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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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Meldung von Merider kam und überprüft worden war. Jetzt saß sie vor dem Bildschirm in der Zentrale, an dem erhöhten, einfachen Pult, das ihr vorbehalten war, und redete mit Van, während überall ringsum Männer und Frauen in grauen Uniformen durch die Zentrale marschierten, Computer bedienten, Karten entgegennahmen. Alles war erfüllt von einem sanften gelblichen Licht, vom Summen der Anlagen, von leise redenden, disziplinierten Stimmen.
    »Bringen Sie die Gefangenen in den Zellenblock Z, eine der Gemeinschaftszellen mit Abhöranlagen. Zwei zusätzliche Wachen. Ansonsten dieselbe Behandlung wie jeden anderen Häftling. Und lassen Sie eine Graue Loge antreten, die die Gefangenen abschirmt.
    Nun zu David terGorden: Suchen Sie Ihre drei besten Männer aus und lassen Sie sie eine Kampfgruppe bilden, die auf schnellstem Wege jeden Hinweisen auf den Verbleib von David terGorden nachgehen soll. Sie wissen, daß der Betreffende bewaffnet ist und daß er unter allen Umständen lebend und unverletzt hierhergebracht werden soll.« Sie schaltete den Bildschirm ab, ohne auf eine Erwiderung Vans zu warten und stellte mit einigen raschen Tastendrucken die Verbindung zu allen Patrouillen in der gesamten Stadt her. »Achtung, hier spricht die Queen Mandorla. Oberste Dringlichkeitsstufe. Der Verbrecher David terGorden hält sich in der Stadt auf. Er ist sofort festzunehmen, lebend und unverletzt. Sollte das nicht möglich sein, wird sein Aufenthalt in jedem Fall der Kampfgruppe Hauptmann Vans gemeldet.
    Ich wiederhole: Der Gesuchte ist lebend und unverletzt in den Zellenblock Z zu bringen, bei Mißlingen der Verhaftung Meldung an mich und Hauptmann Van. Der Gesuchte ist Treiber, bewaffnet und gefährlich. Ich überspiele jetzt die Reschreibung und Aufnahmen des Gesuchten auf alle Bildfunkgeräte. Ende der Durchsage.«
    Sie drückte einen Knopf und lehnte sich dann zurück, in dem Bewußtsein, daß in der Stadt tausend Augen offengehalten wurden, die nach David terGorden Ausschau hielten.
    Man würde ihn finden.
     
    *
     
    Man mußte die Bevölkerung alarmieren, sie überzeugen, nicht mit faulen Propagandatricks und Aufrufen zur Loyalität, sondern mit Daten, Fakten, Begründungen. Doch David wußte, daß er dazu Geld brauchte, das er im Moment nicht hatte und an das er nicht herankam. Und er würde Unterstützung im Konzil brauchen.
    Er wanderte durch die breiten, hellerleuchteten Straßen und überlegte, ohne seine Umgebung richtig zu sehen. Bislang hatte er oft genug wie ein Weltraumtramp, ein einfacher Treiber gedacht, in der Welt von Blastern, Raumschiffen, kleinen Kämpfen, die kaum als solche bezeichnet werden konnten. Er hatte erste große Kämpfe, kleine Schlachten, miterlebt, und jetzt wußte er, daß man das Konzil mit seinen eigenen Waffen schlagen mußte. Er wußte, daß sich Valdec gegen eine starke Opposition im Konzil durchzusetzen hatte, gegen die Anhänger von Carlos Pankaldi, dem die Grüne-Hügel-Gesellschaft in Brasilien gehörte. Wenn er es schaffte, Pankaldi auf seine Seite zu bekommen, was nicht besonders schwer sein konnte, denn dieser wollte hauptsächlich die Sicherung der Misteln für die Treiberraumfahrt und kein Monopol auf irgendeiner Seite, das ihm schaden konnte, wenn er es schaffte, sich mit ihm halbwegs zu einigen und ihn davon zu überzeugen, daß Valdec der wahre Feind war, der der Urbaum Yggdrasil vernichtet hatte, dann hatte er schon halb gewonnen.
    Aber erst einmal mußte er an ihn herankommen. Ohne von den Grauen erwischt zu werden. Ohne daß Pankaldi ihn für einen Feind hielt und selbst die Grauen alarmierte. Es würde schwierig sein.
    Vielleicht unmöglich.
    Aber es war die einzige Chance.
    Dann sah David den Grauen, und der Anblick des Mannes riß ihn sofort aus seinen Gedanken.
    Der Mann ging offenbar auf Patrouille und kam David entgegen.
    David zwang sich weiterzugehen. Er sah, wie der Mann routinemäßig in alle Gesichter blickte, wie sein Blick über sein Gesicht, die blonden Haare, die im grünen Licht einer Reklame grünlich schimmerten, glitt – und wie der Graue plötzlich stutzte und stehenblieb.
    Er drückte eine kleine Taste an dem Gerät, das er am Gürtel trug; es war ein kleines Bildsprechgerät.
    Irgendwo im Kaiserkonzern, in der Zentrale, blinkte auf dem großen Stadtplan ein rotes Licht auf.
    David hakte beide Daumen seiner Hände in den Gürtel, den er unter der Jacke trug, wenige Zentimeter vom Griff des Blasters entfernt. Er beobachtete den Grauen, während sein

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