Die Templerverschwoerung
später erschütterte eine Explosion das armenische und das jüdische Viertel von Altjerusalem und den Friedhof am Ölberg. Sie war selbst für israelische Begriffe sehr stark. Die Medien berichteten, es sei eine von der Armee kontrollierte Detonation gewesen, und am Tag darauf war das Ganze vergessen.
Conor O’Davoren und seine Braut Mariyam Filimon kehrten mit ihrem Gefangenen nach England zurück. Paul-Henri de Chevillon erschien zunächst vor dem Amtsgericht in Cambridge, das ihn an das Landgericht in der East Road überstellte. Er wurde in allen Anklagepunkten für schuldig befunden und, wie erwartet, zu mehrfacher lebenslanger Haft verurteilt. Aber wie von Conor vorhergesagt, wurde danach seine Auslieferung an Äthiopien beschlossen, wo ähnliche Anklagen auf ihn warteten. Bei allen Gelegenheiten plädierte er auf unschuldig. Noch stärker aber beharrte er darauf, dass er weit über den Verfahren stehe, die man ihm aufgezwungen habe. Auch in Äthiopien schuldig gesprochen, bestieg er den Galgen unter wilden Rufen von seiner ehrwürdigen Herkunft und dem Recht der Tempelritter als Wächter der Bundeslade, die wieder auftauchen werde, um Gottes Herrschaft auf der Erde zu errichten. Er starb wie viele, die vor ihm gehängt wurden.
Sechs Monate nach ihrer Rückkehr und nach komplizierten bürokratischen Prozeduren wurde Conor wieder in den Polizeidienst aufgenommen und zum Superintendenten befördert. Er erhielt einen Monat Urlaub, den er für eine Reise nach Äthiopien nutzte. In Addis Abeba wartete Mariyam mitihrer Großfamilie auf ihn – einer Menge von Schwestern, Brüdern, Tanten, Onkeln, Cousins und Cousinen, ihren Eltern und einer ganzen Schar von Freunden samt Familien. Seit der Rückkehr nach Cambridge hatte Conor begonnen, Amharisch zu lernen. Ein neuer Lehrstuhl für Äthiopische Studien war in Cambridge eingerichtet worden, der Kaleb Ametas Namen trug. Die erste Inhaberin des Lehrstuhls war natürlich eine gewisse Dr. Mariyam Filimon. Als Conor bereits eine Woche in Addis weilte, reisten einige Mitglieder seiner Familie und Freunde an. Alle zusammen begaben sich zur St.-Georgs-Kathedrale, wo Conor und Mariyam getraut wurden. Ihre Hochzeitsreise führte sie nach Israel. Dort besuchten sie das Grab von Gershom Ben Moshe auf dem Ölberg unweit der letzten Ruhestätten des Rambam und anderer berühmter Söhne Israels. Man hatte ihm einen schönen Stein gesetzt, auf dem in hebräischen und lateinischen Lettern sein Name, sein Titel »Gaon von Addis Abeba« sowie seine Lebensdaten standen. Dazu die Worte Zichro Livracha – Gesegnet sei sein Andenken.
Informationen zum Buch
Die Jagd nach der Bundeslade
Es sollte der krönende Jahresabschluss sein für die Teilnehmer des Seminars über äthiopische Studien in Cambridge. Doch es wird ein grausames Massaker. Sämtliche acht Teilnehmer werden erschossen und enthauptet. Und das Morden geht weiter. Alle, die mit einer alten Handschrift aus einem geheimnisvollen äthiopischen Kloster in Berührung gekommen sind, müssen sterben.
Heimlich und die Gefahr missachtend, fliegen die schöne äthiopische Wissenschaftlerin Mariyam und Detective Conor O´Davoren nach Addis Abeba und beginnen zu ermitteln.
„Ein erstklassiger Thriller.“ Publishers Weekly
Der vierte Thriller von Daniel Easterman, ein Buch über christlich-fundamentalistischem Terror.
Informationen zum Autor
Daniel Easterman , geb. 1949 in Belfast, hat Anglistik, Persisch, Arabisch und Islamwissenschaften studiert. Neben wissenschaftlichen Werken hat er neun Bestseller geschrieben und sich ein internationales Publikum erobert. Er lebt mit seiner Fau in Newcastle.
Im Aufbau Taschenbuch Verlag erschienen bisher seine Thriller „Das Schwert“ (2009), „Der neunte Buddha“ (2010) und „Die zweite Kreuzigung“ (2011). Im Frühjahr 2013 erscheint sein neuer Roman „Die Templerverschwörung“.
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