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Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau

Titel: Die Sumpfloch-Saga Bd. 3 - Nixengold und Finsterblau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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manches dubiose Spinnen-Exemplar abgeseilt, um dann unverhofft im Eintopf zu landen. Einmal war sogar eine Vampirmaus von der Decke gesegelt und mit einem Platsch in der Grütze gelandet. Diese Gefahr war jetzt gebannt.
    „Es kam in allen Nachrichten“, fuhr Estephaga fort, „deswegen wisst ihr es bestimmt schon: Der heilige Riesenzahn wurde in Sumpfloch aufgefunden und zurück nach Austrien ins Museum gebracht. Natürlich hat man das magische Objekt vorher auf seine Echtheit überprüft! Die Schülerin Berry Lapsinth-Water, die am Diebstahl des Riesenzahns beteiligt gewesen ist, hat den Behörden das Versteck enthüllt.“
    Ein Raunen ging durch den Hungersaal. Jeder wusste, dass diese Schülerin zur Strafe für den Diebstahl von der Schule geworfen und ins Internat von Finsterpfahl geschickt worden war. Ein Alptraum! Finsterpfahl, das war allgemein bekannt, war das Schlimmste, was einem Schüler zustoßen konnte. Und wer weiß, was die Behörden mit Berry angestellt hatten, damit sie ihnen das Versteck verriet. Oh nein, in der Haut von Berry Lapsinth-Water wollte niemand stecken.
    „Aufgrund der Ereignisse des letzten Jahres“, sprach Estephaga weiter, „haben die staatlichen Behörden verfügt, dass in diesem Jahr ein Zauberer der Regierung nach Sumpfloch kommen soll, der speziell für den Schutz der Schüler und die Sicherheit der Schule zuständig sein wird. Der Zauberer ist heute Morgen eingetroffen, er wird gleich hier sein. Ihr braucht keine Angst vor ihm zu haben – auch wenn er vielleicht auf den ersten Blick … nun ja, ihr werdet sehen. Sein Name ist Grohann.“
    Als habe ihn der Name auf magische Weise herbeigerufen, waren vom Gang her Schritte zu hören, die sich dem Hungersaal näherten. Wobei das Wort „Schritte“ nicht ganz zutreffend war. Es waren eher Schläge, der Klang von Horn auf Stein, weswegen man die Schritte im Hungersaal deutlich hören konnte. Dann erschien ein Geschöpf in der Tür, das so groß war, dass es den Kopf einziehen musste oder vielmehr den Kopf samt Hörnern, da es sonst gegen den Türrahmen gestoßen wäre. Grohann war ein imposanter Mann, eindeutig mit Steinbock-Verwandtschaft, wie das prächtige Gehörn auf seinem Kopf nahelegte. Er hatte einen muskulösen, menschlichen Oberkörper und graubraune Haut. Ob seine Beine mit Fell bewachsen waren, konnte man nicht sehen, da er Hosen trug, doch seine gespaltenen Hufe waren eindeutig tierischer Natur. Mit kastanienbraunen Augen und den irritierenden Pupillen, wie sie Ziegentiere zu haben pflegen, musterte er aufmerksam den Raum, den er soeben betreten hatte. Dann senkte er sein schweres Haupt mit den Hörnern und grüßte auf diese Weise Estephaga Glazard.
    „Ich habe Sie gerade angekündigt, Grohann. Willkommen in Sumpfloch!“
    „Danke“, sagte Grohann mit einer Stimme, die so tief klang, wie dieser Mann groß und kräftig war. Dann setzte er sich auf den einzigen freien Platz am Lehrertisch. Es war der Platz, auf dem normalerweise der Halbvampir Viego Vandalez saß. Doch dieser glänzte durch Abwesenheit.
    „Zuletzt möchte ich euch noch beruhigen“, sagte Estephaga Glazard, „bezüglich der Gerüchte über einen gewissen General. In den Ferien gab es keinerlei Hinweise darauf, dass Kreutz-Fortmann sein Grab verlassen hat und in Sumpfloch herumgeistert. Die Behörden haben die Grabstätte unter der Trümmersäule überprüft und halten sie für sicher. Es besteht also kein Grund, sich zu fürchten oder gar dumme Lügengeschichten in die Welt zu setzen.“
     
    Nun war alles Notwendige gesagt und Estephaga setzte sich wieder hin. Es blieb den Schülern überlassen, ob sie jetzt leise tuschelnd über den Regierungszauberer reden wollten oder ihn lieber sprachlos anstarrten. Maria tat Letzteres.
    „Hey, Maria, mach den Mund wieder zu!“, rief Lisandra und lachte.
    „Aber …“
    „Ja, er ist sehenswert, trotzdem solltest du es nicht so offen zeigen“, sagte Scarlett.
    „Er sieht gar nicht wie ein Zauberer aus“, sagte Thuna, „sondern eher wie ein … Schmied oder so etwas.“
    „Maria!“, sagte Lisandra und stupste ihre Tischnachbarin an. „Du starrst ja immer noch hin!“
    „Ja“, sagte Maria widerspenstig, „aber doch nur, weil ich ihn schon mal irgendwo gesehen habe. Mir fällt nur nicht ein, wo!“
    In diesem Moment trat ein Molchmann an den Tisch, der für das Sekretariat arbeitete.
    „Scarlett?“, sagte er und schaute sich fragend um.
    „Hier! Hier bin ich!“
    „Dieser Brief ist gerade

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