Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
Vom Netzwerk:
einem triumphierenden Grinsen.
    »Ein hinterlistiger Schachzug«, meinte der Sternvogt. »Da wollen sie der Bevölkerung einreden, daß David terGorden nicht freiwillig auf der Seite der Treiber steht. Und den Treibern wiederum wollen sie zu verstehen geben, daß sich ein Verrat an der Person terGordens sehr bezahlt machen würde.«
    Caruga hatte blitzschnell seinen Plan geändert. Wenn es ihm gelang. Kalinin zu überzeugen, würde alles noch viel einfacher.
    »Hinterlistig hin, hinterlistig her«, meinte der falsche Treiber mit einem vieldeutigen Blick auf die bewußtlose Gestalt des blonden jungen Mannes, »ich fand die Rede der Queen sehr überzeugend!«
    »Was wollen Sie damit sagen, Caruga?«
    »Das fragen Sie, Mann? Wenn ich gewußt hätte, was für eine Bedeutung terGorden für die Grauen hat … dieser Bursche ist ein einmaliger Glücksfall für uns!«
    »Sie wollen ihn …«
    »Aber sicher! Ein Druck auf den Sendeknopf des Kommunikators, und wir sind gemachte Leute!«
    »Und unser Exportgeschäft?«
    Der Schatten lachte. »Was interessieren mich jetzt noch lächerliche Waffenschmuggeleien? Können Sie sich vorstellen, was es heißt, zehn Jahre lang über ein Zentralkonto zu verfügen, auf dem niemals eine Belastung erscheint? Sie können leben wie ein General-Manag, können sich die schönsten Frauen leisten, können einen Besitz anhäufen, der Ihnen bis zu Ihrem Tod Luxus und Überfluß garantiert! Und da soll ich das Risiko eines Schmuggeltrips unter schwierigsten Bedingungen eingehen? Mann, Sie sind wohl nicht mehr ganz normal, was?«
    Der Sternvogt atmete schwer. Er stellte sich vor David terGorden, so, als wolle er ihn schützen.
    »Ich habe als Arkturier kein Zentralkonto auf Terra, das ich löschen lassen kann. Ich will zum ARKTUR und ich will Ihre Waffen. Wenn wir David ausliefern, halten wir uns nur auf. Wir werden jetzt zum Mars fliegen, das Quartett hier in Sicherheit bringen und dann mit Ihrem Logenmeister und ein paar anderen Treibern zurückkommen.«
    »Seien Sie nicht so sicher«, knurrte Caruga. »Sollten Sie auf eigene Faust losfliegen, hetze ich Ihnen die Grauen auf den Hals. Auf diese Weise komme ich auch an meine Belohnung.«
    »Hetzen Sie, hetzen Sie«, gab Kalinin ganz ruhig zurück. »Der Razzo kann es geschwindigkeitsmäßig mit jedem Kreuzer der Grauen aufnehmen. Und der Raum zwischen Erde und Mars ist unendlich weit. Im Unterschied zu einem riesigen Treiberschiff ist ein Razzo nur schwer anzumessen. Ich habe also gute Aussichten, von den Garden nicht geschnappt zu werden. Lassen Sie sich das alles mal ganz ruhig durch den Kopf gehen, Caruga, Sie werden dann schnell feststellen, daß Sie mehr davon haben, wenn Sie alles so abrollen lassen, wie wir das geplant haben.«
    »Nein!«
    Feodor Kalinin machte eine schnelle Bewegung. Und auf einmal hatte er einen Nadler in der Hand, den er drohend auf Caruga richtete.
    Der Schatten biß sich auf die Lippen. Er hatte den Bogen überspannt. »Lassen Sie den Unsinn, Kalinin!«
    Der Vogt lächelte böse. »Das ist kein Unsinn, Caruga. Ich meine es ernst. Sie werden mich nicht daran hindern, so schnell wie möglich nach ARKTUR zurückzukehren!«
    »Wollen Sie mich umbringen?«
    »Wenn es sein muß, ja! Aber ich bin nicht unbedingt versessen darauf. Machen Sie, daß Sie aus dem Razzo verschwinden, und Sie haben eine Chance. Und wenn Sie wirklich die Grauen alarmieren, fliegt Ihr Waffengeschäft auch auf. Dann wandern wir alle nach Luna.«
    Mit ein paar Blicken hatte sich Feodor Kalinin davon überzeugt, daß einem sofortigen Start des Razzo nichts im Wege stand. Die Bordsysteme waren aktiviert, und der Steuergürtel mit dem Ringo-Ball lag auch bereit.
    »Also, wird’s bald?«
    Langsam, ganz langsam ging Caruga rückwärts, die Augen unverwandt auf seinen Widersacher gerichtet.
    »Sie werden das bereuen, Kalinin«, prophezeite er. »Sie werden das noch bitter bereuen!«
    »Raus! Und zwar ein bißchen schneller!«
    Der Schatten beschleunigte seinen Schritt nicht, ging eher noch langsamer.
    Zu langsam für Feodor Kalinins Geschmack. Ihm brannte die Zeit jetzt unter den Nägeln. Es war nicht auszuschließen, daß jeden Augenblick einer seiner Landleute auftauchte, der zwar nicht Carugas Partei ergreifen, aber wohl doch eine Menge überflüssiger Fragen stellen würde. Außerdem bestand die Möglichkeit, daß der Treiber auf den Gedanken kommen würde, dem sich entfernenden Razzo freundliche Grüße in Form eines Desintegrationsfeldes

Weitere Kostenlose Bücher