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Die Tänzer von Arun

Titel: Die Tänzer von Arun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth A. Lynn
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wegen Elath Sorgen machte ... Etwas stimmt nicht ... Und ich weiß nicht, was! Er versuchte Worte zu finden, die seinem Bruder helfen könnten, aus dieser Stimmung herauszufinden. Er fand nichts. Ein Schreiberling müßte doch gut mit Worten umgehen können, dachte er.
    Arillard schien bereits zu schlafen. Unter ihren zwei Decken lagen Jensie und Riniard und wisperten einander verliebte Geständnisse ins Ohr. Kerris legte sich nieder. Er sehnte sich nach einem wärmenden Feuer, wünschte sich, daß wenigstens die Erde weicher sein möge. Sein Rückgrat schmerzte. Plötzlich brach es aus Elli neben ihm hervor: »Ach, ich hab' die Nase voll von diesen Feldern! Ich will Wasser sehen und grüne Hügel, endlich wieder mal!« Sie zog sich die Decke um die Schultern und hockte in die Falten versteckt da. Sie schalt in sich hinein wie ein griesgrämiges uraltes Weib.
    Ilene sagte: »Ich möchte meine Familie wiedersehen.« Ihr Messer lag blank in ihrer Hand. Sie saß mit gekreuzten Beinen da. Das Schabegeräusch ihres Wetzsteins mischte sich in das Zirpen der Grillen. »Ich habe meinen Kleinen ein ganzes Jahr lang nicht gesehen!«
    »Du hast einen Sohn?« fragte Kerris.
    Ihr breiter Mund zog sich nach oben. »Er heißt Borti und ist zwei Jahre alt. Er lebt bei meiner Mutter und meiner Schwester und ihren Kindern. Manchmal habe ich Angst, daß er mich vergessen wird, er sieht mich doch so selten. Wenn er alt genug dafür ist und ich mich nicht in irgendeinem Dorf als Meister in einem Waffenhof niedergelassen habe, werde ich ihn mit auf die Reise nehmen.«
    »Wo lebt er?«
    »In Elath natürlich. Ich bin auch in Elath geboren. Glaubst du denn, dort leben nur Hexen?«
    »Ich hatte keine Ahnung«, sagte er.
    »Du hast überhaupt keine Erinnerung mehr daran?« fragte sie.
    Kerris schüttelte den Kopf.
    »Es ist eine schöne Stadt«, sagte Ilene.
    »Groß?«
    »Größer als Brath jedenfalls, aber kleiner als Kendra-im-Delta oder Tezera.«
    »Auch kleiner als Mahita«, sagte Elli.
    Riniard steckte den Kopf aus den Decken hervor. Sein Haar war strubbelig. »Elli vergleicht alle Orte, zu denen wir kommen mit Mahita«, sagte er.
    »Ich habe eben den gebührenden Respekt vor meiner Geburtsstadt«, gab Elli zurück.
    »Du bist nicht in meinem Dorf geboren«, sagte Riniard. »Und das ist etwas, wofür du jeden Tag ein Dankgebet sprechen solltest.«
    Cal sagte: »Wenn du Mahita so sehr magst, Elli, warum lebst du dann nicht dort, anstatt durch die Gegend zu streunen?«
    Ilene kicherte. Elli rieb sich mit dem Handrücken die Wange. »Ach! Ihr wißt doch! Mir gefällt Mahita, um wieder hinzukommen, genau wie Kel Elath liebt. Aber ich werde unruhig, wenn ich an einem Ort bleiben muß.«
    »Zayin sagt: Der wahre Cheari ist wie eine Note in einer Musik«, sagte Ilene. »Er ist nur glücklich im Zusammensein mit anderen und in Bewegung.«
    »Ich bin kein Musikstück«, sagte Riniard. »Ich bin ein Mensch.«
    Während des Geplänkels hatte Kel sich nicht bewegt. Das Mondlicht lag auf seinem hellen Haar, auf seiner hellen Haut – er wirkte wie aus Stein, wie eine Statue. Auf einmal vermochte Kerris sich nicht mehr zu bremsen. Er ließ seinen Geist vorwärtstasten – und spürte, daß er teilhatte an einem wilden und schrecklichen Verlangen, einer so starken Sehnsucht, daß ihm prickelnd der Schweiß ausbrach und das Blut ihm in den Kopf stieg. Er zog sich sofort zurück. Er schämte sich. Er hatte nicht beabsichtigt zu spionieren. Er kam sich vor wie ein Narr.
    »He«, sagte Ilene. »Warum bist du so still?« Sie lehnte sich zurück und zupfte an Kels Tunikaärmel.
    »Ich habe nachgedacht«, sagte Kel und wandte den Blick von dem staubbedeckten Boden ab.
    Sie schob ihr Messer in die Scheide und stand geschmeidig auf. »Und ich weiß auch, worüber du nachgedacht hast«, sagte sie. Sie ging zu ihm hinüber, beugte sich nieder und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er lächelte flüchtig. Er ließ seine Hände ihren Arm hinaufgleiten und zog dann ihren Kopf zu dem seinen herunter, in einer leichten, liebevollen Geste geschah dies. Sie küßten sich. Lange. »Komm!« sagte sie. »Steh auf und geh mit mir!«
    Kel seufzte und stand auf. Ilene ergriff ihn bei der Hand. Ihre Hüften rieben sich aneinander, als sie leise im verschwiegenen Dunkel des Feldes verschwanden.
    Aus dem Schatten heraus drang Arillards Stimme: »Gut so!«
    Kerris sah sie zwischen den Kornreihen dahingehen, bis sie dem Blick entschwanden. Seine Sinneswahrnehmungen erwachten, er

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