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Die Tänzerin von Darkover - 9

Die Tänzerin von Darkover - 9

Titel: Die Tänzerin von Darkover - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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experimentiert habt. Und damit weicht ihr von der Tradition ab.
    Mutter und Laura haben es oft genug gesagt.«
    »Mhari! Wie kannst du nur!« Sarah war entsetzt. Warum habe ich das nicht mitbekommen? Haben sie ihre Schilde verbessert?
    Mhari beantwortete Sarahs unausgesprochenen Gedanken.
    »Natürlich haben sich unsere Schilde verbessert, Dummerchen.
    Sonst hätten wir wohl kaum diesen Plan fassen können, euch beide loszuwerden.«
    »Wir haben nur versucht, über größere Entfernung miteinander Verbindung aufzunehmen. Was soll daran verkehrt sein? Du benutzt ja auch deine Matrix, um damit Feuer anzuzünden. Selbst die Kleinen können das, und Mutter findet auch nichts dabei.

    Außerdem tauschen wir uns doch alle ohne Worte aus. Was schadet es also, wenn man die Reichweite vergrößert?«
    »Es ist gegen die Tradition. Judy und Lori haben uns die Steine und die Tradition mitgegeben. Kerzen und Feuer zu entzünden ist ein Teil davon. Ebenso das Gedankenlesen. Aber bestimmt nicht, über Meilen hinweg miteinander zu reden. Das ist unnatürlich und falsch. Wenn Judy und Lori gewünscht hätten, daß wir es können, dann hätten sie es uns auch beigebracht. Alles, was von der Tradition abweicht, ist Sünde«, trumpfte Mhari auf.
    Jedes weitere Wort war vergeblich. Sarah wandte sich von ihrer Schwester ab und ging zu ihren Räumen zurück, wobei sie noch den Gedanken ihrer Mutter auffing: So, jetzt weiß sie Bescheid.
    Schweren Herzens betrat sie ihre Wohnung, wo Duncan bereits bleich und zornig auf sie wartete. »Schirm dich ab, Sarah, schnell!«
    Sie sank in seine Arme, und die Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    »Was habe ich ihr nur getan, daß sie mich so haßt? Was haben wir beide ihnen getan, daß sie uns loswerden wollen?«
    »Mach dir nichts draus, chiya, dadurch werden wir bald unser eigenes Heim haben, wo wir tun und lassen können, was wir wollen. Unsere Tochter und alle unsere zukünftigen Kinder werden mit der Lovat-MacAran-Gabe aufwachsen. Sie werden sie frei entwickeln und ausprobieren können, und wir werden ihnen dabei helfen. Nicht wie hier, wo die Familie uns argwöhnisch belauert.
    Wenn du es nicht willst, brauchen wir keinen von ihnen je wiederzusehen.«
    »Aber ich liebe sie! Trotz allem! Und Du doch auch. Wie können sie uns das nur antun? Ich habe gedacht, sie würden uns nur für ein bißchen verschroben halten, aber doch nicht für bösartig und gefährlich. Jetzt fühle ich mich schlecht für das, was ich tue, fast so, als ob ich eine ansteckende Krankheit hätte.«
    Sarah folgte Duncan mit Hilfe ihrer Matrix, als er loszog, um das Stück Grund und Boden zu begutachten, das ihre Väter für sie ausgesucht hatten. Mit seinen Augen sah sie das grüne und fruchtbare Land, die Hügel und Felsvorsprünge und den Wald, der teilweise noch gerodet werden mußte. Duncan spürte, daß sie die Verbindung mit ihm hielt und mit seiner Wahl der Stelle für den Hausbau einverstanden war. Von dort konnte man das kleine Tal und die dahinter aufsteigenden, bewaldeten Hügel überblicken. Es gab genug Platz für eine Feuerschneise und spätere Anbauten. In seinen Gedanken sah Sarah bereits das große Haus, das er errichten wollte: zunächst ein zentrales Gebäude, dann weitere Nebengebäude, vor allem aber den massiven, quadratischen Turm mit mehreren Stockwerken.
    New Skye wird uns bis hierher folgen. Die Stadt wird sich immer mehr ausdehnen, bis unser Haus schließlich vom Häusermeer der Großstadt umgeben sein wird. New Skye wird eine Großstadt sein! Sarah schüttelte die Vision ab, denn es war eine Vision und nicht etwas, was sie in Duncans Gedanken gelesen hatte; es lag in der Zukunft, weit, weit in der Zukunft. Auch die Vollendung des Turms war womöglich nicht Duncans Plan, sondern eine zukünftige Entwicklung. Wenn solche Visionen Sarah überkamen, konnte sie nie sicher sein, ob es sich um etwas Gegenwärtiges oder Zukünftiges handelte, oder wie weit es in der Zukunft lag. Aber diesmal wußte sie, daß sie weit in die Zukunft vorausgeblickt hatte.
    Ihre Tochter kam einige Tage nach Duncans Rückkehr zur Welt. Mit ihren roten Haaren und blauen Augen war sie für die stolzen Eltern das schönste Geschöpf, das sie je gesehen hatten. Sie wurde Judella genannt, was sowohl Sarahs Mutter als auch Duncans Vater und damit beide Familienlinien namentlich berücksichtigte. Sarah trug den Namen sorgfältig ins Stammbuch ein, in dem auch die Erbmassen genau verzeichnet waren.
    »Heute achtet man bei der

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