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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Schocker.
    »Es ist bedauerlich, daß wir uns so rasch wieder trennen müssen«, erklärte die Mater, »aber ich hoffe auf Ihr Verständnis, Treiber.«
    David wich unwillkürlich zurück. »Was soll das?« flüsterte er. »Was haben Sie mit mir vor?«
    Pernath entblößte ihre makellosen Zähne. »Wir haben Sie trotz aller Sicherheitsvorkehrungen unterschätzt, Treiber«, sagte sie kühl. »Wir wissen, daß Sie telepathischen Kontakt mit Außenstehenden gehabt haben. Aber das wird Ihnen nichts nützen.«
    Die Mündung des Schockers deutete auf Davids Brust.
    Der Treiber duckte sich.
    Etwas knisterte leise.
    Scharfer Schmerz durchzuckte David. Er spürte, wie er fiel und auf dem Boden aufprallte. Dann wurde es dunkel um ihn.
     
    *
     
    »Ishmail!« zischte der Riemenmann. »Hierher!«
    Der Treiber, dessen Gestalt sich vor dem Halbbogen der Tunnelöffnung als grauer Schemen abzeichnete, folgte dem Klang der Stimme und erreichte keuchend den Riemenmann.
    Ishmail Tout holte tief Luft. »O’Hale und Suvez haben Schwierigkeiten«, sprudelte es aus ihm hervor. »Irgend etwas muß bei der Zerstörung der Beobachtungskamera auf dem Hauptkorridor schiefgegangen sein. Eine Alarmanlage schaltete sich ein.«
    Llewellyn 709 ließ sich seine Besorgnis nicht anmerken. »Und weiter?« fragte er ruhig.
    Tout zuckte die Achseln. »Na ja, dieser Cloud zerschnitt die Leitung und kroch dann in den Versorgungsschacht. Kein Mensch weiß, wie er es geschafft hat, die gesicherte Tür des Schachtes aufzubrechen. Auf jeden Fall kappte er der Wachmannschaft die Energieversorgung. Die dürften da oben jetzt ebenfalls im Dunklen sitzen.«
    Der Riemenmann wiegte zweifelnd den Kopf. »Sie besitzen mit Sicherheit ein Notstromaggregat«, murmelte er. »Wenn sie es geschafft haben, eine Meldung durchzugeben …«
    »Kaum«, winkte Tout ab. »Scanner kletterte den Schacht hinauf bis zur obersten Etage. Er sagt, er hätte die Kommunikationsverbindungen zur Außenwelt zerstört. Wenn wir Glück haben, dauert es eine Stunde, bis ein Bote die Garnisonen der Grauen und das Konzil informiert hat.«
    »Und wenn wir Pech haben, sitzen wir bald wieder dort, wo wir hergekommen sind!« Der Riemenmann knurrte unwillig. »Wo steckt Cloud jetzt?«
    »Er ist mit Sardina zurück, um die anderen zu holen. Von Rosen und seiner Bande ist noch nichts zu sehen.«
    Llewellyn lachte leise. »Das wird hier auch schwerfallen«, bemerkte er ironisch. »Was treiben die Dunklen?«
    Tout zuckte die Achseln. »Wir haben zwei Späher überwältigt. Die übrige Gemeinschaft feiert die Aufnahme von Diborra und Bauer-Coln. Das Fest neigt sich bereits dem Ende zu. Dann wird es gefährlich. Aber in ein paar Minuten müßte Cloud Angila und den Rest der Leute erreicht haben.«
    »Okay«, knurrte Llewellyn. »Wir müssen uns also verdammt beeilen.«
    Die beiden Männer schwiegen.
    Schwer lastete die Stille über dem dunklen Tunnel.
    Zwanzig oder dreißig Meter weiter endete er abrupt vor einer Mauer. Eine Notleuchte erhellte trübe das braune Material der Wand. Kunststoff, wie der Riemenmann wußte, und offenbar nach Errichtung mit einer diamantharten Glasur übertüncht, von der sogar Laserstrahlen abprallten. Seit mehreren Jahrzehnten war dieses Verfahren nicht mehr gebräuchlich, weil es stabilere Baustoffe gab, aber ohne Zweifel erfüllte die Mauer auch jetzt noch ihren Zweck.
    »Wir brauchen eine Sprengladung«, erriet Tout Llewellyns Gedanken. Seine Stimme klang in der Finsternis seltsam fremd. »Oder wir müssen uns durchgraben. Aber dafür fehlen uns die notwendigen Werkzeuge.«
    »Sehr romantisch«, spottete der Riemenmann. »Fast wie in alten Abenteuerromanen, in den sich die Helden sieben Jahre und zweiundvierzig Tage ihren Weg aus dem Kerker hinausbuddeln.«
    »Hast du einen besseren Vorschlag?« Tout bewegte sich unruhig und schielte zurück in den Tunnel.
    Alles war leer.
    Von den Treibern und den übrigen Gefangenen war nichts zu sehen.
    »Vielleicht weiß dieser Cloud einen Rat«, brummte Tout schließlich, als der Riemenmann nicht antwortete.
    »Wir sollten uns nicht zu sehr auf Cloud verlassen«, gab der Riemenmann zurück. »Außerdem habe ich schon einen konkreten Plan, wie wir vorgehen werden.«
    Der Treiber versuchte, die Dunkelheit mit seinen Blicken zu durchdringen. »Du hältst nicht viel von Cloud, nicht wahr, Llewellyn?«
    »Ich … weiß es nicht«, erklärte der Riemenmann zögernd. »Cloud ist mir ein Rätsel. Er verschweigt etwas. Niemand von den anderen

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