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Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils

Titel: Die Terranauten 007 - Die Kinder Yggdrasils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Christoff
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ein Jubel los, als wären nie Treiber unter den Waffen von Grauen gestorben oder verstümmelt worden.
    Petar schob den sich wehrenden Shakram auf die Ärzte zu und redete lauthals auf ihn ein. David mußte unwillkürlich lachen, denn Shakram machte ein Gesicht wie ein Kind, das Angst vorm Zahnarzt hat. Treiberinnen bemächtigten sich der Container und begannen an Ort und Stelle auszupacken. Asen-Ger tippte David auf die Schulter und machte ihn lächelnd auf Narda aufmerksam, die einen großen Packen Konserven-Schokolade erwischt hatte und strahlend damit abzog. Ein zehnjähriger Junge, der zu einer anderen Treiberloge gehörte, rannte hinter ihr her und versuchte, mit ihr um die Beute zu feilschen.
    Über die Hügelkette schob sich im Tiefflug der diskusförmige Rumpf eines rotgelben Raumers. Es war eine Privatmaschine, nur knapp zwanzig Meter im Durchmesser und an beiden Seitenwänden stand in riesigen, schwungvollen Lettern: Pankaldi.
    Das geschäftige Treiben um die Gleiter hörte augenblicklich auf. Alles starrte nach oben. Man kannte Raumer als Nutzfahrzeuge oder als Kampfmaschinen, aber ein Raumer mit bunten Verzierungen war etwas ganz Neues.
    »Will man uns auf den Arm nehmen?« fragte David Asen-Ger, der auch auf den Raumer starrte. Das Schiff kreiste über dem Hang, an dem die FENRISWOLF lag, um den besten Landeplatz auszumachen.
    »Grüne-Hügel-Konzern!« antwortete der Logenmeister lakonisch. »Freizeit, Spiel und Spaß – was glaubst du denn, wie das Privatfahrzeug eines solchen Manags aussehen sollte?«
    David setzte zu einer Antwort an, als er aus den Augenwinkeln die Umrisse einer Gestalt erhaschte, die über die Protophülle eines der in der Nähe liegenden Treiberschiffe kletterte. Er drehte sich halb herum, um genauer sehen zu können.
    »Flint!« rief er mißtrauisch.
    Asen-Ger wirbelte herum.
    »Was …?« fragte er, brachte den Satz aber nicht zu Ende.
    Der desertierte Graue blieb auf dem vorderen Segment des Schiffes stehen und riß einen länglichen Gegenstand an die Schulter.
    »Vorsicht!« brüllte David mit überkippender Stimme. »Flint hat eine Waffe!«
    Geduckt, den Kopf zwischen die Schultern gezogen, rannte der Konzernerbe los. Er konnte an nichts anderes denken, als an die Männer und Frauen, die dichtgedrängt bei den beiden Gleitern standen und an das Verhandlungsangebot Pankaldis. Wenn Flint jetzt …
    Eine unbeherrschte, grausame Wut, die er schon lange nicht mehr gespürt hatte, breitete sich in ihm aus. Genau die Wut, die er in langen Jahren zu unterdrücken gesucht hatte. Würde das neue Jahrhundert eine Epoche der Mörder werden? Schattenhaft erkannte er Asen-Ger, der ihn mühelos überholte und seitlich zum Mittelteil des Treiberschiffes lief. Er schien zu fliegen, so schnell bewegte er sich. Nicht umsonst hielt der Logenmeister den Sprinter-Rekord über 100 Meter.
    Das Dröhnen des Blasters hämmerte gnadenlos in die Stille. Entsetzte, wütende Schreie klangen auf. Eine Stimme wimmerte in wahnsinnigem Schmerz und brach ab. Gleiterantriebe heulten auf, das Triebwerksdröhnen des sinkenden Raumers wurde von den kahlen Felswänden zurückgeworfen.
    David kletterte durch eine Notschleuse in die Treiberzentrale am Bug des Schiffes, auf dem Flint stand. Neben dem inneren Schleusenschott befand sich ein Schrank mit Reparaturwerkzeugen. Hastig riß David die Tür auf. Der kleine Werkzeug-Laser. Er nahm ihn aus dem Fach und richtete ihn nach oben, auf die Stelle, wo Flint durch das halbtransparente Protop zu erkennen war.
    Der dünne, schwache Strahl fraß sich in das widerstandsfähige Material. Eine zweite Blasterentladung ließ David zusammenzucken. Ein dicker Schweißfilm bildete, sich auf seinem Gesicht. Das schmelzende Protop bog sich nach oben und rollte sich dampfend zusammen. Ein Fuß tauchte in der Öffnung auf. Ein lauter Fluch ertönte, gefolgt von einem unterdrückten Röcheln.
    David ließ den Laser fallen und sprang in die Höhe. Seine Hände klammerten sich um den Unterschenkel. Ein schwerer Gegenstand polterte auf die Dachplatten. Flint stöhnte ächzend. Die Protopmasse in der Umgebung des Loches war weich geworden und beulte sich zäh nach innen.
    David zog mit aller Gewalt an dem Bein. Die halbzerschmolzenen Platten gaben nach. Flint stürzte massig in die Pilotenkanzel und begrub David unter sich. Benommen blieb der Treiber einen Moment liegen und arbeitete sich dann unter dem schweren Körper hervor.
    Er brauchte nur einen Blick auf Flint zu werfen, um zu

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