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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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zählte nicht. Diesmal hatte die Garde gewonnen. Alle Terranauten befanden sich in Valdecs Hand, bis auf David und seine vier Gefährten.
     
    *
     
    Das Lager der Nomans auf einer windgeschützten Lichtung in einer tiefgelegenen Mulde war erstaunlich gut ausgestattet. Leichte, haltbare Zelte, die rasch zusammengepackt werden konnten, verhältnismäßig moderne Waffen und viele industriell hergestellte Kleidungsstücke fielen David auf, als er mit Delwin das kleine Lager betrat, das etwa zwei Dutzend Männer und Frauen sowie einige Kinder beherbergte.
    Delwin lächelte, als er seinen Blick bemerkte. »Wir haben vor kurzem gute Beute gemacht, als wir ein halbes Dutzend Transportcontainer abfangen konnten. Sie hatten Luxusjagdausrüstungen geladen, die irgendein Summacum für seinen Privatspaß bestellt hatte. Zelte, Rucksäcke, massenweise modische, aber haltbare Jagdkleidung, viele gute Waffen für die Jagd, erstklassige Messer, sogar Proviant.« Delwin grinste. »Heute abend gibt es Kaviar aus der Luxuspackung, David.«
    »Einen solchen Fang haben wir schon jahrelang erwartet«, meinte jemand hinter David erklärend. »Und …«
    Der Mann verstummte und stieß einen lauten Warnschrei aus.
    Delwin fuhr herum und hob sein Gewehr, die Wächter spritzten auseinander.
    Dann hörten auch David und seine Begleiter das metallische Brummen und spähten zum Himmel. Der Schatten eines Gleiters glitt über die Lichtung. Überall entstand plötzlich Bewegung. Man fing an, Dinge zusammenzupacken, die Zelte abzureißen, bevor man bemerkte, daß es kein Gleiter der Grauen war. Es war ein relativ kleines, schnelles Gleitermodell, wie es Servis oft benutzten, und es ging mitten auf der Lichtung nieder, kaum zehn Meter vor David und Delwin.
    Die seitliche Luke des Gleiters sprang auf, und ein Mann kletterte heraus. Es war ein junger, kleiner Mann mit wirrem schwarzem Haar und munteren braunen Augen. Er bewegte sich über die Lichtung, als gehöre sie ihm, als gäbe es die auf ihn gerichteten Waffen der mißtrauischen Nomans nicht.
    »Ich bin Leroy, so könnt ihr mich einfach nennen«, sagte der junge Mann. Er nickte Delwin zu und sah David an, vor dem er stehengeblieben war. »Du bist David terGorden, nicht wahr?« Er streckte seine Hand aus.
    »Ich bin Leroy aus Berlin, und ich bin verdammt froh, daß ich euch gefunden habe. Das Lager hier ist ein bißchen nahe an dem Wrack des Gleiters, findet ihr nicht auch?«
    »Leroy …«, murmelte David. Dann grinste er und nahm die Hand des anderen. »Ja, ich habe einmal ein Bild von dir, gesehen. Irgendwann habe ich erfahren, daß du als Informant für meinen Vater arbeitest. Sind sie dir auf die Schliche gekommen?«
    Leroy nickte etwas bekümmert. »So kann man’s vielleicht nennen. Aber ich habe herausgefunden, daß Valdec plant, seine Versuche in New Berlin abzuwickeln. Mehr noch, er will bald einen Großversuch starten, um das Konzil von der Verwendbarkeit der Kaiserkraft zu überzeugen.«
    »Wie hast du hergefunden?« fragte Rollo mißtrauisch.
    »Ich habe mit Grönland ein Gespräch geführt. Die konnten mir nur sagen, daß die letzten Signale aus Nordkanada kamen, und als ich dann in dieser Gegend war, belauschte ich ein Gespräch der Grauen, die euren Gleiter gefunden hatten. Einer von denen gab die Koordinaten an, und ich flog hin. Dann suchte ich systematisch aus der Luft das Gebiet hier ab, fand dieses Lager und hatte Glück. Heute scheint überhaupt mein Glückstag zu sein.«
    David überlegte, was er auf der Grundlage dieser neuen Tatsache tun konnte. Es schmerzte ihn, daß sein Absturz ihn so sehr aufgehalten hatte, daß er bei Pankaldi nicht mehr viel würde tun können. Oder …
    »Moment«, rief Leroy. »Das wichtigste habe ich ja fast vergessen, verflucht noch mal! David, Sie haben dich geächtet. Sie haben dich zum Feind der Menschheit erklärt. Die Meldung kam gestern abend über alle Bildschirme der Welt.«
    David hatte ein Gefühl, als schnüre ihm etwas die Kehle zu. Valdec hatte also diesen Sieg erfochten! Jetzt hatte sich selbst Pankaldi gegen ihn gestellt. Es mußte für Valdec ein hartes Stück Arbeit gewesen sein, das zu erreichen. Aber er hatte es erreicht, und das ließ abermals kalte Wut in David aufsteigen.
    »Das ist ein Grund mehr, um nach New Berlin zu gehen und diesen Transmitter zu sabotieren. Wenn wir es schaffen, daß seine Versuche vor den Augen des Konzils fehlschlagen, hat er verloren. Dann kann ich vielleicht sogar wieder Verbindung mit Pankaldi

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