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Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns

Titel: Die Terranauten 008 - Stadt des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Priest
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Gesundheit.«
    »Wer ist diesmal Ihre Versuchsperson?« fragte jemand aus Pankaldis Ecke.
    »Lithe«, sagte Valdec. »Die Tochter des sogenannten ›Hüters des Heiligen Tales‹, der eigentlich extrem gegen diese Versuche eingestellt gewesen sein soll. Daß das nicht stimmt, davon können Sie sich gleich überzeugen, denn weshalb sonst sollte ausgerechnet seine einzige Tochter diesen Versuch freiwillig mitmachen?« Er blickte auf die Uhr. »Um exakt zwei Uhr wird die Holografieprojektion der Versuchsanordnung hier in der Mitte des Saales erscheinen, und die Vorführung wird beginnen. Sie können sich alle davon überzeugen, daß das künstliche Triadische Monochord keinerlei schädliche Folgen für die Menschen hat, die damit umgehen oder es durchschreiten.«
    In der Mitte des Saales, in der Fläche, um die herum sich die Tische und Sitzplätze formierten, erschien ein leuchtender Fleck, nahm Konturen an und wurde dann zu einer klar erkennbaren Transmitterversuchsanordnung. Allerdings waren die technischen Geräte nicht zu sehen, allein die beiden Tore, die schwach bläulich strahlten. Zwischen ihnen war diesmal ein Abstand von fünfundzwanzig Metern, der Meter für Meter mit gelber Farbe gekennzeichnet war.
    »Das ist eine Übertragung aus meinem Versuchszentrum. Sie wissen alle, daß es unmöglich ist, Holografieaufnahmen zu fälschen oder wie einen normalen 3-D-Film aufzunehmen und erst später abzuspielen.« Valdec sagte es nur, um die letzten Zweifel zu zerstreuen.
    Zufrieden bemerkte er, daß sich alle Blicke auf Lithe richteten, die vor dem ersten Tor erschien, in einem langen hellblauen Kleid mit weiten Ärmeln. Die schwarzen Haare fielen locker auf ihre Schultern herab.
    Valdec hatte gewollt, daß sie sehr natürlich aussah und dementsprechende Anweisungen gegeben.
    Langsam schritt sie in dem viele hundert Meter entfernten Saal, der eine einzige Holografiekapsel zu sein schien, auf den ersten Transmitterdurchgang zu, der jetzt rötlich zu leuchten begann. Das Feld baute sich auf, das durchdringende Summen drang in jede Ecke des projizierten Saales.
    Es war ein Uhr neunundfünfzig nachmittags, und Valdec war sehr zufrieden.
     
    *
     
    Sie saßen um den metallenen Tisch herum und blickten auf einen imaginären Punkt mitten auf der matt glänzenden Platte. Jeder sammelte seine geistigen Kräfte, jeder konzentrierte sich.
    Die Uhr an der Wand zeigte ein Uhr neunundfünfzig.
    »Jetzt«, sagte David; neben seiner rechten Hand lag auf dem Tisch das kleine metallene Schloß von Rollos Gürtel.
    Sie konzentrierten sich, bildeten einen einzigen mächtigen Gedanken, wie schon oft, doch diesmal zu einem anderen Ziel. David versank in einem tiefen, schwarz glänzenden Meer, und er streckte die Finger seines Geistes aus, um Lithe zu berühren. Er glaubte, ihre Gegenwart zu spüren, als sitze sie neben ihm. Er führte die Impulse der anderen Logenmitglieder, und sie konzentrierten sich auf das Ziel.
    Lithe … mußte … hierher!
     
    *
     
    Es war zwei Uhr nachmittags, und Lithe war noch einen Meter vom Transmittertor entfernt. Sie erstarrte plötzlich, und ihr Körper wurde durchsichtig, fing an, golden zu schimmern.
    Valdec war mit einem Satz auf den Beinen. Ausrufe der Verwirrung liefen durch die Reihen der Konzilsmitglieder. Einzelne verschwanden bereits. Ihre Konzilkammern holten sie zurück in die Wirklichkeit, weil sie einen Grad der Erregung zeigten, der die Rückrufautomatik auslöste.
    Lithe war verschwunden. Der Platz, wo sie gestanden hatte, war leer. Gleichmütig summte der Transmitter vor sich hin.
     
    *
     
    Als Lithe in der Zelle stand, handelte David terGorden. Obwohl sich sein Kopf leicht dumpf anfühlte von der Anstrengung, nahm er das Schloß Rollos von der Tischplatte und zertrümmerte mit einer ruhigen Bewegung das Mikrophon unter dem Tisch. Aus dem Bad drang das Rauschen des Wassers.
    David warf Rollo das Schloß zu, weil er näher an der Uhr war. Er fing es auf, zertrümmerte die Glasscheibe und das Mikrophon. Ein Faden roter Flüssigkeit lief träge aus dem zerstörten Gerät die Wand herunter.
    Lithe stand da und betrachtete aus ungläubigen Augen die Umgebung, und das, was David und Rollo taten.
    David nahm sich die Muße, sie zwei Sekunden genau zu betrachten, während er aufstand und auf sie zuging. Rollo stellte sich neben die Tür der Zelle.
    »Was … was soll das bedeuten?« fragte Lithe verblüfft.
    Sie blickte David an. Ihre Augen weiteten sich. »Bist du das … David?«
    David

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