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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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immer da, um zu helfen!«
    »Mein Gott«, stammelte Merider. Dann erhob er sich und starrte zum Fenster hinaus. In den Bungalows der fünf Neuankömmlinge brannte kein Licht, bis auf den dritten, den der junge blonde Mann, der Feind der Menschheit, wie er jetzt gehört hatte, bewohnte. Und sie waren bewaffnet, sie hatten schon getötet …
    Merider griff zum Sprechgerät. »336«, sagte er zur Vermittlung, weil er zu aufgeregt war, um in Ruhe wählen zu können. »Die Grauen Garden!«
     
    *
     
    »Was machen wir jetzt?« fragte Rollo David. Sie saßen um einen winzigen Tisch im Wohnzimmer des jungen Treibers herum.
    »Wir müssen irgendwie eingreifen. Irgendwie müssen wir das Konzil überzeugen, das ist vorerst der einzige Weg, Valdec vom Sockel zu stürzen und die Weiterentwicklung der Kaiserenergie zu verhindern. Dann können wir immer noch weitersehen.«
    »Ob diese Versuche auch noch Auswirkungen auf andere Leute als nur Treiber haben?« meinte Whity.
    »Es könnte sein, und es ist zu hoffen. Vielleicht wachen die Verantwortlichen dann endlich auf.« David stand langsam auf. »Moment, da fällt mir etwas ein.« Die Idee war da, nur sehr schwach, kaum greifbar.
    »Was denn?« fragte Narda.
    David schüttelte langsam den Kopf. »Die Grundidee ist da, aber ich weiß nicht, ob man es so schon verwirklichen kann.« Er blickte auf die Uhr an der Wand. »Geht am besten schlafen, vielleicht müssen wir morgen früh ’raus. Ich mache noch einen kleinen Spaziergang in der Stadt und versuche, meine Idee weiterzuentwickeln.«
    »Erzähl’ es uns doch, vielleicht fällt uns auch noch etwas ein.«
    »Morgen früh«, sagte David. Er zog die knallbunte Relay-Jacke über, die er am Nachmittag gekauft hatte. Darunter schob er den Blaster in den Hosenbund. »Gute Nacht.«
    Dann ging er hinaus. Eine seltsame Unruhe trieb ihn vorwärts. Allein, bei einem Spaziergang, hatte er schon immer am besten nachdenken können. Er ging langsam über den ausgestorbenen Gehweg, links und rechts ein paar Lampen, Dunkelheit, ein kurzgeschorener Rasen. Bäume, die in die Dunkelheit ragten. Und überall tiefes Schweigen, so daß seine Schritte überlaut durch die Dunkelheit hallten.
    In vielen Bungalows brannte Licht. Die Relax saßen vor ihren Videowänden, und niemand war auf der Straße zu sehen.
    David ging am Haus des Verwalters vorbei durch das Tor der kleinen Relaxsiedlung auf eine Unterführung zu. In der Feme blinkten die zahllosen Lichter der City.
    »Hallo, Mr. Hayman!« rief jemand von rechts, und David zuckte beinahe zusammen. Dann drehte er sich um und sah Merider, den Verwalter, der hinter seiner Hecke stand und nervös mit einem Zweig spielte. Überhaupt schien er sehr nervös zu sein, und David spürte ein leichtes Gefühl des Unbehagens. Er hatte sich hier als ›Ran Hayman‹ aus Australien angemeldet, zur Zeit mit einigen Freunden auf Weltreise.
    »Hallo, Mr. Merider«, sagte David. Er kam sich allein und verloren vor an diesem kühlen Abend.
    »Na, wohin so spät noch? Im Fernsehen läuft ein tolles Programm!«
    »Ich muß noch was in der Stadt erledigen«, sagte David ausweichend; er wußte, daß es unglaubwürdig für einen Relax war, wenn man ein gutes Fernsehprogramm – nach Meinung eines Relax – gegen einen langweiligen Spaziergang eintauschte. Sie sitzen ihr ganzes Leben vor dem Fernsehgerät, dachte er, und wenn sie einmal sterben, denken sie vielleicht: ›Schade, daß es gerade mitten in der Show ist!‹
    Er spürte Meriders scharfen Blick im Rücken, als er das Fließband zur Untergrundstation hinunterfuhr. Dort wechselte er auf ein schnelleres zur City über.
    Die bunten Betonwände, beklebt mit Werbeplakaten, huschten rasend schnell vorbei, ein wildes Kaleidoskop von Farben und Buchstaben.
    Das Transportband verlangsamte an einem Ausgang, der zur ›Zentralen Einkaufsstation 6‹ führte. In Gedanken versunken, verließ David es und machte sich auf den Weg nach oben.
     
    *
     
    »Wir haben sie alle. Sie haben keinen Widerstand geleistet, bis auf den männlichen Treiber. Wir mußten ihn betäuben. Nur David terGorden war in keinem der Gebäude. Aber einer der Relax – unser Informant – hat ihn gesehen, wie er in die Stadt gefahren ist. Haben Sie noch weitere Befehle für unser Team?«
    Mandorla hatte persönlich das Kommando über diese wichtige Aktion übernommen. Sie hatte einen ihrer besten Hauptleute, Van, mit fünfzehn Mann losgeschickt, in Kampfanzügen, mit drei schnellen Magnetgleitern, als die

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