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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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insofern war mein Plan, terGorden nach Berlin zu locken, doch richtig, dachte Valdec, aber er sprach es nicht aus. Statt dessen sagte er: »Wir müssen unsere Anstrengungen in bezug auf den Transmitter verdoppeln. In wenigen Tagen muß ich dem Konzil eine risikolose Vorführung mit. Lithe bieten können. Das gibt uns die Zeit und die Unterstützung, das System weiter zu vervollkommnen.« Er begann, sich mit einigen Papieren zu beschäftigen, die auf seinem Tisch lagen, und Mandorla wußte, daß sie entlassen war. Schweigend verließ sie den Raum.
    Valdec lächelte, als er daran dachte, daß David terGorden mitten in eine riesige, sorgfältig aufgebaute Falle hineintappte, wenn er hierherkam.
     
    *
     
    Leroy näherte sich der Stadt im Tiefflug und mit geradezu atemberaubender Geschwindigkeit. Kaum zehn Meter über dem Boden, dann und wann bis zu dreißig Metern hochsteigend, sahen er und Narda die Landschaft vorbeigleiten. Manchmal streiften sie um ein Haar Baumwipfel.
    Leroy steuerte den Gleiter mit der Hand, hatte jedoch die Sicherheitsautomatik eingeschaltet. Übersah er ein Hindernis, würde die Automatik zehnmal so schnell wie jeder Mensch reagieren und den Gleiter hochreißen. Aber das war bisher noch nicht nötig gewesen. Trotzdem hatte er Narda angewiesen, für die nächsten Minuten ruhig zu sein; die geringste Störung oder Ablenkung konnte dazu führen, daß er ein Hindernis übersah, dem nicht einmal mehr die Automatik ausweichen konnte.
    Er ging langsam mit der Geschwindigkeit herunter, bis er auf einer sumpfigen Wiese, die von Bäumen umgeben war, den Gleiter sanft aufsetzte. Er atmete auf und lehnte sich zurück.
    »Du bist ja ’n großartiger Flieger«, lobte ihn Narda, als sich Leroy seine feuchten Hände an der Hose abwischte. Er lächelte sie etwas müde an und erhob sich, um die Tür des Laderaumes zu öffnen.
    »Ihr könnt herauskommen!«
    David warf einen forschenden Blick durch die vordere Sichtscheibe. Leroy trat an den Schrank mit der Notausrüstung und nahm eine Schachtel heraus, die er öffnete. Er holte eine schwere, gedrungene Waffe hervor, auf deren blanker Metalloberfläche das Sonnenlicht grelle Reflexionen hervorrief. Die anatomischen Griffschalen waren verstellbar, so daß man die Waffe jeder Hand anpassen konnte.
    »Das ist ein Hochenergieblaster. Ich habe ihn mir mal besorgt, aber bald feststellen müssen, daß ich mit solchen Dingern nicht umgehen kann. Du könntest ihn bestimmt brauchen, David.«
    David nahm die schwere Waffe zögernd entgegen, verstellte die Griffschalen und nahm den Blaster in die Hand. Es war eine erstklassige, ausgewogene, tödliche Präzisionswaffe. »Ich hoffe, daß ich sie niemals brauchen werde – trotzdem vielen Dank.« Er nahm die beiden gefüllten Ersatzmagazine und schob die Waffe in eine der tiefen Jackentaschen.
    Leroy öffnete die Seitentür des Gleiters und deutete nach Osten, auf eine Baumgruppe, hinter der bereits einige graue Ruinen zu erkennen waren. »Da liegt die Ruinenstadt, Old Berlin. Das neue Stadtzentrum liegt auf der anderen Seite der Ruinen. Aber ich denke, das weißt du alles, David.«
    David nickte. »Dann werden, wir uns wohl trennen müssen. Alles Gute, Leroy.«
    »Alles Gute. Ihr werdet mehr Glück haben müssen als ich.«
    So verabschiedeten sie sich. Als sie den Gleiter verlassen hatten, hob Leroy ab und verschwand in raschem Tiefflug nach Westen.
     
    *
     
    Etwa eine Viertelstunde später marschierte die kleine Gruppe durch die ersten Ausläufer des alten Berlin. Nachdem sie erst über einige Trümmerstücke geklettert und durch mehrere Straßenzüge gekommen waren, schien es, als dehnte sich die zerfallene Stadt endlos in alle Richtungen aus.
    Langsam bewegten sie sich über zerrissenen Beton und Asphalt, über Trümmerstücke, zwischen den zernarbten, halb zusammengestürzten Mauern von Häusern, deren leere Fensteröffnungen nur Staub und Moder offenbarten. Diese Stadt war schon lange verlassen worden. Und niemand von den Menschen, die jetzt die moderne City bevölkerten, hatte sich jemals die Mühe gemacht, über die Häßlichkeit dieses Kranzes alten, verwitternden Gesteins nachzudenken, das wie ein Todesgürtel New Berlin umgab. Niemand war je auf die Idee gekommen, alles abzureißen und vielleicht grüne Parks daraus zu machen.
    Sie erreichten eine breite Kreuzung, mit Trümmern übersät. Ringsum graue, zerfallene Häuserfronten, zerbrochenes Glas auf unkrautüberwucherten Wegen, leere, dunkle Fensteröffnungen, die

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