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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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Es tat gut zu erleben, wie die Arroganz dieses Mannes zerbrach.
    Percott stolperte über Asen-Gers ausgestreckte Beine und tastete sich vorsichtig an den Computerpulten entlang zur Schmalseite des Raumes. Ein leises Zischen ertönte und brach ab. Einige Funken sprühten auf, ohne die Dunkelheit zu erhellen, sanken zu Boden und verloschen. Percott trommelte wütend gegen die Wand und erging sich in sinnlosen Flüchen. Nach einiger Zeit hörte er auf und setzte sich da hin, wo er stand.
    »Die Tür zu den Reparaturräumen öffnet sich nicht«, sagte er leise. »Das Raumschiff ist nicht mehr zu steuern. Wir halten direkten Kurs auf Sol. Sie haben unseren Auto-Piloten von außen aktiviert und übernommen. Mag der Teufel wissen, wie diese Kerle das geschafft haben.«
    Asen-Ger lachte leise in die Dunkelheit.
    »Na, wenigstens erleben wir noch einen prachtvollen Sonnenaufgang!« meinte er lakonisch.
     
    *
     
    Max von Valdec fuhr aus dem tiefsten Schlaf empor und blickte sich verwirrt um. Im ersten Augenblick begriff er nicht, wo er sich befand und was ihn geweckt hatte. Er rieb sich mit den Händen über das verschlafene Gesicht und kniff die Augen gegen das graue Morgenlicht zusammen, das sich zögernd in seinem Büro ausbreitete. Offenbar war er hinter seinem Schreibtisch eingeschlafen. Bis spät nach Mittemacht hatte er mit Queen Mandorla und seinem Strategie-Computer das weitere Vorgehen gegen die Treiber diskutiert. Er hatte sich nur einen Moment entspannen wollen, bevor er seinen Schlafraum aufsuchte, und war dabei eingeschlafen.
    Das unaufhörliche Summen der Sprechanlage drängte sich in sein Bewußtsein. Unwillig schaltete er ein.
    »Was gibt es?« fragte er barsch. Der erste Schock der Überraschung ließ ihn zusammenzucken. Im Bruchteil einer Sekunde wurde er sich bewußt, daß er nicht gekämmt war und sein Anzug auch nicht übermäßig korrekt aussah.
    »Chan de Nouille?« fragte er, sich zur Ruhe zwingend. »Ich grüße Euch. Weshalb wollt Ihr mich sprechen?«
    Das alte, harte Frauengesicht auf dem Bildschirm musterte ihn mit kalten Augen und verzog ein wenig abschätzend den Mund.
    »Ich wollte Euch nur eine Nachricht überbringen, die Euch noch unbekannt sein dürfte: Der Summacum Asen-Ger ist aus Euren Kerkern ausgebrochen.«
    Auf seinem Knie unter der Tischplatte ballte Valdec die Hand zur Faust.
    »Seid Ihr sicher?« fragte er gepreßt.
    Chan de Nouille lächelte jetzt ganz offen. »Ich pflege keine Gerüchte zu verbreiten«, gab sie zurück. »Wenn ich etwas sage, dann stimmt es. Diesmal stimmt es um so mehr, weil ich selbst diese Flucht veranlaßt habe. Ihr seht also – es hat schon seine Richtigkeit.«
    Valdec schluckte schmerzhaft. »Ihr werdet es mir sicher nicht verübeln, wenn ich mich zuerst bei meinen eigenen Leuten informiere?« fragte er mit einem gezwungenen Lächeln.
    Chan de Nouille senkte zustimmend den Kopf und blendete sich aus. Valdec schaltete die Öffnungsautomatik des Fensters ein. Die riesigen Scheiben glitten zurück und ließen einen Schwall eiskalter, beißend-frischer Luft herein. Der Kaiser-Manag atmete einige Male tief ein und aus, dann stellte er die Verbindung zu den Mondkerkern her. Elena Edwards meldete sich sofort. Auch sie schien wenig geschlafen zu haben. Ihre hellen Augen waren blutunterlaufen, und an den Schläfen klebten dünne, schweißdurchtränkte Haarsträhnen. Sie winkte hastig ab, als sie ihn erkannte.
    »Es ist mir gleich, von wem Ihr es gehört habt«, murmelte sie. »Wir haben versucht, die beiden Flüchtlinge einzufangen und, als das nicht gelang, sie zu töten. Statt dessen haben wir unsere Abwehrstaffel eingebüßt. Der Fluchtraumer war plötzlich verschwunden. Er muß eines der neuen Tarnfelder der Garde haben.«
    »Dann ist dieser Summacum also auf dem Weg nach Terra, vielleicht sogar schon gelandet?« knurrte Valdec. »Und das wagt Ihr mir in einem so ruhigen Ton zu sagen? Warum erfahre ich es nicht früher? Muß ich von dritter Seite darüber informiert werden, was in den Labors meines Konzerns vor sich geht?«
    Elena Edwards hob gequält beide Hände. »Nicht so laut!« bat sie müde. »Bis vor wenigen Minuten haben wir an unseren Geräten gearbeitet. Es ist uns gelungen, die Steuerung des Raumers zu beeinflussen, da er wie alle Gardeschiffe über Erdkontrolle Leitimpulse abruft. Ihr könnt sicher sein, daß Summacum Asen-Ger Euch nie mehr belästigen wird.«
    Valdec atmete auf. Seine verkrampften Fäuste lockerten sich, und er konnte schon wieder

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