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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Platz und starrte ins Licht der magikalischen Fackeln an den Tunnelwänden. Heute war kein einziger Schüler hier unten, obwohl es ein normaler Schultag hätte sein sollen. Scarlett fragte sich, ob hier jemals wieder Unterricht stattfinden würde. Gerade sah es nicht so aus. War diese Schule denn wirklich so schlecht, wie Hanns behauptete? Und war Amuylett ein schlechtes, verdorbenes Land?
    „Du hast meinen Vater unter ungünstigen Bedingungen kennengelernt“, sagte Hanns. „Er ist ein gerechter Herrscher.“
    „Er soll mich und mein Land gefälligst in Ruhe lassen. Ich war glücklich, bevor ihr hier aufgekreuzt seid!“
    „Das kannst du ja wohl nicht im Ernst behaupten!“
    Sie erreichten die Stelle, an der Hanns in einen dunklen Seitenarm abbiegen musste. Hier brannten keine magikalischen Fackeln mehr. Hanns zündete eine Laterne an und drückte sie Scarlett in die Hand, damit sie vorausleuchtete.
    „Was habt ihr überhaupt vor?“, fragte sie, während sie das Licht über den Bug hielt. „Was ist da unten im Feenmaul?“
    „Es ist ein Fluch“ antwortete Hanns. „Amuyletts Fluch. Wir wissen nicht viel über den Krieg, aus dem er stammt. Er ist zu lange her. Aber Tatsache ist, dass Amuylett nie so groß und stark geworden wäre, wenn es nicht einen Zauber gäbe, der Amuyletts Feinde schwächt. Dieser Zauber muss aufgehoben werden. Nur darum geht es: das natürliche Gleichgewicht der Kräfte wiederherzustellen!“
    „Und wie genau sieht das aus? Geht Sumpfloch in die Luft?“
    „Ach was“, sagte er. „Hier beginnt der Krieg, mehr nicht. Fortinbrack hält Sumpfloch besetzt, aber Amuyletts Streitkräfte sind bestimmt schon auf dem Weg hierher, um es zurückzuerobern. Wenn sie hier ankommen, wird es nichts mehr zu erobern geben. Amuyletts Fluch wird entfesselt und die Festung zerstört sein. Und wir sind längst auf dem Heimweg nach Fortinbrack.“
    „Wir?“
    „Natürlich, Scarlett. Oder wo willst du sonst hin?“
    Scarlett war kurz davor, die Lampe fallen zu lassen.
    „Halte sie höher, wir müssen gleich abbiegen!“
    Scarlett gehorchte.
    „Was ist mit den Lehrern?“, fragte Scarlett. „Und den Schülern?“
    „Wenn sie so dumm sind und kämpfen wollen, kann ich für nichts garantieren.“
    „Aber wenn sie nicht kämpfen …“
    „Lassen wir sie laufen.“
    Sie näherten sich dem unterirdischen Wasserfall. Scarlett hörte das Wasser rauschen. Ihr wurde ganz anders bei dem Geräusch. Sie hasste es! Doch Hanns ruderte in unverminderter Geschwindigkeit darauf zu. Dann geschah das Gleiche wie beim letzten Mal: Das Wasser ergoss sich über Scarlett und machte sie von oben bis unten nass. Die Laterne erlosch, kaum dass sie vom Wasser getroffen worden war, und sie glitten in die feuchte, stockfinstere Wärme des Feenmauls.
    „Gib mir die Laterne“, sagte Hanns im Dunkeln.
    Scarlett reichte sie ihm und als er sie nahm, berührten sich kurz ihre und seine Finger. Es war komisch. Hanns war ihr so vertraut und gleichzeitig so fremd. Ein Freund und ein Feind zugleich.
    „So!“, sagte er und das Licht ging an.
    „Du warst also immer schon ein ganz toller Zauberer, ja?“, fragte Scarlett. „Auch damals im Waisenhaus?“
    „Ich wusste das nicht so genau“, sagte Hanns und stellte die Laterne auf den Boden des Boots. „Ich konnte Zauber sehen und hielt das für normal. Ich konnte auch immer bewirken, dass alle das tun und das denken, was ich will. Nur bei dir hat es nicht geklappt. Deswegen haben wir uns angefreundet. Ich habe dich ernst genommen und alle anderen nicht.“
    „Das hast du mir nie gesagt!“
    „Wozu denn auch?“
    Scarlett saß triefend nass auf ihrer Bank und fühlte sich elend.
    „Wenn ich dir damals gesagt hätte, dass du eine böse Cruda bist, was hätte dir das genutzt?“, fragte er. „Ich hätte dir auch sagen können, dass du all deine Kraft verlierst, wenn du nass bist. Du hast es nie gemerkt, nicht wahr?“
    Sie richtete sich erschrocken auf.
    „Was?“
    Er lachte, aber nicht schadenfroh.
    „Ja, jetzt weißt du’s. Gerade könntest du mir überhaupt nichts tun! Nicht dass du es sonst besonders leicht hättest gegen mich, ich glaube, ich würde gewinnen. Aber gerade hast du keine Chance! Wasser macht dich wehrlos.“
    „Ah“, sagte Scarlett schwach. „Deswegen mag ich es nicht.“
    „Ich hatte immer den Verdacht, dass es vor allem deine Haare sind, die nicht nass werden dürfen. Ein paar Wasserspritzer machen dir nichts aus, auch nasse Hände gehen. Aber nasse Haare

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