Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
Vom Netzwerk:
entwickelte sich allmählich zu einer Notsituation.
    „Berry“, sagte Scarlett und wandte sich an ihre Tischnachbarin mit der rosa Strickjacke, „kannst du was machen?“
    Berry war sehr erstaunt über diese Anfrage. Nicht nur, dass Scarlett sie normalerweise wie Luft behandelte, nein, ihre Frage klang jetzt auch noch freundlich. Nicht kalt, nicht drohend, nicht verächtlich, sondern … freundlich. Allerdings befürchtete Berry, dass Scarlett nicht bewusst war, wie schwerwiegend Lisandras Problem tatsächlich war.
    „Du hast leider recht, Scarlett“, sagte sie. „Diese Haarfarbe übersteigt auch meine Kräfte bei Weitem. Trotzdem wäre es besser, wenn wir nicht bei Estephaga Glazard anklopfen müssten.“
    Der entsetzte Aufschrei von Lisandra, als sie diesen Namen hörte, war nichts gegen das, was Scarlett verspürte, als Berry den Namen der Lehrerin für Heilkunde erwähnte. Scarlett wusste genau, was ihr Berry damit sagen wollte. Natürlich!
    „Lass mich überlegen, Lissi“, sagte Scarlett fieberhaft, „ich lass mir was einfallen. Iss ruhig weiter, wir tun wir so, als wäre es nur ein Spaß, ja?“
    Diese Anweisung zu befolgen, fiel Lisandra reichlich schwer. Der Appetit auf den ohnehin nicht besonders schmackhaften Kartoffelbrei war ihr so was von vergangen … Doch sie sah ein, dass Scarlett Ruhe zum Nachdenken brauchte, daher schob sie ihren Kartoffelbrei auf dem Teller hin und her und merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Es war so ungerecht: Sie konnte nicht zaubern, und wenn sie endlich doch mal Gelegenheit dazu hatte, ging es total schief!
    In Scarletts Kopf ging es drunter und drüber: Viego Vandalez hatte sie gewarnt. Er hatte gesagt, ihre Kräfte würden täglich wachsen und sie müsse sie regelmäßig durch kleine, harmlose Zaubereien abbauen. Aber sie hatte es damit sehr locker genommen, vergaß es immer wieder, und nun hatte sie die Quittung dafür bekommen: Als Lisandra versucht hatte zu zaubern, war Scarlett ein unbewusster, böser Wunsch entwischt und hatte eine katastrophale Wirkung gehabt! Scarlett hatte Lisandra nicht quälen oder bloßstellen wollen, es war wahrscheinlich nur der Impuls gewesen, ihr einen kleinen Streich zu spielen. Doch was sie da angerichtet hatte, war ein für alle sichtbarer, starker Zauber, den normale Schüler nicht zustande brachten. Estephaga Glazard würde sofort nachforschen, was es damit auf sich hatte, wenn sie zu ihr gehen und sie um einen Gegenzauber bitten würden. Mit dem lächerlichen Armband ließ sich das Ganze nicht erklären. Scarlett musste unter allen Umständen vermeiden, dass jemand wie die Glazard ihre Nase in den Zauber steckte und ihn studierte. Wenn sie es täte, käme Scarlett ernsthaft in Gefahr. Berry hatte Scarlett vorsichtig darauf aufmerksam gemacht. Das war erstaunlich nett von Berry.
    „Fortschritte?“, fragte Lisandra, da Scarlett einen leisen Seufzer von sich gegeben hatte.
    „Nein, aber ich arbeite dran!“
    Ein böser Wunsch – Scarlett brauchte unbedingt einen bösen Wunsch, der Lisandras Haare in den Originalzustand zurückversetzte!
    „Sag mal, Lissi“, sagte nun Berry, „bist du nicht wenigstens ein bisschen stolz drauf, dass du gleich beim ersten Versuch so ein mächtiges Ding hinbekommen hast? Das schafft nicht jeder!“
    Lisandra wunderte sich über diese Frage. Aber wenn sie es mal so betrachtete (und den Umstand verdrängte, dass sie blaue Haare hatte und jeder im Hungersaal darüber lachte), dann war sie tatsächlich stolz darauf, dass sie gezaubert hatte. Richtig gezaubert!
    „Doch“, sagte Lisandra, „das ist mal was Neues, dass ich mich durch Zauberei in Schwierigkeiten bringe!“
    Berry wandte sich ihrer Tischnachbarin Scarlett zu und sagte:
    „Siehst du, sie ist stolz auf sich …“
    Scarlett verstand sofort. Wenn Lisandra stolz auf ihre blauen Haare war und Scarlett ihr die Haarfarbe bösartig wieder wegnehmen konnte, dann war das die Rettung!
    „Bilde dir bloß nicht zu viel darauf ein!“, sagte Scarlett in einem wenig netten Ton und entwendete das Zauberblau so plötzlich aus Lisandras Haaren, dass man glaubte, einer Sinnestäuschung erlegen zu sein. Waren die Haare jemals blau gewesen? Unvorstellbar!
    „Alle Achtung!“, rief Berry.
    Thuna und Maria starrten Lisandra an und fingen dann gleichzeitig an zu lachen.
    „Was ist?“, fragte Lisandra. „Sind sie jetzt grün?“
    „Nein, nein!“, sagte Thuna. „Aber dein Gesicht solltest du sehen!“
    Sofort schaute Lisandra in Marias

Weitere Kostenlose Bücher