Die tägliche Dosis Gift - Warum fast alles, was wir berühren, essen oder einatmen, chemisch belastet ist. Und wie wir uns davor schützen können
nur etwa 5 Haarwäschen. Haarfärbemittel werden im Zweikomponenten-System und zusätzlich meist noch eine Pflegespülung aufgetragen, die unter Umständen ebenfalls giftig ist. Erst mal auf Haar und Kopfhaut gelandet, entwickeln Farbstoff-Toxine einen erheblichen Ehrgeiz, sich mit anderen Kosmetikgiften zu verbünden, die schon im Kopfhautbereich enthalten sind.
Inzwischen sind viele Farbgifte verboten, doch neue hinzugekommen. Phenylendiamin und Naphthole sind in der Giftklasse 2 eingestuft, ebenfalls hochtoxisch ist das in Färbemitteln enthaltene Toluylendiamin. Beim Vermengen dieser Chemiesubstanzen erhöht sich deren Gesamttoxizität. Nicht selten gesellen sich dem Haar anschließend noch Festigersprays, Glanzmittel, Duftstoffe oder Parfüms hinzu, die die Haarpracht am Ende zu einem einzigen Giftparadies machen. Die Substanzen lösen Hautallergien aus, sind krebserregend. Weil auch häufig Wimpern und Augenbrauen eingefärbt werden, kann es zu schweren Augenentzündungen kommen. Viele Friseurinnen und Friseure müssen ihren Beruf aufgeben, weil sie der anhaltenden Giftbelastung nicht mehr gewachsen sind. Dr. Siegfried Borelli von der Dermatologischen Klinik und Polyklinik der Universität Münche fand heraus, dass rund 70 Prozent der ständig mit Kaltwellflüssigkeiten arbeitenden Personen unter toxisch verursachten Hautschäden leiden. Kaltwellflüssigkeiten sind Inhaltsstoffe der alkalischen Dauerwellenbehandlung. Massiv belastet wird das Personal in Friseurgeschäften darüber hinaus auch durch typische Beauty-Gifte wie Dichlorpropan, Thioglykolsäure, Ethylbenzol, Para-Farbstoffe, Toluol sowie durch Nickel und andere Metallverbindungen.
Vorsicht: Nagelgifte!
Auf Hochglanzpapier in der Magazinwerbung sehen sie oft so wunderschön verführerisch aus: glänzende, lange Fingernägel in herrlichen Farben. Weil eine solche Keratin-Pracht nicht von allein wächst, Nägel stattdessen unansehnlich brüchig, gewölbt, mit Rillen und Flecken versehen sind, muss kräftig nachgeholfen werden. Das Problem: Der Nagellack, der aufgetragen wird, soll rasch abtrocknen, sonst würde man ja bei der Hausarbeit oder im Büro alles verschmieren. Dementsprechend stecken Toxine im Lack selbst, in den Trocknungssubstanzen und im Nagellackentferner, mit dem die ganze Pracht irgendwann wieder entfernt werden muss, um neue Gifte aufzutragen.
Nagelstudios und Beauty-Salons, in denen unablässig Maniküre und Pediküre verabreicht werden, sind dementsprechend Brutstätten für Schönheits-Toxine aller Art. Aber auch die private Anwendung daheim bietet jede Menge Risiken. Nagellack besteht aus Pigmenten in einer Lösung, der Härtungssubstanzen beigemengt sind. Professionelle Behandlungen bestehen aus drei Arbeitsgängen: einer Basisschicht, dem Auftragen einer Farbschicht und einer Oberflächenschicht. Nach dem Auftragen jeder einzelnen Lage beanspruchen Trocknung und Verhärten der Schicht jeweils mehrere Minuten, in denen fleißig chemische Toxine ausgedünstet werden, wenn Lösungsmittel sich verflüchtigen, also vom flüssigen Zustand in einen Gaszustand übergehen. Die Erstschicht enthält meist schon Nitrocellulose, Methycrylat-Polymere und Vinyl-Polymere, die Zweitschicht Toluensulfonamide, Vinylresine und Acrylate, die Topschicht Dibutyl-Phthalate, Dioctyl-Phthalate und Tricesyl-Phosphate, allesamt Leben zerstörende Substanzen aus Industrielabors.
Giftdepots an Fingern und Zehen
Die meisten Nagelpolituren enthalten Formaldehyd, einige von ihnen auch Methacrylate, die durch dauerhaftes Einatmen Asthma verursachen können. Die Haut reagiert auf diese Toxine mit Rötungen, Entzündungen und Pickeln.
Zu diesen beiden Basisnagelgiften gesellen sich weitere: Xylene, die gerne auch in der Gummi- und Lederindustrie Verwendung finden. Bei chronischem Kontakt können Xylene Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, Schlafstörungen und Nervosität auslösen.
Nicht weniger bedenklich bis gefährlich sind die in Nagellack reichlich enthaltenen Ketone, Acetate und Toluene, allesamt Lieblingsmoleküle der internationalen Beauty-Giftmischer.
Nagellackentferner sind extrem flüchtige Lösungsmittel, deren Gifte bereits beim Auftragen aggressiv in die Atmungswege eindringen und ebenfalls schwere Symptome auslösen können, von Übelkeit bis hin zu Herzrasen. Sie werden auch leicht von der Haut aufgenommen, Toxine erreichen dann die Blutbahn.
Somit summieren sich für das Personal in Nagelstudios die Risiken. Besonders betroffen sind Personen, die
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