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Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns

Titel: Die Terranauten 009 - Die Stunde des Riemenmanns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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der Riemenmann heiser.
    Angila Fraim, die inzwischen wieder aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht war, lächelte schwach. »Hell, mein Schatz«, murmelte sie. »Verdammt hell.«
    Der Riemenmann nickte. »Ein kleines Problem. Es wird einige Zeit dauern, bis sich unsere Augen wieder an das Sonnenlicht gewöhnt haben.«
    Er löste sich aus Clouds stützendem Griff und stolperte auf die Öffnung zu. Vorsichtig schob er einige Triebe beiseite und blinzelte hinaus.
    Die Helligkeit ließ ihn ächzen, seine Augen tränen. Tausend Feuerbälle tanzten vor ihm und verblaßten erst nach langen Minuten, als sich seine Augen allmählich an die ungewohnte Lichtfülle gewöhnten.
    Ruinen türmten sich vor ihm auf.
    Der Ausgang aus den unterirdischen Kavernen befand sich auf einer Bodenerhebung, an deren Fuß wie zerbrochene Zahnstümpfe die Überreste einst riesiger Hochhäuser standen. Krieg und Klimaveränderungen, Stürme und jahrelange Wolkenbrüche hatten die Gebäude zerstört und nur die untersten Geschosse übriggelassen. Hier und da ragte ein krummer Stahlpfeiler in die Höhe, rostzerfressen und von den Exkrementen der wilden Vogelschwärme bedeckt. Das alte Berlin lag vor Llewellyn. Der Ruinengürtel, der sich wie ein Krebsgeschwür an der Peripherie der neuen, modernen Stadt erstreckte. Niemandsland.
    Llewellyn 709 lächelte trotz seiner Erschöpfung. Nun galt es, rasch zu handeln. Wenn die Grauen Garden und die Wachmannschaft der Toten Räume ihnen nur noch ein klein wenig Zeit ließen, dann würden sie es schaffen. Vorübergehend konnten sie sich in den unübersichtlichen Ruinen verstecken. Selbst alle Legionen der Grauen würden sie in dem quadratkilometergroßen Trümmerfeld nicht aufspüren können. Nur ein klein wenig Zeit … Der Riemenmann fröstelte. Nachdenklich blickte er zum Himmel hinauf und entdeckte einen Schwarm schwarzer Punkte, die, von Norden kommend, rasch größer wurden. Und er begriff, daß sie verloren hatten.
     
    *
     
    Die Betäubung schwand nur allmählich und hinterließ ein unangenehmes Prickeln.
    David terGorden stöhnte leise. Prüfend versuchte er, seine Glieder zu bewegen. Seine Beine und Füße waren noch völlig taub, doch vom Becken an aufwärts verspürte er ein leichtes Kribbeln.
    Der Schocker, mit dem die Mater Pernath ihn niedergestreckt hatte, mußte auf höchste Abstrahlleistung eingestellt gewesen sein, dachte der Treiber, während er ruhig dalag und darauf wartete, daß sich die Signale seiner geschundenen Nerven wieder normalisierten.
    Zögernd öffnete er die verklebten Lider und starrte direkt auf den schmalen Rücken der Queen Mandorla, die konzentriert vor einem Kontrollpult saß und eine Reihe handtellergroßer Monitore beobachtete.
    Vor Überraschung stöhnte David auf.
    Ein Raumschiff! Er befand sich auf einem Raumschiff!
    Und was war das? Dort – auf dem großen Zentralbildschirm?
    Das Schwarz des Weltalls mit seinen Sterntupfern bildete den Hintergrund eines fantastischen Objektes. Eine ovale Scheibe, deren der Erde zugewandte Seite wie der Rücken eines Igels wirkte. Eine Antenne stand neben der anderen, jede in einem merkwürdigen Winkel gebogen und auf einen bestimmten Punkt des Planeten gerichtet.
    Ein Energiesatellit! durchzuckte es den Treiber.
    Einer von vielen, die wie kleine Monde die Erde auf einer stationären Bahn begleiteten und die Energie der Sonne anzapften. Über die Antennen wurde sie dann in Form von Mikrowellen hinunter zur Erde gesendet, wo sie durch pilzförmige Kondensatoren aufgefangen wurde.
    Der Treiber kannte nicht die genaue Anzahl dieser Satelliten, aber er wußte, es waren genug, um den immensen Energiebedarf Terras zu decken.
    Und jede einzelne dieser Scheiben, über die sich wie gigantische Zelte die Silberdächer der Solarsegel stülpten und die Sonnenenergie aufnahmen, gehörte Kaiser und mehrte den Reichtum des Konzerns.
    »ES-50, bitte melden«, sagte Queen Mandorla plötzlich. Sie wandte sich um, warf David einen kurzen Blick zu und nickte. »Ich freue mich, daß Sie wieder bei Bewußtsein sind.«
    David verzichtete auf eine Antwort und musterte seine Umgebung.
    Die Zentrale des kleinen Raumschiffes war eng. Der Großteil des verfügbaren Raumes wurde von den Kontrollen, Mandorlas Pilotensessel und Davids Notsitz beansprucht, auf den man ihn festgeschnallt hatte.
    Vorsichtig zerrte er an den Gurten. Sie gaben nicht nach.
    Aus den Augenwinkeln konnte er ein niedriges Schott erkennen. Allem Anschein nach handelte es sich bei diesem

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