Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 1 - Feenlicht und Krötenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
gedacht, dass Schleimschnabel so ein nettes Fröschchen abgeben könnte?), denn sie war immer noch ein Kaninchen und hatte keine Ahnung, wo Thuna und Maria steckten. Außerdem nahm der Kampf zwischen der Cruda und dem blauen Sturm bedrohliche Ausmaße an: Der Fels wackelte und donnerte wie bei einem Erdbeben, manchmal krachte es in den Wänden und es brachen einzelne Steine von der Decke. Wenn das so weiterging, würde der ganze Fels einstürzen und alles, was hier unten war, zertrümmern und unter sich begraben.
    Scarlett hoppelte näher an die Cruda und den blauen Sturm heran: Konnte es sein, dass der Sturm die Umrisse einer Gestalt hatte? Und in der Gestalt viele weitere Gestalten steckten? Es sah so aus, als ob die Cruda gegen eine ganze Menge von Feinden zu kämpfen hätte. Und das war nicht leicht. Immer wieder brach der Cruda die Stimme und sie musste schrecklich husten. Scarlett traute sich noch näher heran.
    Wo fand dieser Kampf eigentlich statt? Die Füße der Cruda waren halb durchsichtig geworden und hinter dem blauen Sturm glaubte Scarlett Bäume zu erkennen. Oder waren es Häuser, Städte, Gebirge und dann wieder Schiffe auf dem Meer? Woher kamen diese Bilder? Scarlett verstand nicht viel von Weltenkunde, aber sie wusste doch, dass es Hexen gab und auch andere Zauberwesen, die die Grenzen ihrer eigenen Welt überschritten und den Raum zwischen den Welten dazu benutzten, ihre Zauberkraft zu stärken. Um genau so einen Vorgang musste es sich hier handeln: Die Hexe und der blaue Sturm kämpften am Rand ihres Universums. Vielleicht zitterte deswegen der Boden, womöglich war das der Grund, weswegen die Wände sich bewegten. In der einen Wand klaffte schon ein breiter Riss, der immer größer wurde.
    Die Krieger der Cruda – Adlermenschen, Widderwächter, Käferwesen, Zwerge und was da noch Seltsames aus der Dunkelheit der Gänge geströmt kam – sie alle flohen aus den Kellern ans Tageslicht. Scarlett konnte sich nicht vorstellen, dass sie oben in der Burg sicherer wären, wenn alles einstürzte. Oder besaß die Cruda einen Stall mit fliegenden Würmern? Ziemlich sicher sogar. Ihre Diener könnten die Würmer nehmen und verschwinden. Scarlett wusste, sie musste auch verschwinden, wenn sie ihre Kaninchenhaut retten wollte, doch sie tat es nicht. Erstens, weil sie fürchtete, sie müsse für immer ein Kaninchen bleiben, wenn die Cruda vernichtet wurde. Und zweitens, weil sie wie gebannt in den blauen Sturm starrte. Sie beobachtete die tanzenden, wirbelnden Gestalten, erfreute sich an ihren schönen Formen und Figuren und blinzelte in den Raum dahinter, in die vielen Bilder, die aus anderen Welten stammen mussten.
    Wieder einmal krümmte sich die Cruda und hustete sich fast die Seele aus dem Leib. Scarlett fragte sich, wie lange die Hexe diesen Kampf noch durchhalten konnte. Dann gab es einen Schlag und noch einen, der Riss im Fels sprengte auseinander und Scarlett spürte nur noch einen Steinhagel, den Anfang vom Ende, denn gerade krachte der ganze Fels mitsamt der Burg auf sie hinab. In ihrer Not schlüpfte sie in den blauen Sturm hinein, fort von dem Donnern, Krachen, Knarzen und Beben – und gelangte in eine wunderbare, friedliche Stille.
     
    Scarlett schwebte und kreiste. Sie wusste, irgendwo neben ihr waren Thuna und Maria. Sie sah sich selbst als schwarzes Kaninchen mit smaragdgrünen Augen. Doch dieses Bild, das wusste sie auf einmal, war nur eine Illusion. Es verflüchtigte sich zugunsten einer anderen Erscheinung, dem wahren Bild von Scarlett. Sie wurde wieder zu sich selbst, zu dem Mädchen mit der schwarzen Mähne, geborgen in einem Feensturm. Sie war froh. Sie hatte den Eindruck, dass alles gut werden könnte.
    Doch noch jemand trat in den Sturm, es war die böse Cruda. Sie verweilte nicht, sondern durchquerte den Sturm eilig in Richtung eines Weltenbildes, das in der Ferne vorüberglitt. Sie verließ den Sturm, kaum dass sie ihn betreten hatte. Scarlett schaute ihr hinterher: Die Cruda war in eine andere Welt geflohen. Sie war nicht besiegt, doch immerhin vertrieben worden. Könnte sie zurückkommen? War sie immer noch gefährlich oder geschwächt von einem Kampf, den sie verloren hatte? Irgendwie verblassten diese Fragen in Scarletts Geist. Sie konnte nicht länger darüber nachdenken, denn das blaue Licht, das in ihren Geist strömte, ließ keine Gedanken mehr zu.
    Nach einer Zeit, die sich nicht messen ließ, doch angenehm verstrich, löste sich der Sturm auf. Die einzelnen feenhaften

Weitere Kostenlose Bücher