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Die Templerin

Die Templerin

Titel: Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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konzentrieren, wenn du etwas lernen willst.«
    »Das Schwert ist zu schwer«, beschwerte sich Robin. »Und viel zu groß für mich.«
    Das war zwar im Moment nur eine Ausrede, aber trotzdem die Wahrheit. Die Klinge, die Salim ihr gegeben hatte, war beinahe so lang wie ihr Arm und damit tatsächlich viel zu gewaltig für sie. Sie hatte sich etliche blaue Flecken und Prellungen eingehandelt, weil sie Probleme hatte, das Schwert zu halten, auch ohne daß Salim mit aller Kraft darauf eindrosch. Salim verdrehte in gespielter Verzweiflung die Augen. »Also gut«, seufzte er. »Dann probieren wir etwas anderes. Es wird ohnehin Zeit.«
    »Etwas anderes?« Robin stand auf und wollte sich in der gleichen Bewegung nach ihrem Schwert bücken, aber Salim schüttelte den Kopf. Er steckte sein Schwert ein. An seiner Stelle zog er eine Waffe unter seinem Mantel hervor, deren bloßer Anblick ihr schon einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Einen Morgenstern.
    Robin starrte die Waffe an, und als Salim sie ihr auffordernd hinhielt, da schüttelte sie impulsiv den Kopf und wich so erschrocken zurück, als hätte er ihr eine giftige Schlange hingehalten.
    »Nur keine Angst«, sagte er. »Es ist eine sehr praktische Waffe, vor allem für jemanden, der nicht sehr viel Kraft hat.«
    Robin schüttelte den Kopf. Salim mochte recht haben, aber sie würde sie niemals anrühren. Sie hatte gesehen, was sie anzurichten vermochte, und vor allem wie. Es war eine brutale Waffe, ganz anders als ein Schwert, bei dem es hauptsächlich auf das Geschick und die Schnelligkeit seines Trägers ankam und mit dem man einen ritterlichen - oder wenigstens fairen Kampf - führen konnte. Ein Morgenstern dagegen war etwas vollkommen anderes, eine brutale, heimtückische Waffe, die nur zum Zertrümmern und Verstümmeln gut war und gegen die es keine Gegenwehr gab. Sie hatte nicht vergessen, wie Gero gestorben war. »Nun ziere dich nicht«, sagte Salim. »Es ist gar nicht so schwer, wie es aussieht.« Zur Demonstration ließ er die stachelbewehrte Kugel über seinem Kopf kreisen und vollführte dann eine komplizierte, schnelle Bewegung rechts und links seines Körpers entlang, die Kugel und Kette zu einem fast unsichtbaren, silbernen Schemen werden ließen. »Siehst du? Es ist ganz leicht. Man muß nur darauf achten, daß man sich nicht aus Versehen selbst verletzt.«
    »Ich… will das nicht«, sagte Robin leise. Vielleicht war es Zeit für die Wahrheit. »Ich habe Angst davor.«
    »Ein Grund mehr, daß du den Umgang damit lernst«, sagte Salim, griff zugleich aber auch unter seinen Mantel, der an diesem Tag schier unergründlich schien, und zog einen zweiten Morgenstern hervor - oder etwas, das eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Morgenstern hatte. Stiel und Kette waren so wie sie sein sollten, aber statt einer mit tödlichen Spitzen gespickten Eisenkugel hatte sie einen faustgroßen Ball aus Sackleinen, der allem Anschein nach mit Sand gefüllt war.
    »Vielleicht fangen wir besser damit an zu üben«, sagte er, zwar grinsend, aber trotzdem in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete. Trotzdem schüttelte sie den Kopf und sagte noch einmal: »Ich mag dieses Ding nicht.«
    »Dennoch wirst du es nehmen«, beharrte Salim, aber jetzt mit einem Lächeln, das keines mehr war. »Man widerspricht seinem Lehrer nicht.« Robin resignierte. Sie nahm Salim den Morgenstern aus der Hand und schlug ihm blitzschnell und vollkommen ansatzlos den sandgefüllten Ball auf die Nase. Salim fiel wie vom Blitz getroffen aufs Hinterteil, hob die Hand ans Gesicht und starrte sie aus großen Augen an. Blut begann in einem dünnen Rinnsal aus seiner Nase zu laufen.
    Robin ließ den Morgenstern fallen und sagte zum dritten Mal: »Ich will das nicht.«
    »Vielleicht hast du ja recht«, sagte er schleppend. Seine Nase blutete heftiger. »Möglicherweise sollten wir mit etwas weniger gefährlichem anfangen.«
KAPITEL 27
    Die Stimmung in der Komturei verschlechterte sich zusehends. Bruder Abbé und Jeromé gerieten immer öfter ganz offen in Streit, und schon am nächsten Morgen erreichte ein Bote aus Elmstatt die Komturei, der allem Anschein nach keine guten Neuigkeiten brachte, denn Abbé wirkte danach noch besorgter als zuvor, und die Atmosphäre zwischen ihm und den drei anderen Tempelrittern kühlte noch weiter ab - so weit dies überhaupt noch möglich war, hieß das. Natürlich fragte sie Salim, was geschehen sei, bekam aber diesmal keine Antwort.
    Dafür jedoch machte der

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