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Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst

Titel: Die Terranauten 012 - Der Triumph des Lordoberst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Gemurmel brach ab.
    Pankaldi lächelte. »Sie wissen, was zu dieser außerordentlichen Sitzung geführt hat«, fuhr der Manag gelassen fort. »Im Reich herrscht Chaos. Die zivile Raumfahrt existiert nicht mehr. Die Wirtschaft befindet sich im Niedergangs und die Kuriere der Garde berichten von zahllosen Aufständen gegen die loyalen Regierungen auf den Kolonien. Das Reich steht vor dem Kollaps. Alles, was in den letzten Jahrhunderten aufgebaut wurde, droht zusammenzubrechen. Diese Entwicklung ist das Ergebnis einer verfehlten Politik des Lordoberst Max von Valdec. Er hat sich als unfähig erwiesen, die existenzbedrohenden Probleme zu lösen. Die Treiberverfolgungen erschüttern das Reich in den Grundfesten, und trotz aller Versprechungen, mit der Kaiserkraft eine Änderung herbeizuführen, hält der Niedergang an.«
    Pankaldi schwieg einen Moment, sah zu Asen-Ger und lächelte leicht. »Manags, Repräsentanten des Konzils, wir haben uns hier versammelt, um die Zukunft des Reiches zu sichern und die Fehler der Vergangenheit ungeschehen zu machen. Wir sind im Augenblick die einzige Autorität, die dazu in der Lage ist. Der Mann, der alles zu verantworten hat, der schuld an dem unbeschreiblichen Chaos ist, hält es nicht einmal für nötig, in diesem entscheidenden Moment unsere schwere Arbeit zu unterstützen. Lordoberst Valdec gibt überdeutlich zu verstehen, was er von den Vertretern des Konzils hält. Manags, wehrt euch dagegen, nehmt die Zukunft in eure eigenen Hände, denn sonst wird es keine Zukunft für uns geben.«
    Zorniges Geschrei wurde laut. Der Block der Valdec-Anhänger geriet in Bewegung, versuchte, die Sitzung mit Zwischenrufen zu stören.
    Pankaldi nickte Daut zu.
    Der Sprecher erhob sich. »Ich bitte um Ruhe«, rief Daut energisch. »Wer die Versammlung stört, disqualifiziert sich selbst. Wenn Sie sich nicht an die Ordnung halten, lasse ich Sie ausblenden!«
    Das Geschrei wurde lauter.
    »Verräter!« gellten scharfe Stimmen.
    »Diese Sitzung ist illegal!«
    »Wir weigern uns, mit den Feinden der Menschheit zu reden!«
    Daut runzelte die Stirn. »Ich fordere Sie zum letztenmal auf, Ruhe zu bewahren. Sie haben später Gelegenheit, das Wort zu ergreifen.«
    »Renegat!«
    Pankaldi stemmte die Arme in die Hüften. »Manags«, donnerte seine Stimme, »diese Sitzung wurde einberufen, um mit den Logenmeistern von Zoe eine Einigung zu erzielen. Die Treiberraumfahrt muß wiederaufgenommen werden. Es gibt keinen anderen Weg, um die Krise zu beenden, die Krise, die über kurz oder lang zu unser aller Untergang führen wird. Unter uns befindet sich ein Vertreter des Rates der Logenmeister. Es ist Asen-Ger. Er ist ermächtigt, einen Vertrag mit dem Konzil zu schließen, der allen Parteien gerecht wird. Ich bitte Sie, Asen-Ger anzuhören und danach zu entscheiden, ob die Verhandlungen aufgenommen werden sollen.«
    Langsam erhob sich Asen-Ger, näherte sich dem Podest und ignorierte die feindseligen Blicke der Valdec-Anhänger, die Schmährufe, Drohgebärden. Dann hatte er Pankaldi erreicht. Der Manag starrte ihn an.
    »Kümmern Sie sich nicht um diese Leute«, sagte Pankaldi leise. »Wir haben die Situation unter Kontrolle. Nach Ihrer Rede beginnt die Abstimmung – und sie wird zu unseren Gunsten verlaufen. Wir haben für alles gesorgt. Valdec ist isoliert.«
    Mit einem unverbindlichen Lächeln neigte der Manag dann den Kopf und begab sich zurück auf seinen Platz.
    Asen-Ger blickte sich gelassen um, musterte die zahllosen fremden und auch vertrauten Gesichter. Instinktiv spürte er, daß ihn auch seine scheinbaren Verbündeten verachteten, daß er ihnen nur als Werkzeug diente, als Mittel zum Zweck.
    Nun, er war darauf vorbereitet und hatte sich keine Illusionen über Pankaldis Motive gemacht.
    Pankaldi betrachtete ihn als Hebel, mit dem er Valdec von seiner Position vertreiben und sich selbst an die Spitze des Konzils setzen konnte. Ihm ging es nicht um die in ihrer Existenz bedrohten Treiber, ihm ging es um persönliche Macht und um ein prosperierendes Sternenreich unter Herrschaft des Konzils.
    Asen-Ger wartete geduldig, bis es allmählich stiller wurde. Valdecs Anhänger schienen ihre Isolation einzusehen, und offenbar irritierte sie auch, daß Valdec immer noch nicht erschienen war.
    »Ich stehe vor Ihnen als Vertreter der Logenmeister von Zoe, als Vertreter von zweihunderttausend Treibern, die in diesem Augenblick von der Grauen Garde verfolgt und getötet werden.« Asen-Gers Gesicht wurde hart.

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