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Die Tätowierung

Die Tätowierung

Titel: Die Tätowierung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helene Tursten
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D i e Autonumme r steh t auch au f d e m St e ckbri e f . Hann u wa r S a msta g unte r w e g s un d hat da s überprüft : Au f Martinsson s Parkplat z steh t kei n solcher W a gen . Mi t größte r W a hrscheinlichkei t is t e r als o da m i t auf Reisen . Seh r vie l sprich t fü r Kopenhagen , abe r möglicherweis e ahn t e r langs a m , das s wi r ih m au f de n Fe r se n sind. Vielleich t is t e r au c h wei t e r südlic h i n Europ a unte r weg s .«
    Ein Jetta. Die Zeugen, d i e den Mann m it dem Messer nach dem Überfall auf Tom T a naka gesehen hatten, hatten ge m eint, er hätte das Bild in ein Auto, wahrscheinlich einen Jetta, geworfen und sei weggefahren.
    Direkt nach der m orgendlichen Besprechung ging Irene in i h r Büro und rief bei Cyhréns B eerdigung s instit u t an. E i ne san f t e Frauen s ti mm e m eldete sich fast umgehend: »Cyhréns Beerdigung s instit u t.«
    »Guten Morgen. Hier ist Irene Huss von der K r i m inalpolizei. W i r suchen S ebastian Martinsson und haben gehört, dass er gelegentlich bei Ihnen arbeitet.«
    »Einen Augenblick, da müssen Sie m it Herrn Danielsson sprechen«, antwortete die Frau.
    Nach einigem Rauschen und Kna c ken in der Leitung ließ sich eine energische Sti mm e verneh m en: »Bo Danielsson. Wo m it kann ich dienen?«
    Ein Gedanke fuhr Irene durch den Kopf: Ein Bestattungsunterneh m er sol l te doch wohl betroffen-teilnah m svoll klingen und nicht wie ein Sportjournalist im Fernsehen? Aber vielleicht h a tte seine ener g i sc h e Art d en Effekt, dass die trauernden und geschockten Angehörigen sich zusa mm ennah m en und ihre W ünsche für die Beerdigung einiger m aßen rasch vorbrachten?
    Sie behielt ihre Überlegungen für sich, nannte ihren N a m en und sagte, was si e wollte.
    »Sebastian Martinsso n ? Natürlich kenne ich diesen N a m en. Einen Augenblick!«
    Er knallte den Hörer auf die Tischplatte, und Irene hörte, wie er ein paar Schubladen herauszog. U m gehend war seine k ra f t v olle S tim m e erne u t zu hören: »A b er s i che r ! Hier haben wir ihn! Er hat g e legentlich als Sargträger bei uns ausgeholfen. Starker Bursche!«
    »Springt er oft e i n ? «, fragte Irene.
    »Nein. Nur gelegentlich, wenn wir einen Mann extra brauchen.«
    » W ann hat er bei Ihnen angefangen ? «
    »Mal sehen … ’94. Da hat er auch etwas öfter als in den letzten zwei Jahren au s geholfen. Er hat nä m lich angefangen in K openhagen zu studieren. Vorher hat er hier in Göteborg studiert, und da war e s f ür ihn natü r li c h einfacher, kurzfristig einzuspringen.«
    Irene konnte selbst hören, w i e erstaunt ihre Stimme klang, als sie fragte: »Hat er gesagt, dass er in Göteborg studiert hat?«
    »Ja. Medizin. Jet z t l äs st er sich in Kopenhagen zum Spezialisten ausbilde n . Ich schreibe m i r solche persönlichen Angaben über die Aushilfen im m e r auf. Man will sc h lie ßl ich wissen, m it wem man es zu tun h at.«
    Medizinstuden t wirkt e Vertrau e n erw e ck e nd . So Vertraue n e r weck e nd , d a s s m a n ih m mögliche r weis e sogar di e Schlüss e l z u seh r sp e zi e lle n Grabk a mme r n anvertraute. Hatt e e r de s w eg e n etw a behaupte t , Medizi n z u studieren? Ode r wa r d a s nu r se i n gehe i m e r Tr au m g e wese n ? Da s war interessant , un d darau f wü r de n d i e P s ychiat e r i n ihr e n Guta c hte n s päte r siche r nähe r eingehen . Iren e beschlo s s, Sebastian s Studie n ni c h t weite r z u kommentiere n un d ras c h da s Them a z u wechseln.
    »Dürfte ich Ihnen eine ganz andere Frage stelle n ?«
    »Gewiss! Natü r lic h !«
    »Hat Cyhréns Beerdigungsi n stitut Schlüssel zu den Mausoleen auf d e m Alten Friedhof Sta m pen ? «
    »Nein. Die hat die Friedhofsverwaltung. W i r leihen sie uns aus, wenn wir eines dieser Gräber öffnen müssen.«
    » W aren Sie der Bestatt e r bei d en beiden let z ten Beerdigungen im von Knechtschen Mausoleu m ? «
    »Ja. W i eso wollen Sie das wissen ? «
    »Das kann ich Ihnen im Augenblick leider nicht sagen.«
    »Natürlich. Ich verstehe!«
    Natürlich verstand er über h aupt nichts, aber nichts brachte die Leute so zum Reden, wie die Überzeugung, dass die Polizei ihnen ihr Vertrauen schenkte.
    »Die Schlüssel werden a l so nur dann entlie h en, wenn ein weite r es Mitglied d e r F a m ilie begra b en werden s oll?«
    »Genau!«
    »Bedeutet d as, dass eventuell einer der Sargträger das Vertrauen genießt, diese Schlüssel abzuholen ? «
    Zum ersten Mal zögerte e r :

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