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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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einer rosa Strickjacke. Es kauerte auf dem Boden, die Arme um die Beine geschlungen und das blasse Gesicht auf die Knie gestützt.
    „Berry?“, fragte Scarlett, als sie genügend Luft geschnappt hatte, um wieder zu sprechen.
    „Scarlett!“
    „Was machst du hier, Berry?“
    „Ich gehöre zu ihnen. Nicht dass mich jemals einer gefragt hätte, wohin ich gehören will ...“
    Scarlett zog sich aus dem Wasser und setzte sich auf die Steine, die das Wasser begrenzten. Es war nur ein rundes Wasserloch. Sie befanden sich nach wie vor in einem unterirdischen Hohlraum. Hier war es wesentlich kälter als im Feenmaul. Scarlett zitterte vor Kälte.
    „Du gehörst zu Fortinbrack?“, fragte Scarlett.
    „Nein. Ich gehöre zu meinen Eltern und die arbeiten für Grindgürtel von Fortinbrack.“
    „Sie wollen Amuylett auch stürzen?“
    „Nein!“, sagte Berry und hier kam wieder etwas Leben in ihre weißen Wangen. „Dann würden sie wenigstens an etwas glauben! Nein, sie wollen nur Geld. Dafür verkaufen sie alles, sogar mich!“
    „Dich? Warum dich?“
    „Sie hatten eine ganz tolle Idee, die sich zu Geld machen lässt. Deswegen bin ich hier. Ich hab sie angefleht, mich nicht hierherzuschicken! Ich hab gesagt, ich hab Angst und will das alles nicht. Aber es war ihnen egal. Der Preis war zu gut. Aber das haben sie jetzt davon. Ich habe angefangen, nachzudenken. Wenn man an nichts mehr glaubt, dann fängt man an, nachzudenken. Versprichst du mir etwas, Scarlett?“
    „Was?“
    „Ich wollte es selbst tun, aber ich wusste, ich würde nicht weit kommen. Aber du – du wirst es vielleicht schaffen!“
    „Was denn?“
    Berry starrte Scarlett entschlossen an. Dann auf einmal griff sie an den obersten Knopf ihrer rosa Strickjacke und riss ihn ab.
    „Hier!“, sagte sie und hielt ihn Scarlett hin. Weg war der hilflose, entkräftete Ausdruck in Berrys Augen. Sie sah angriffslustig aus. „Nimm ihn und renn weg. Niemand darf wissen, was er ist, und niemand darf ihn bekommen. Bring ihn in Sicherheit. Versteck ihn an einem Ort, an dem ihn keiner findet. Dir wird nichts passieren, solange du ihn hast! Er macht unverletzbar!“
    Scarlett nahm den rosa Knopf in ihre klammen, nassen Finger.
    „Willst du damit sagen …“
    „Ja, es ist der Riesenzahn. Und jetzt verschwinde!“
    „Was ist mir dir?“
    „Mach dir keine Sorgen. Der Knopf ist wichtiger!“
    „Aber Berry … ich bin total nass! Ich hab keine Kraft, wenn ich nass bin!“
    Scarlett hörte, wie verzweifelt ihre Stimme klang.
    „Du schaffst das schon!“, rief Berry und sprang in das Wasserloch zu ihren Füßen. Sie tauchte hinab, tiefer und tiefer, bis Scarlett nichts mehr sehen konnte. Berry musste auf die andere Seite geschwommen sein, ins Feenmaul. Aber was würde sie dort erwarten? Was würde Grindgürtel mit Berry machen, wenn sie den Riesenzahn nicht mehr hatte?
    Scarlett starrte auf den Knopf in ihren zitternden Fingern, dann steckte sie ihn in eine Tasche an ihrem Pullover-Ärmel. Die zweite Abzweigung nach links, hatte Hanns gesagt. Sie schnappte sich die Kerze, die Berry zurückgelassen hatte, und rannte. Sie musste geduckt rennen, so niedrig war der Gang, und als sie einmal stolperte, fiel ihr die Kerze aus der Hand und erlosch. Toll. Jetzt musste sie sich an der Wand entlangtasten, um die erste Abzweigung zu finden, die sie nicht nehmen sollte, und die zweite Abzweigung, die nach draußen führte. Geduckt, stolpernd und tastend hastete sie vorwärts. Gleichzeitig lauschte sie, ob ihr jemand durch den Gang folgte. Doch da war nichts. Was auch immer Berry den Zauberern im Feenmaul erzählte – es musste eine gute Geschichte sein und Scarlett war noch nicht darin vorgekommen …

Kapitel 15: Geisterstunde
     
    Irgendwo wurde gekämpft. Man hörte, wie Glas zerschmettert und Stein zersprengt wurde. Einmal hörte man einen Schrei, als ob jemand von einer großen Höhe herabstürzte, dann zerbrach Holz, vielleicht ein Treppengeländer. Im Hungersaal dagegen war es mucksmäuschenstill. Die Kinder saßen an ihren Tischen, ängstlich horchend, Fenster und Türen waren bewacht. Frau Eckzahn erwachte ab und zu aus ihrer Ohnmacht und wimmerte. Krotan Westbarsch hielt nach wie vor ihren Kopf. Die Sonne stieg höher, schien eine Zeit lang zu den Fenstern herein und blendete Maria, die daraufhin aus der Bank rutschte und sich gegenüber auf Berrys Platz setzte. Dann wanderte die Sonne noch weiter und verschwand hinter einer dicken Wolke. In dem Moment wurde es schattig

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