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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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solltest.“
    „Ich glaub was anderes. Also, wie geht es?“
    Scarletts grüne Augen funkelten skeptisch. Doch dann lächelte sie und zuckte mit den Achseln.
    „Na ja, was soll’s, du blamierst dich ja, und nicht ich. Pass auf: Es hängt viel von deiner Vorstellung ab. Sieh dir alles rund um dich herum ganz genau an: den Tisch, das Besteck, deinen Teller, den Kartoffelbrei. Lausche auf die Stimmen und die anderen Geräusche. Und konzentriere dich auf den Geruch des Essens.“
    Lisandra verzog das Gesicht.
    „Jawohl, ich rieche es!“
    „Und nun stell dir vor, dass das alles nicht die Wirklichkeit ist, sondern nur ein Bild, das du in deinem Kopf herstellst. Als wäre die Wirklichkeit, die du gerade siehst, nur eine dieser Landkarten, die Herr Winter an die Wand wirft. Alles, was du siehst, spürst oder riechst, ist nicht wirklich da, sondern kommt eigentlich aus dir heraus – es ist dein Traum! Kannst du dir das vorstellen?“
    „Ja, alles nur mein Traum“, sagte Lisandra mit halb geschlossenen Augen.
    „Gut. Nun änderst du etwas in diesem Traum. Nur eine Kleinigkeit, die Farbe des Kartoffelbreis. Stell ihn dir in der Farbe vor, die du haben möchtest. Ganz deutlich! Tust du das?“
    Lisandra nickte angestrengt.
    „Was jetzt?“
    „Du lässt los und deine Vorstellung wird Wirklichkeit!“
    Lisandra ließ los und öffnete die Augen. Was im gleichen Moment passierte, ließ die Mädchen überrascht aufschreien. Alle, bis auf Lisandra.
    „Du hast dir den Kartoffelbrei tintenblau vorgestellt?“, fragt Scarlett ungläubig.
    „Warum hat sie den Kartoffelbrei verfehlt?“, fragte Maria.
    „Meine Güte, Lissi!“, rief Thuna.
    „Was ist denn los?“, fragte Lisandra. „Es ist doch gar nichts passiert!“
    „Oh je, sie weiß es nicht“, sagte Maria und obwohl es ihr doch leid tat, musste sie grinsen.
    Da war sie nicht die einzige. Thuna fing leise an zu lachen und wurde dann immer lauter, Scarlett war der Spott ins Gesicht geschrieben und sogar Berry, die die ganze Zeit schweigend daneben gesessen hatte, musste jetzt ihr Gesicht verziehen und sehr an sich halten, um nicht laut loszulachen.
    „Was ist?“, fragte Lisandra.
    Maria gluckste und stürzte sich dann eifrig auf ihre Tasche, um einen kleinen Spiegel hervorzukramen.
    „Hier, Lissi“, sagte sie, „aber schrei nicht!“
    Lisandra gab sich alle Mühe, nicht zu schreien. Aber was sie sah, war mehr als schreienswert: Ihre Haare waren leuchtend blau, bis in die kleinste abstehende Locke hinein. Es sah grauenvoll aus, denn ihr sommersprossiges Gesicht wirkte dadurch weiß und ungesund, als hätte sie eine schwindsüchtige Form von Masern.
    „Wie geht das wieder weg?!“, fragte sie mit einem hysterischen Unterton in der Stimme.
    „So, wie du die Farbe reingekriegt hast, kriegst du sie auch wieder raus“, sagte Scarlett. „Schön ruhig werden, konzentrieren, dir deine Haare in der normalen Farbe vorstellen …“
    „Hältst du das wirklich für eine gute Idee?“, fragte Thuna. „Sie wird wieder das Ziel verfehlen!“
    „Kann gut sein“, sagte Scarlett. „Außerdem ist das eine ziemlich heftige Zauberei. Der Armreif wird leer sein und man müsste schon …“
    „Scarlett!“, unterbrach sie Lisandra leise zischend, denn mittlerweile hatten sich eine Menge Schüler nach Lisandras blauen Haaren umgesehen. Man hörte es kichern und tuscheln und Lisandra wäre am liebsten im Boden versunken. „Kannst du die Farbe ändern? Wenn ja, dann mach! Und zwar schnell!“
    Scarlett betrachtete Lisandras blaues Haar und ihr sank der Mut. Hätte Lisandra ihre blauen Locken geliebt und die normale braune Haarfarbe gehasst, dann hätte Scarlett die Sache leicht regeln können. Denn bösartige Zaubereien waren für sie ein Kinderspiel. Nur gerade fiel ihr beim besten Willen nicht ein, was an Lisandras Rückverwandlung böse sein könnte und so lange sie keine Idee hatte, wie sich dieser Wunsch niederträchtig deuten ließe, konnte sie nichts machen.
    „Tut mir leid, aber was du da angestellt hast, ist ein bisschen komplizierter. Mit normaler Zauberkraft kann man Dinge leicht ein bisschen umfärben, aber so eine Knallfarbe und dann auch noch an einem Lebewesen … Je länger ich mir das anschaue, desto aussichtsloser erscheint mir der Fall.“
    „Was soll das heißen?“, fragte Lisandra, noch blasser werdend.
    „Ich glaub, das ist höhere Magie.“
    „Nein, ist es nicht!“
    Es tat Scarlett wirklich leid. Sie hätte Lisandra zu gerne geholfen. Das Ganze

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