige, was ihr in dieser Situation einfiel: Sie wählte eine schmale Treppe in nächster Nähe, die steil in die Tiefe führte. So schmal, wie die Treppe war, konnten die drei Adlerwächter nur einer nach dem anderen folgen. Thuna rannte die blau leuchtenden Stufen hinab, doch Maria, die im Dunkeln gar nichts sehen konnte, verlor bei der ersten Stufe das Gleichgewicht und flog vornüber in die Tiefe. Dabei riss sie Thuna mit sich und so stürzten sie beide ins Nichts. Wahrscheinlich hätten sie sich alle Knochen gebrochen, wenn am Fuß der Treppe nicht Wasser gewesen wäre. Denn die Treppe führte geradewegs in eine Art Grotte mit einem eiskalten See.
    „ Das ist unsere Chance!“, rief Thuna, als sie wieder aufgetaucht war und nach Luft geschnappt hatte. „Vielleicht können die Typen nicht schwimmen!“
    „ Ist das kalt!“, rief Maria. „So, so kalt!“
    Gleichzeitig strampelte sie aber nach Leibeskräften und schlug mit den Armen um sich, sodass sie sich vom Ufer wegbewegte. Dabei orientierte sie sich alleine an den Geräuschen, die Thuna beim Schwimmen machte, denn auch hier unten war es finster.
    „ Nass!“, blubberte das Strohpüppchen von irgendwo unten.
    Maria hatte es in ihre Hosentasche gesteckt und wunderte sich, dass es überhaupt noch Luft bekam, bis ihr einfiel, dass es vermutlich gar keine Atemluft zum Leben brauchte. Hinter sich hörten die Mädchen laute Stimmen. Thuna hatte ins Schwarze getroffen: Die Adlermänner konnten nicht schwimmen und riefen nun Verstärkung herbei.
     
    Als sie sich endlich auf der anderen Seite ans Ufer zogen, schlotterten sie vor Kälte und zitterten vor Erschöpfung. Maria blieb der Länge nach auf dem Boden liegen und drehte sich auf den Rücken.
    „ Ich kann nicht mehr!“
    „ Das geht nicht“, sagte Thuna oder vielmehr sagte sie: „Dddddasss gggggeht nnnnicht“, und dabei zog sie wie wild an Marias Schultern.
    Doch es verstrichen wertvolle Minuten, bis Maria es schaffte, sich wieder aufzurappeln. Dann ging es weiter durch einen dunklen Gang, der in den Fels geschlagen war und auch Thuna war darin blind, weil hier kein blaues Feenlicht aus den Mauern drang.
    „ Wir müssen tief unten im Berg sein“, sagte Thuna. „Ob wir von hier einen Weg nach draußen finden?“
    „ Ich weiß nicht“, sagte Maria und es klang weinerlich.
    „ Weiß nicht!“, schrie das Strohpüppchen.
    „ Los, los“, flüsterte Thuna und zog Maria, die fast schon wieder stehen geblieben war, an der Hand weiter.
    So gingen sie durch zahllose dunkle Gänge und hörten immer wieder von Ferne Rufe, das Rasseln von Waffen und Rüstungen und hallende Schritte. Doch keines dieser Geräusche kam näher. Dafür quoll Thuna ganz plötzlich eine Wolke aus blauem Feenlicht entgegen. Die Wolke kam aus einer Abzweigung und weil Thuna die Dunkelheit satt hatte, bog sie in diesen Weg ein. Er verbreiterte sich zu einem Gewölbe und im blauschimmrigen Licht erkannte Thuna lauter Dinge, die sie nicht hätte sehen müssen. Da waren Regale mit Einmachgläsern, in denen die merkwürdigsten Geschöpfe eingelegt worden waren. Schmetterlinge mit Drachenköpfchen, Salamander mit Flügeln, Maulwürfe mit Vampirzähnen oder faustgroße Spinnen mit goldenem Fell. Thuna wusste nicht, was sie mehr erschreckte: die Absonderlichkeit der toten, eingelegten Tiere oder die Tatsache, dass die Gläser verstaubt und offenbar überflüssig geworden waren. Hier standen sie in der Dunkelheit, vergessen bis in alle Ewigkeit.
    Tische mit seltsamen Apparaturen waren unter einer zersprungenen Laterne aufgestellt, in der sich Krabbeltiere eingenistet hatten, die gerade so aussahen, als wären sie einem der Reagenzgläser entsprungen. Schaudernd richtete Thuna ihren Blick in eine andere Richtung, nur um unter einem Regal etwas zu entdecken, was wie der Arm eines Zwergen-Skeletts aussah. Thuna schüttelte sich und schloss die Augen. Es war besser, wenn sie Maria nichts von diesen Entdeckungen sagte. Dann konnte wenigstens Maria

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