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Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber

Titel: Die Terranauten 005 - Die Flotte der Treiber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Roberts
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davon nicht durch einen verdammten Roboter abhalten lassen!«
    Der Riemenmann ließ das Razzo mit unverminderter Geschwindigkeit weiterfliegen. Sie betrug inzwischen nur noch 0,25 Prozent der Lichtgeschwindigkeit, denn Llewellyn hatte auf Grund der Planetennähe den Bremsvorgang bereits eingeleitet, um nicht über das angesteuerte Ziel hinauszuschießen.
    David trat ans Mikrophon.
    »Ringo-Raumer an ZOE«, sagte er zum wiederholten Male. »Wir kommen im Auftrag aller Treiber und verlangen eine Unterredung mit dem Rat der Logenmeister!«
    Bewußt hatte er das Wort ›verlangen‹ benutzt. Die bisherige Ignoranz der Logenmeister hatte ihn so verbittert, daß er den Ausdruck ›bitten‹ nicht mehr über die Lippen brachte. Er fand das Verhalten der Summacums verantwortungslos, ja, geradezu empörend.
    Nicht unerwartet blieb die Antwort von ZOE aus. Dafür geschah jedoch etwas anderes. Die Kontrollinstrumente verrieten, daß das Razzo langsamer wurde, ganz erheblich langsamer sogar.
    »Bist du das, Llewellyn?« fragte David ärgerlich.
    »Keineswegs«, knurrte der Riemenmann. »Scheint, daß sie uns mit einem Kraftfeld abblocken wollen.«
    David hatte einen Fluch zwischen den Lippen. Er blickte auf den Maserschirm. Der Kreuzer der Grauen, der kurz hinter ihnen materialisiert hatte, war noch immer da. Und er kam jetzt immer näher heran. Man mußte das Razzo bei den Grauen längst geortet haben.
    »Was wollt ihr?« schrie David in den Kommunikator. »Daß uns die Grauen Garden pulverisieren? Verdammt noch mal ihr wißt, wie es um uns Treiber steht! Wo bleibt die Verantwortung der Logenmeister? Hadersen Wells, seid Ihr auf ZOE? Bei Yggdrasil, Ihr habt Euch mir mal als Terranaut vorgestellt! Habt Ihr nur Sprüche auf Lager? Warum steht Ihr nicht zu Euren großen Worten?«
    David war sich im klaren darüber, daß die Grauen Garden jedes Wort mithörten. Er hatte die Identität des Logenmeisters Hadersen Wells als Terranaut nicht aus Bosheit preisgegeben, sondern nur deshalb, weil er sich keinen anderen Rat mehr wußte.
    Es zeigte sich schnell, daß er wohl doch den richtigen Ton getroffen hatte. Die fremde Kraft, die bremsend auf das Razzo einwirkte, verschwand plötzlich wieder. Mit gleichbleibender Geschwindigkeit flog das Schiff jetzt weiter.
    »Na, wer sagt denn, daß ein Grunx keine Milch gibt!« freute sich der Riemenmann.
    »Energie auf die Ringe!« sagte David. »Die Grauen bringen es fertig und verpassen uns noch eine Breitseite!«
    Llewellyn 709 beschleunigte wieder. Die Geschwindigkeit des Razzo nahm sprunghaft zu. Das kam nicht von ungefähr, denn in dieser relativen Sonnennähe war der Weltraum geradezu gesättigt mit Energieströmungen und Magnetfeldern. Der Schiffsantrieb, der diese Energien nutzte, konnte sozusagen aus dem vollen schöpfen.
    Bald war auf dem Maserschirm zu erkennen, daß der Kreuzer der Garden zurückblieb. Der Abstand vergrößerte sich sogar unverhältnismäßig schnell.
    Flint grinste. »Scheint, daß meine alten Freunde nicht so viel Gnade vor den Augen der ›cums‹ gefunden haben wie wir. Sieht so aus, als ob sie jetzt abgebremst werden!«
    David terGorden atmete auf. Vielleicht ging jetzt doch noch alles gut.
    Eine Weile später ersuchte er um Landeerlaubnis auf ZOE – sehr freundlich, sehr verbindlich jetzt wieder.
    Die Erlaubnis wurde erteilt.
     
    *
     
    David terGorden und seine Begleiter waren nach der Landung auf Porto Novo, dem einzigen Raumhafen ZOES, von drei Summacums in Empfang genommen worden. Es handelte sich bei diesen drei Männern nicht um eine offizielle Abordnung. Es gab nichts Offizielles auf ZOE, außer dem Rest der Logenmeister und einer Schutzpolizei. Keiner der Bewohner hatte den anderen etwas zu sagen, geschweige denn über sie zu bestimmen. Summacums waren schon von ihrer Natur her Individualisten, die sich in keine festgelegte Ordnung pressen ließen. Und so ließen sie auch den anderen Bewohnern die persönliche Freiheit, die sie für sich selbst in Anspruch nahmen. Das bedeutete nun aber nicht, daß die Summacums in diesem oder jenem Punkt nicht durchaus einer Meinung sein konnten. Daß sie sehr wohl eine Einheitsfront – auf völlig freiwilliger Basis selbstverständlich – bilden konnten, sollten die Treiber schneller merken als ihnen lieb war.
    Die drei Summacums, die sie in Empfang genommen hatten, beförderten sie mit einem Magnetwagen zur PSI-Akademie am Stadtrand von Porto Novo. Die Akademie war nach dem Verbot der PSI-Forschung zum Sitz des

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