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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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wissen, daß er tot war. In Flints Rücken steckte ein Messer, von dem nur noch der Griff herausragte. Es war ein ganz gewöhnliches Messer, sehr altmodisch, mit einem geschnitzten Holzknauf.
    David bückte sich und warf sich Flint über die Schulter. Mit unsicheren Schritten trat er aus der Tür und näherte sich den beiden Gleitern, die in einer engen Schleife zu dem Landeplatz zurückkehrten; von dem sie bei dem Angriff gestartet waren.
    Die Treiber wichen zurück, und David ließ seine Last von der Schulter gleiten, neben den völlig unkenntlichen toten Grauen, der über einer halbgeöffneten Kiste hing. Langsam drehte der junge Konzernerbe sich um und blickte zurück zu dem Treiberschiff. Im Schatten der Hauptschleuse stand Asen-Ger. Er hatte den Kopf gesenkt und die langen Haare verdeckten sein Gesicht. Die flachen Hände hielt er vor sich ausgestreckt, als gehörten sie nicht zu ihm.
    Aus dem gelandeten Ringo des Grüne-Hügel-Konzerns kamen die Grauen herangestürmt, und auch die Gleiterbesatzungen liefen zu den beiden Toten.
    »Das war euer Glück«, sagte einer der Grauen in der helleren Uniform eines Hauptmannes, »daß ihr ihn selbst fertiggemacht habt. Auch so werden die Manags kaum begeistert sein, wenn sie hören, daß einer von euch einen Grauen umgebracht hat, nachdem man uns sogar unbewaffnet hierhergeschickt hat. Ich hätte wissen sollen, daß man Sternenzigeunern nicht trauen kann!«
    David hob den Kopf und wollte etwas antworten, aber er ließ es bleiben. Was hätte er auch sagen sollen? Daß Flint verrückt geworden war, weil er spürte, daß die Treiber ihn nicht mochten und weil er Angst davor hatte, daß Graue nach Ödrödir kamen? Hatte er gefürchtet, von seinen ehemaligen Kameraden liquidiert zu werden? Oder wollte er die Verhandlungen sabotieren, weil er sich für die Abneigung der Treiber rächen wollte, die nach dem Zwischenfall mit Shakram so deutlich geworden war? David fühlte sich schuldig, weil er sich nicht mehr um den desertierten Gardisten gekümmert hatte.
    Asen-Ger kam langsam näher. Narda lief neben ihm her. Tränen standen in den Augen des kleinen Treibermädchens. »Er wollte uns helfen«, flüsterte sie. »Ich hätte ihn nie aus den Augen lassen dürfen. Als ich seine Gedanken las, war es schon zu spät. Er wollte die Verhandlungen sabotieren, um uns vor einer Falle des Konzils zu retten. Seine letzten Gedanken galten David.«
    »Starten wir?« fragte Asen-Ger tonlos. Seine grünen Augen waren starr.
     
    *
     
    »Ich will sie persönlich sprechen – persönlich! Versteht Ihr?«
    Mandorla stand gerade aufgerichtet vor Valdecs Schreibtisch und betrachtete ihn mit starrem Gesicht.
    »Ich verstehe schon«, antwortete sie ruhig. »Aber es ist nicht möglich. Ich habe es bereits dreimal gesagt – es ist nicht möglich. Ihr müßt Euch mit der visiophonischen Verbindung zufrieden geben.«
    »Muß ich das?« Valdecs Gesicht glühte vor Wut. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte ihn seine Beherrschung völlig verlassen. »Wer bin ich denn, daß ich mir sowas bieten lassen muß?«
    »Ihr seid der Vorsitzende des Konzils und der Lordoberst der Grauen Garden. Aber sie ist die Eigentümerin der Garde. Ihr könnt nicht ohne sie auskommen – sie aber sehr wohl ohne Euch. Genügt das?«
    Mandorla gestattete sich ein kleines Lächeln.
    Der Kaisermanag wurde sich bewußt, welch lächerliches Bild er in seiner Wut abgeben mußte. Er zwang sich zur Ruhe. »Es wäre mir lieb, wenn Ihr die Oberbefehlshaberin unterrichten würdet, daß ich in meiner Konferenz-Kammer mit ihr Kontakt aufnehmen möchte. So bald wie möglich. Es ist außerordentlich dringend!«
    Mandorla neigte den Kopf und verließ mit straffen Schritten den Raum. Valdec sah ihr mit gerunzelten Brauen nach.
    »Ich werde bald etwas unternehmen müssen!« meinte er zu sich selbst. Aus einer Karaffe goß er Wasser in einen Pokal und mischte es mit einigen Tropfen aus einem schmalen Glas. Er trank die Mischung hastig und verzog ein wenig das Gesicht. Der Klimawechsel von Ultima Thule nach Berlin machte ihm zu schaffen.
    Nachdenklich betrachtete er die Sprechanlage und ließ einen Finger über die Tastatur gleiten.
    »Ja?« meldete sich Sicherheitsmanag Glaucen.
    »Unsere PSI-Forscher zu mir!« befahl Valdec. »Sofort!«
    Nach wenigen Minuten schon standen die vier Wissenschaftler vor ihm. In weißen, schmucklosen Anzügen, mit dem gleichen höflich abwartenden Gesichtsausdruck sahen sie sich ähnlich wie Brüder.
    Valdec lehnte

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