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Die Templerin

Die Templerin

Titel: Die Templerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Pferde«, murmelte Hark. »Das Pferd, das eines der Tempelritter ritt. Ich habe es schon einmal gesehen. Es… es war eine Schecke. Eher ein Pony und eigentlich viel zu klein, um einen Mann in Rüstung zu tragen.«
    »Und?« fragte Jeromé.
    »Ein solches Pferd steht draußen auf Eurer Weide, Abbé«, sagte Gunthar.
    »Und was heißt das?« wollte Jeromé wissen. »Es gibt Dutzende solcher Schecken, wenn nicht Hunderte!«
    »Nicht dieses ganz besondere Tier«, beharrte Gunthar. »Auch ich kenne es. Ich habe es oft genug gesehen. Es gehört Eurem Knappen, Abbé - wie war doch gleich sein Name?«
    »Jan von Tronthoff.« Abbés Stimme blieb unverändert, aber seine Haltung versteifte sich ein wenig.
    »Jan von Tronthoff… ja, ich erinnere mich. Ein freundlicher junger Mann. Ist er zufällig hier?«
    »Ich fürchte nein«, antwortete Abbé.
    »Aber Ihr könnt ihn ohne Zweifel herbeirufen lassen.«
    »Auch das wird nicht möglich sein, fürchte ich«, sagte Abbé. »Gott dem Herrn hat es in seiner unergründlichen Gnade gefallen, Jan zu sich zu rufen.«
    »Er ist tot.« Gunthar klang kein bißchen überrascht.
    »Er bekam ein schlimmes Fieber und starb nach wenigen Tagen.« Abbé bekreuzigte sich. »Seither hat niemand mehr sein Pferd geritten. Ihr habt recht: Es ist nicht kräftig genug, um einen erwachsenen Mann in Rüstung und Waffen zu tragen.«
    »Und doch hat Hark es gesehen«, sagte Gernot. »Und ich auch.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Jeromé scharf, und Abbé fügte in nur wenig versöhnlicherem Ton hinzu: »Es sei denn, jemand hätte es von unserer Weide gestohlen …«
    »… um es pünktlich am nächsten Morgen zurückzubringen.« Gernot lachte böse. »Was soll dieser Unsinn?«
    »Hark hat dieses Pferd nicht erst vor zwei Tagen gesehen«, sagte Gernots Vater rasch. »Er kennt es schon länger. Ebenso wie seinen Reiter.«
    »Was soll das heißen?« fragte Jeromé lauernd.
    Gunthar wandte sich mit einem auffordernden Nicken an Hark. Es dauerte lange, bis der Bauer sprach, aber als er es tat, da sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus; fast als hätte er Angst, daß ihm die Kraft für einen zweiten Anlauf fehle.
    »Da war dieser Tempelritter, Herr. Er… er kam seit drei Monaten, fast regelmäßig zweimal die Woche.«
    »Dieser Tempelritter?« fragte Jeromé. »Von welchem Tempelritter redest du?«
    Hark streifte Abbé mit einem nervösen Blick, ehe er antwortete. »Ich weiß es nicht. Ich meine, ich … ich habe sein Gesicht nie gesehen und auch kein anderer in unserem Ort. Aber seinen Begleiter und… und vor allem sein Pferd.«
    »Und was hat dieser Tempelritter drei Monate lang getan?« fragte Abbé. »Er… er hat sich mit einer Frau getroffen«, stieß Hark hervor. »Einer Frau aus unserem Dorf.«
    Für ein paar Augenblicke wurde es fast absolut still in Abbés Officium. Dann keuchte Jeromé: »Ist dir klar, was du da gerade gesagt hast, Kerl?«
    Hark sah nervös auf. Er zitterte. Der Blick, den er Bruder Abbé zuwarf, war fast flehend. »Es ist… wahr, Herr«, stammelte er.
    »Und das ist weiß Gott noch nicht alles«, fugte Gernot hinzu. »Wie es aussieht, war der Mann des Frauenzimmers, mit dem sich der Tempelritter traf, nicht besonders begeistert darüber. Vor einer Woche nahm er eine Mistgabel, ging hinaus und erschlug seine Frau und auch den Begleiter des Tempelritters, bevor es diesem gelang, ihn zu töten.«
    »Was für eine absurde Geschichte«, sagte Jeromé. »Der Mann ist nicht bei Verstand!«
    »Ich war gestern bei dieser Kapelle«, sagte Gunthar leise. »Ich wollte den Leichnam meines Sohnes holen. Es gibt dort drei frisch ausgehobene Gräber. Sie sind keine Woche alt.« Er atmete hörbar ein. »Ich habe sie öffnen lassen. In einem lag der Leichnam Eures Knappen, Abbé. Er ist nicht am Fieber gestorben. Jemand hat ihm den Schädel eingeschlagen.«
    »Das ist ungeheuerlich!« Jeromé sprang auf und griff nach seinem Schwert.
    »Bruder Jeromé!« Abbé machte eine besänftigende Geste mit beiden Händen. »Bitte beruhigt Euch! Ich bin sicher, daß wir alles aufklären können.«
    »Was gibt es da aufzuklären?« fragte Gernot böse. »Selbst ein Blinder wäre fähig, die Wahrheit zu sehen!«
    »Welche Wahrheit?« fragte Jeromé schneidend.
    »Die einzige«, antwortete Gernot. »Jemand hat einen Tempelritter erschlagen. Ein todeswürdiges Verbrechen, nicht wahr?«
    »Nicht schlimm genug, um ein ganzes Dorf auszulöschen«, sagte Abbé. »Das wißt Ihr, Gernot.«
    »Aber vielleicht

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