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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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gelangen, musste es der fragliche Ort sein. Wenn nicht, war es auch gut. Scarlett hatte nur keine Lust, mit Hanns danach zu suchen.
    „Dieses viele Wasser macht mich krank!“, erklärte Hanns, als sie durch die Festung wanderten und andauernd Pfützen ausweichen mussten, die sich auf dem Boden gebildet hatten. „Die feuchte Luft verstopft mir die Brust! Und ich hab ständig nasse Füße.“
    Er klang tatsächlich verschnupft und heiser. Aber das mochte auch daran liegen, dass er sich in der eiskalten Zeit zu oft im Freien herumgetrieben hatte.
    „Das geht auch noch vorbei und dann kommt der Frühling“, sagte Scarlett. „Außerdem haben wir gute Chancen, dass ab morgen die Schule ausfällt. Krotan Westbarsch hat uns heute ausrechnen lassen, wie hoch das Wasser noch steigen wird, und das Ergebnis war, dass es heute ab Mitternacht die Unterrichtsräume überschwemmen wird.“
    „Na, toll.“ Hanns machte einen Bogen, da es von der Decke tropfte, und rempelte eine Rüstung an, die in der Ecke stand. „So ein alter Kasten ist ja eine Weile ganz unterhaltsam, aber wenn ich hier mein Leben verbringen müsste, würde ich Zustände kriegen.“
    „Die nächsten vier, fünf Jahre wirst du es schon noch hier aushalten müssen“, sagte Scarlett. „Oder glaubst du, deine geldgierige Verwandte holt dich irgendwann in die Stadt zurück?“
    Er antwortete nicht darauf, wie so oft, wenn ihm eine Frage nicht passte. Doch seine Laune besserte sich schlagartig, als sie die Fensterfront erreichten, die zu Sumpflochs Garten hinauszeigte. Zwar stand einem hier das Wasser bis zu den Knöcheln, doch man konnte die Gefräßigen Rosen sehen, die aus Resten von Schnee hervorschauten und schon dicke Knospen hatten. Der ganze Garten funkelte im Licht der Sonne und ein Busch, der nah am Fenster stand, hatte bereits kleine grüne Blätter.
    „Das ist ja großartig!“, rief Hanns und schien das Wasser vergessen zu haben, in dem er stand. „Komm, lass uns rausgehen, und nachsehen, ob der Teich noch zugefroren ist!“
    Scarlett traute ihren Ohren nicht. Der ganze Garten bestand aus aufgeweichter Erde und Schneematsch. Um zum Teich mit den berühmten fluoreszierenden Seerosenblättern zu kommen, musste man durch Senken waten, in denen das Wasser knietief stand. Und fluoreszieren würde gerade überhaupt nichts, man konnte doch von der Bibliothek aus sehen, dass die Blätter der Seerosen braun und teilweise noch vereist waren.
    „Das bringt doch nichts“, sagte sie, doch Hanns hatte schon die Glastür mit den gesprungenen Scheiben geöffnet und trat beherzt hinaus in ein tiefes, braunes Wasserloch.
    „Ah, frische Luft!“, rief er und stapfte voran.
    Scarlett tröstete sich damit, dass er wieder gute Laune hatte, und versuchte, das erste Wasserloch trockenen Fußes zu umrunden, was unmöglich war. Als der Teich in Sichtweite kam, war sie nass gespritzt bis zu den Oberschenkeln und ihre Füße fühlten sich an wie Eiswürfel in kalter Limonade. Dafür musste sie zugeben, dass der Garten märchenhaft funkelte. Das Licht leuchtete in all den Tropfen an Ästen und Zweigen, die letzten Schneereste glitzerten und die Luft war kalt, rein und blau. Scarlett sah über sich in den Himmel und konnte gar nicht glauben, wie tief und endlos der war.
    Hanns war schon am Teich und kniete an dessen Rand nieder, was ihn vollends nass machte. Aus einer Brusttasche unter seinem Mantel holte er eine Art Reagenzglas hervor. Es war geformt wie eine magikalische Glühbirne und war mit einem Pfropfen verschlossen. Hanns nahm den Pfropfen ab und tunkte das Reagenzglas ins Wasser, wobei er sich gefährlich weit vorbeugte. Fast sein ganzer Arm verschwand im schwarzen Wasser des Teichs.
    „Was machst du da?“, fragte Scarlett.
    „Eine Wasserprobe nehmen“, antwortete Hanns und richtete sich wieder auf, das gefüllte Glas in der Hand. Zufrieden stöpselte er das Glas zu und ließ es wieder unter seinem Mantel verschwinden.
    „Wozu?“
    „Hast du dich nie gefragt, warum das Wasser in diesem Teich kalt ist, obwohl die Sümpfe rundherum eher warm sind?“
    „Nein.“
    „Siehst du, mich interessiert so etwas.“
    „Hm.“
    „Außerdem will ich dieses Wasser mit dem Wasser im Feenmaul vergleichen, wenn ich das Feenmaul mal gefunden habe. Um herauszufinden, ob beide Gewässer miteinander verbunden sind.“
    „Und wenn sie verbunden sind? Was ist dann?“
    „Dann weiß ich es“, sagte er. „Das ist doch spannend, Scarlett! Bist du noch nie auf die Idee

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