Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen

Titel: Die Terranauten 002 - Raumschiff der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Art Norman
Vom Netzwerk:
Schwierigkeiten, weil das Material sich verzogen hatte. Schließlich schaffte er es aber mit einem kräftigen Ruck.
    »Da haben wir unseren Freund«, brummte er und deutete auf David. »So gut möchte ich’s auch mal haben – daliegen und den ganzen Rummel verschlafen …«
    »Reden Sie keinen Quatsch«, sagte Dyne leicht verärgert über den lockeren Ton des Riemenmannes. »Er ist paralysiert worden. Sehen Sie sich seine Augen an. Die Iris ist leicht verfärbt. Und jetzt packen Sie endlich mal mit an …«
    Er griff zu und begann, David aus dem Gleiter zu zerren. Auch Llewellyn faßte mit an, nicht ohne sich über die scharfen Augen des Händlers zu wundern. Ihm selbst war die Verfärbung, typisches Zeichen von Schocker-Einwirkung, entgangen.
    »Na, dann wollen wir mal wieder«, seufzte Llewellyn. »Wir haben ja schon Routine, nicht wahr?«
    Der Händler hob verwirrt die Schultern, bis er begriff, daß diese Aufforderung nicht ihm galt. Einige Treiber traten heran und begannen, mit ihren Fähigkeiten die Paralyse zu lockern. Nach einigen Minuten gelang es David, sich wieder zu bewegen.
    »Grumpf«, sagte Llewellyn trocken. »Herzlich willkommen. Möchtest du immer noch mit Kaiser reisen?«
    David sah von ihm zu Dyne. »Ein wenig strapaziös ist es schon«, murmelte er und warf einen Blick auf den deformierten Gleiter. »Auch nicht mehr die Qualität von früher.«
    David sandte einen kurzen Dankbarkeitsimpuls zu den Treibern, die ihn aus der Paralyse geweckt hatten. Dann nickte er Dyne zu.
    »Haben Sie Ihren Ringo dabei?«
    »In der Westentasche bestimmt nicht«, versetzte der Händler. »Bis zum Raumhafen werden wir uns schon so irgendwie durchschlagen müssen.«
    »Quatscht keine Opern, geht lieber zu, daß wir hier wegkommen. Irgendwann werden die Kaiser-Leute auch mal wieder wach«, brummte Llewellyn jetzt. Er sah zu Odins und Thingbro und winkte ihnen zu. Die beiden Treiber, die mit Lähmstrahlern Wache gehalten hatten, steckten die Waffen ein und schlossen auf.
    Unangefochten verließen sie das Gelände der Kaiser-Filiale.
     
    *
     
    Auf TERRA beobachtete ein alter Mann den Sonnenaufgang.
    Der alte Mann sah aus dem Fenster, war bis dicht an die Plastikscheibe getreten und starrte hinaus, dorthin, wo gleich der gleißende Feuerball der Sonne erscheinen mußte.
    David kommt, dachte er. Er spürte es, daß sein Sohn sich Lichtjahr um Lichtjahr der Erde näherte. Unsichtbare Bande verbanden sie plötzlich miteinander, und Growan, der nie PSI-Fähigkeiten gezeigt hatte, verfügte über diese auch jetzt noch nicht, aber über das untrügliche Gefühl in sich, das ihm das Nahen des Sohnes anzeigte.
    Und plötzlich, so langsam, wie die Sonne über den Zinnen von Ultima Thule aufstieg, sich zentimeterweise emporschob und begann, in seinen Augen zu schmerzen, so langsam keimte das alte Unbehagen wieder in ihm auf, das er schon damals verspürt hatte, als David noch bei ihm war.
    David, sein Sohn!
    David, das Ungeheuer?
    Was war David für ein Mensch? Woher kam diese gegenseitige Abneigung, die Vater und Sohn stets voneinander getrennt hatte? Lag es vielleicht daran, daß David eine Veränderung erfahren haben konnte?
    Es mußte so sein. Die Verbindung, die Myriam mit Yggdrasil eingegangen war, mußte der Träger dieser Veränderung sein. Sie hätte nie die Symbiose eingehen dürfen! dachte er. Es war bodenloser Leichtsinn gewesen, der Leichtsinn einer begeisterten Forscherin, die viel zu früh gestorben war.
    Myriam hatte der Mistel-Forschung neue Impulse gegeben. Doch nach ihrem Tod waren sie versandet. Growan terGorden war sicher, daß der Vertrag erfüllt worden wäre, würde Myriam noch leben. Sie hatte das Zeug besessen, das Geheimnis Yggdrasils herauszufinden.
    David mußte durch die Pflanzensäfte, die durch Myriam kreisten, verändert worden sein, und diese Veränderung ließ ihn für den Vater zu einem Monster werden, zu einem Ungeheuer, das aber dennoch Mensch war.
    Vielleicht menschlicher als alle anderen …
    Da schob sich die Morgensonne endgültig über die Stadt empor und sandte ihre wärmenden Strahlen herab. Grönland – Grünland – erwachte ein weiteres Mal.
     
    *
     
    Vor Stunden war die DYNE-PRIMA mit David terGorden in kosmischen Weiten verschwunden. Niemand hatte Norwy van Dyne gehindert, mit seinem Ringo und David terGorden zu starten und anschließend mit seinem Schiff das REUBEN-GEL-System wieder zu verlassen. Vielleicht war die Aktion auch viel zu schnell vonstatten gegangen, und ehe die

Weitere Kostenlose Bücher