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Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno

Titel: Die Terranauten 006 - Das Psi-Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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lächeln, wenn er daran dachte, was Chan de Nouille zu diesen Neuigkeiten sagen würde.
    »Wie ist die Steuerung programmiert worden?« fragte er anerkennend.
    »Der Raumer hält direkten Kurs auf Sol. Gegen 9.00 Uhr IPI-Zeit wird das Schiff samt Besatzung verglühen.«
    Elena Edwards hatte die Verbindung kaum unterbrochen, als die Meldelampe wieder aufglühte. Valdec wartete das fünfte Signal ab, bis er sich endlich meldete.
    »Was gibt es denn noch?« fragte er liebenswürdig.
    Chan de Nouille betrachtete ihn nachdenklich.
    »Mein Lob für die Tüchtigkeit Eurer Mitarbeiter«, sagte sie. »Aber ich hatte einkalkuliert, daß Asen-Ger Euch nicht entgehen würde. Es ging mir lediglich darum, Euch vor Augen zu führen, daß Ihr nicht so unangreifbar seid, wie Ihr glaubt. Es liegt in meiner Macht, Euch noch mehr Schwierigkeiten zu bereiten, und ich werde es tun. Andererseits könnte ich eine nützliche Verbündete sein, findet Ihr nicht?«
    Valdec nickte. »Allerdings«, meinte er. »Eure Demonstration war recht beeindruckend. Ich habe mich entschlossen, Eure Ratschläge in meine Pläne einzubeziehen, aber bevor diese Pläne ausgeführt werden können, müssen wir erst das Treiberproblem endgültig lösen. Und dazu brauche ich Eure Grauen Garden. In Ödrödir wird nicht mehr gekämpft – die Treiber erhalten dadurch Zeit, Gegenmaßnahmen vorzubereiten. Diese Kämpfe ziehen sich zu sehr in die Länge, ich habe es bereits einmal gesagt. Schickt mir endlich neue Truppen.«
    Die alte Frau auf dem Bildschirm nickte. »Das wird geregelt! Noch heute abend könnt Ihr die Treiber in die Lager schaffen lassen – falls noch welche am Leben sind.« Sie lachte kehlig und unterbrach die Verbindung.
    Valdec lehnte sich zurück. Die Graue hatte ihm eine psychologische Niederlage beibringen können, aber das zählte nichts für die kommenden Machtkämpfe. Manchmal erschien es dem Lordoberst, als sei er der einzige, der das Ausmaß der kommenden Veränderungen überblickte.
     
    *
     
    David hatte ernste Zweifel, ob er noch lebte. Er hing wie ein Sack über der Schulter Nolans, sein Kopf baumelte nach unten, seine Hände und Füße waren durch Magnetfesseln zusammengeschlossen, und sein durch den Stunnertreffer schwer geprellter Magen schien zu einem flachen, schmerzenden Brett geschrumpft zu sein.
    Trotz aller Selbstbeherrschung konnte er ein gequältes Stöhnen nicht unterdrücken. Nolan drehte den Kopf zu ihm und kicherte boshaft.
    »Nicht bequem genug?« fragte er mit höhnischer Anteilnahme. »Das tut mir aber leid. Lange wird es auch nicht mehr dauern, dann tut dir gar nichts mehr weh. Ein paar Schritte noch, und wir sind da.«
    David biß die Zähne zusammen. Vor ihm klang das seidige Lachen Shakrams auf, der die kleine Unterhaltung mitbekommen hatte. Shakram war fast ein Freund seines Vaters gewesen. David hatte von ihm gehört, aber ihn nie gesehen. Deshalb war es sinnlos, darauf zu hoffen, daß Shakram ihn erkennen würde.
    Er seufzte erleichtert, als Nolan endlich stehenblieb und ihn mit spöttischer Behutsamkeit zu Boden gleiten ließ. Er lehnte sich gegen die Wand und sah sich um. Offenbar hatte Shakram sein Hauptquartier in der alten Computer-Zentrale von Biotroniks aufgeschlagen.
    Diese Zentrale stammte noch aus der Zeit, als die terGordens Grönland in langen Kämpfen gegen andere Konzerne verteidigt hatten. Sie gehörte zu dem ausgedehnten Bunkersystem unter Growans Palast. Später hatte eine modernere Anlage die Funktion der alten Zentrale übernommen. Aber nach Merlins Hinweis mußte hier noch immer der Schlüssel zu dem uralten Verteidigungssystem Grönlands zu finden sein.
    Mindestens hundert Männer lungerten in dem großen Raum herum. Keiner von ihnen sah besonders vertrauenerweckend aus. Waffen, Ausrüstungsgegenstände und Proviant waren an den Wänden aufgestapelt, und auf dem Boden lagen klimastabile Schlafsäcke, wie sie auch von den Grauen verwendet wurden.
    Mit den gefesselten Händen rieb David sich über das Gesicht, auf dem das Blut des Grauen, mit dem er gekämpft hatte, eingetrocknet war. Nolan kam zu ihm und gab ihm einen freundschaftlichen Tritt in die Seite.
    »Jetzt ist es gleich soweit!« verkündete er gutgelaunt. »Reiß dich zusammen, mein Junge, daß du uns keine Schande machst.«
    David grinste ihn zähnefletschend an. Brak Shakram stand bei seinen Männern. Er teilte die Wachen ein und suchte die Leute für das Hinrichtungskommando aus. Alles ging streng militärisch vor sich. David

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