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Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 2 - Dunkelherzen und Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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machen?“, fragte Geicko.
    Er wusste so gut wie Thuna, dass Lisandra verbluten würde, wenn sie nicht schnell verarztet wurde. Rund um die Tische tobte jetzt ein wilder Kampf, denn die Soldaten von Amuylett hatten sich aus der Luft abgeseilt und drängten nun von allen Seiten ins Innere des Hungersaals. Thuna bekam mehr als einen Stiefeltritt zu spüren, doch es war ihr egal. Zusammen mit Geicko beugte sie sich über Lisandra und versuchte diese, gegen Schläge von außen abzuschirmen. Doch was half das? Lisandras Haut wurde immer kälter und ihre Hand, mit der sie sich gerade noch an Geickos Arm festgeklammert hatte, wurde kraftlos.
    Thuna tastete nach der Schachtel mit Sternenstaub in ihrer Rocktasche. Sie versprach sich nichts davon, es war nur so, dass es sie tröstete, nach der Schachtel zu greifen und sie hervorzuholen.
    „Was ist das?“, fragte Geicko, als er sah, wie Thuna die Schachtel öffnete.
    „Staub“, antwortete sie. „Sternenstaub.“
    Lisandras Augenlider zitterten. Sie hatte noch nie so schwach und besiegt ausgesehen. Geicko griff nach ihrer Hand, die von seinem Arm gerutscht war, und drückte sie. Thuna aber tat das Einzige, was ihr noch zu tun einfiel. Sie öffnete die Schachtel mit Sternenstaub und leerte sie über Lisandras Wunde aus. Langsam schwebte der Staub auf Lisandra nieder, fast zu langsam, für die üblichen Gesetze von Zeit und Raum. Als der Staub Lisandra berührte, leuchtete er kurz auf. Er schimmerte und glitzerte und erlosch dann wieder. Danach war alles wie vorher, nur dass Lisandra noch schwerer atmete als vorher. Thuna beobachtete es ratlos. Was hatte sie erwartet? Ein Wunder?
    „Das tut gut“, sagte Lisandra leise, mit geschlossenen Augen. „Ich fühle mich gerade so … wooohl!“
    „Halt durch, Lissi!“, rief Geicko. „Ich glaube, wir gewinnen gerade.“
    „Und wenn er jetzt spukt?“, fragte Lisandra.
    Geicko und Thuna sahen sich an. Lisandra redete wirres Zeug!
    „Er war der Beste! Sagen alle.“
    „Bist du sicher, dass es Sternenstaub war?“, fragte Geicko die verdutzte Thuna. „Und nicht irgendwelche Pilze? Sie wirkt so …“
    „Hey!“, rief Lisandra immer noch mit geschlossenen Augen. „Ich rede mit euch! Glaubt ihr, dass Kreutz-Fortmann jetzt spukt?“
    „Das wollen wir doch nicht hoffen“, sagte Thuna.
    „Aber es hieß doch immer, dass er spukt, wenn die Trümmersäule fällt“, erklärte Lisandra und öffnete ihre Augen. Sie glänzten. „Oder nicht?“
    „General Kreutz-Fortmann war ein Ungeheuer!“, sagte Thuna streng. „Er hat sehr schlimme Dinge getan. Also hör auf, dir zu wünschen, dass er jetzt spukt!“
    „Aber er war doch der Beste!“, widersprach Lisandra und schaute Thuna mit feuchten Augen an. „Der beste Instrumenten-Zauberer, den es jemals gab! Er könnte mir so viel beibringen. Vielleicht bereut er inzwischen, was er getan hat?“
    „Du bist nicht bei Trost!“, schimpfte Thuna, aber gleichzeitig war sie sehr erleichtert. Lisandra hatte wieder Farbe im Gesicht und der Eifer in ihrer Stimme war ganz der alte.
    „Menno“, jammerte Lisandra. „Ich hab Hunger. So großen Hunger. Beim fettigen Gichtknoten!“
     
    Berry saß zwischen hohen Regalen voller Kisten mit Gläsern, Dosen, Holzkästchen und Stoffbündeln. Es roch komisch. Der Raum war groß, doch die Decke niedrig, was ihm ein komisches Aussehen gab. Es war sehr dunkel, denn das einzige Licht an der Decke war eine speziell gesicherte magikalische Glühbirne, die grünlich leuchtete. Die Dinge, die hier untergebracht waren, reagierten nämlich unterschiedlich auf Licht und empfindlich gegen magikalische Strahlung.
    Berrys Arm war verletzt, sie trug ihn in einer Schlinge. Im Gesicht hatte sie lauter Bisse, die sehr wehgetan hatten, doch jetzt, da Itopia Schwund die Bisse mit einer Salbe eingerieben hatte, merkte Berry kaum noch etwas. Überhaupt stellte sie keine Ansprüche an ihre Umgebung und ihren Zustand. Sie lebte noch und das war nach allem, was heute geschehen war, ein Wunder.
    Wieder einmal erreichte Berry eine Wolke von einem undefinierbaren Geruch. Diesmal roch es wie Vanille, geröstet über brennendem Waschpulver mit einer Note von altem Holz. Die Wolke zog vorüber wie die anderen zuvor. Dieser Raum, das musste Berry zugeben, war ein betörendes Geheimnis. Wie alle anderen Schüler hatte sie von der Existenz dieser Vorratskammer überhaupt nichts gewusst. Es war ein Lager, in dem Zauberei-Zutaten aus der ganzen Welt aufbewahrt wurden. Wertvolle,

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