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Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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als würde sein Herz ein paar Takte langsamer schlagen.
    David fand nicht die Zeit, sich weiter zu beobachten, denn in diesem Augenblick erwachte der Kommunikator zu neuem Leben. Eine Männerstimme wurde hörbar.
    Die unverkennbare Stimme Graf Max von Valdecs!
    »Hier spricht der Vorsitzende des Konzils der Konzerne! Hören Sie mich, Llewellyn 709?«
    »Na also!« sagte der Riemenmann triumphierend.
    Er trat wieder an den Kommunikator und drückte den Sendeknopf.
    »Ich höre Euch, Lordoberst!«
    »Sie wollten mich sprechen? Machen Sie es kurz! Ich habe wichtigere Dinge zu tun, als mich mit einem verbrecherischen Rebellen zu unterhalten!«
    »So, warum tut Ihr es dann?« fragte Llewellyn 709 ironisch.
    »Zur Sache, Mann!« sagte von Valdec barsch.
    Und der Riemenmann kam zur Sache. Im Namen aller Treiber stellte er seine Forderungen. Er verlangte die sofortige Freisetzung der im All-Fort Alamo kasernierten Brüder und Schwestern, verlangte Freiheitsgarantien für alle Treiber, verlangte die sofortige Beendigung der Experimente mit der energiefressenden Kaiserkraft.
    David terGorden hatte Schwierigkeiten, den Worten des Riemenmannes zu folgen. Das Schwindelgefühl war stärker geworden. Er verspürte den schier unbezähmbaren Drang, sich lang hinzulegen, die Augen zu schließen und einzuschlafen.
    Ein Rundblick überzeugte ihn davon, daß es den anderen ähnlich ging. Sie alle zeigten dieselben Übelkeits- und Erschöpfungssymptome wie er selbst. Nur Llewellyn 709 schien eine Ausnahme zu bilden.
    Narkomittel! hämmerte es in Davids Kopf. Es sah so aus, als ob Sternvogt Konowalenko dem Algenbrei doch irgendeine verderbliche Substanz beigemischt hatte. Und Llewellyn zeigte vielleicht nur deshalb noch keine Wirkung, weil sein Metabolismus widerstandsfähiger war.
    Mit aller Energie zwang sich David dazu, seine schwindende Konzentration auf den Kommunikator zu lenken.
    »… geschieht, wenn das Konzil sich nicht erpressen läßt?« hörte er die leidenschaftslose Stimme Max von Valdecs.
    »Dann wird diese Flotte nie wieder zu den Sternen … Sternen fliegen«, antwortete der Riemenmann.
    Max von Valdec lachte auf, ohne die geringste Spur von Humor.
    »Du bist ein Narr, Riemenmann! Die von euch geenterten Raumer können jederzeit vernichtet werden, denn ohne eure Logenmeister seid ihr ja nicht einmal in der Lage, zu fliehen. Nur humanistische Überlegungen haben das Konzil bisher davon abgehalten, mit letzter Konsequenz gegen euch vorzugehen. Aber auch die Geduld des Konzils hat einmal ein Ende. Ihr habt noch achtundvierzig Stunden, eure sinnlose Rebellion aufzugeben. Nach Ablauf dieser großzügigen Frist habt ihr keine Schonung mehr zu erwarten!«
    Mit diesen Worten beendete der Konzilsvorsitzende den Dialog.
    »Halunke!« stöhnte der Riemenmann.
    Dann brach er zusammen und blieb bewegungslos auf dem Boden liegen.
    David terGorden und die anderen bemerkten es nicht mehr. Sie hatten bereits alle das Bewußtsein verloren.
     
    *
     
    Mit größter Vorsicht betraten Feodor Kalinin und Asi Caruga den Logenraum. So ganz sicher waren sie sich ihrer Sache noch nicht. Als sie aber die verkrümmt auf dem Boden oder in Protopsesseln liegenden Treiber sahen, wußten sie, daß kein Grund mehr zur Vorsicht vorlag. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt brauchten sie die psionischen Kräfte der Spezialisten nicht zu fürchten.
    Hochbefriedigt rieb sich der Sternvogt die Hände. Er gratulierte sich, daß er auf Carugas Anraten seine Leute bisher nicht eingeweiht und das Narkotikum selbst in den Algenbrei gemischt hatte. Anderenfalls wäre es gar nicht möglich gewesen, der Gedankenspionage dieser kleinen Kröte Narda zu entgehen.
    Und je mehr er darüber nachdachte – es gab eigentlich keine Veranlassung, die anderen Vögte detailliert einzuweihen. Er konnte das Geschäft genausogut alleine machen, nachdem er Caruga im stillen ohnehin längst auf die Abschußrampe gestellt hatte. Aber natürlich schirmte er diesen Gedanken sorgfältig ab. Dazu reichte seine PSI-Begabung völlig aus.
    »Na, wunderbar«, sagte er und schlug dem falschen Treiber mit gespielter Kameradschaftlichkeit auf die Schulter. »Hätte ja gar nicht besser funktionieren können, wie?«
    Caruga trat zwei schnelle Schritte zur Seite, als sei ihm die Vertraulichkeit seines Geschäftspartners unangenehm.
    »Ja«, sagte er, »bisher können wir zufrieden sein. Aber machen wir uns nichts vor, Kalinin. Wir haben noch lange nicht gewonnen. Die Treiber zu narkotisieren, war relativ

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