Die Tage des Gärtners - vom Glück, im Freien zu sein
gewisser Weise auch ein taxonomisches Problem. Wenn man es einmal weiß, warum nicht. Also denke ich mir, der Teich ist bei den Männern gut aufgehoben. Sie sind schnell gekommen und haben die Grube ausgehoben. Keine Kleinigkeit, wie ich bereits erwähnt habe. Sie haben die Teichfolie verlegt und dann das Becken mit Katzenkopfsteinen ausgelegt. Bis nach oben zum Rand. Das sieht sehr hübsch aus und kostet nicht viel. Ich wollte auf keinen Fall die Teichfolie sehen, und die eine Hälfte des Teiches soll Kindern zum Schwimmen dienen. Die Idee war wirklich gut. Die Arbeit ging erstaunlich schnell voran. Ich war voller Hoffnung. Dann legten wir den Schlauch in den Teich und drehten den Hahn auf und die Kinder und ich setzten uns auf die Bank am Rand und sahen zu, wie das Wasser floss und sprudelte und schäumte und der Spiegel stieg und stieg. Das machte alles einen guten Eindruck.
Aber jetzt, nach einigen Tagen, kann ich sagen: mein Teich wird zur Quelle der Sorge. Es ist ein Elend. Er verliert Wasser. Und zwar nicht zu knapp.
In meinem Teich befinden sich ja etwa 10.000 Liter Wasser, und in dem Wasser befinden sich drei Fische. Zwei Koi-Karpfen, ein weißer und ein goldener, und ein Sterlet, der aussieht wie ein kleiner Hai. Ein wirklich hübsches Tier, schwarz, mit abgeflachter Schnauze, nicht groß, eine Störart. Als ich mit den Kindern im Baumarkt war und wir die Fische ausgesucht haben, entschieden sie sich für die Karpfen und ich für den Stör. Eines Morgens habe ich ihm übrigens das Leben gerettet. Er lag, mit dem Bauch nach oben, unter Wasser und rührte sich nicht. Ich habe ihn herausgefischt und festgestellt, dass er sich ganz und gar in Algen verfangen hatte, eingewickelt, unbeweglich. Ich habe ihn befreit und gefüttert und getröstet, soweit das bei einem Fisch möglich ist, und ihn behutsam zurück in den Teich gesetzt.
Jedenfalls filtern also zwei Pumpen das Wasser und führen es durch zwei Schläuche zurück ins Becken. Daraus möchte ich einen Wasserfall machen. Nichts Übertriebenes. Nur einen kleinen. Für das Geräusch. Plätschernd, gurgelnd, säuselnd. Wie es sich für den locus amoenus gehört. Ich habe also einen Steinhaufen aufgeschichtet, Quader, Brocken, Feldsteine, was ich so vorrätig hatte und finden konnte, und habe die Schläuche darin nach oben geführt und geschickt kaschiert. Das sah ganz hübsch aus, wie das Wasser über die Steine in den Teich perlte.
Irgendwas muss aber schiefgelaufen sein. Der Wasserstand begann zu sinken. Zwar nicht gleich, aber nach ein paar Tagen war der Verlust unübersehbar. Es ist ärgerlich, das zugeben zu müssen: Aber ich habe bei diesen Arbeiten offenbar die Teichfolie verletzt. Ich habe gesucht und gesucht und die Stelle nicht gefunden. In Wahrheit ist damit genau das eingetreten, wovor ich mich bei der Planung des Teichs gefürchtet hatte. Ich wollte immer einen gemauerten Teich, oder wenigstens einen aus Beton gegossenen. Aber ich habe die Kosten gescheut. Und den Aufwand. Nun habe ich den Ärger mit einem Loch in der Folie.
Ein Teich ist Teil des Gartens. Er muss benutzbar sein, im eigentlichen Sinne. Wenn Sie in meine Lage kommen und die Anlage eines Teiches planen, machen Sie es anders: Berechnen Sie lieber die Fläche kleiner und lassen Sie sich ein stabiles Becken bauen. Lassen Sie die Finger von den Folien. Ich weiß, die Baumärkte und Gartenfachgeschäfte und die Literatur versuchen, uns von der Haltbarkeit der Folien zu überzeugen. Und ich bin ja selber darauf hereingefallen. Aber wir belügen uns da selbst. Es gibt manche Dinge nicht zum halben Preis.
Ein Teich ist eine wunderbare Anschaffung. Sparen Sie lieber länger. Übernehmen Sie lieber einen größeren Teil der Arbeiten selbst. Verkleinern Sie das Volumen. Betteln Sie Ihre Verwandten an. Warten Sie, bis Ihre Erbtante stirbt. Was weiß ich. Aber scheuen Sie um Gottes willen nicht die notwendigen Kosten.
Was mache ich jetzt? Den Teichrand freilegen und einen neuen Streifen Folie ankleben? Dabei versuchen, keine neuen Schäden zu verursachen. Du meine Güte! Was für ein Projekt. Oder hat der Wasserverlust in Wahrheit andere Gründe?
Es gibt ja nur zwei denkbare Erklärungen: Löcher und Kapillarkräfte. Wenn man einen Teich aus Folie hat, birgt der Umgang mit Steinen natürlich ein gewisses Risiko. Ich habe mich da auf die Gärtner verlassen, die gesagt haben, ich solle mir keine Sorgen machen. Da sie nichts von Pflanzen verstehen, dachte ich,
Weitere Kostenlose Bücher