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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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sie zu erneuern.
    Natürlich merkte Cantos, daß die Rebellen sich bemühten, ihn als Werkzeug für eigene Ziele einzusetzen. Er nahm sich vor, dabei mitzuspielen, bis sich neue Informationsmöglichkeiten boten. Langfristig mußte er es schaffen, die Zentralwelt Erde dieser merkwürdigen Rasse zu erreichen.
    Somit schlossen sie einen Pakt auf Gegenseitigkeit, ohne auch nur mit einem einzigen Wort darauf einzugehen. Cantos brauchte die Gefährten Krystans genauso wie sie ihn brauchten.
     
    *
     
    Stunden später fand an anderer Stelle ebenfalls eine Konferenz statt. John Schnayder hatte Vertreter der offiziellen Regierung der Siedler zu sich gebeten.
    Die Regierung war abhängig von seinem Konzern, denn nur die Kaisergruppe verteilte auf Syrta Handelsmonopole. Wenn Kaiser dichtmachte, mußten die Siedler auf ihren Produkten sitzenbleiben.
    Und daß die Macht des Kaiser-Konzerns gefestigt blieb, unterstützte nicht die Grauen Garden, sondern auch die kleine Armee und die Polizeitruppe der planetaren Regierung.
    Es gab keinen Siedler, der mit dieser Situation einverstanden war – einer Situation im übrigen, die auf allen Kolonialwelten gleich aussah. Deshalb gab es immer wieder Aufstände und Unruhen.
    Die meisten Siedler auf Syrta allerdings sahen ein, daß sie keine Chance hatten, gegen den Kaiser-Konzern vorzugehen. Selbst die ›Faust von Syrta‹, die Befreiungsbewegung des Planeten, hielt sich zurück. Die stationierten Grauen Garden sprachen eine zu deutliche Sprache.
    Eine ernste Runde, die sich hier bei John Schnayder versammelt hatte.
    »Die Rebellen haben sich in die Dschungel des Südkontinents zurückgezogen«, sagte Antonio Fabrizi gerade. Er sandte verstohlene Bücke zu den anderen und wand sich unbehaglich.
    Schnayder lächelte jovial.
    »Was ist mit ihnen?« Den Schock, den die Worte in ihm verursachten, verstand er gut zu verbergen.
    »Wir haben Nachricht von ihnen. Sie fordern unseren Beistand.«
    Jetzt war es heraus.
    Schnayders Lächeln erstarrte.
    »Das sagen Sie mir? Was wollen die Rebellen konkret?«
    »Mehr ließen sie uns nicht mitteilen. Wir wissen noch nicht einmal, wo sie sich aufhalten. Einer von ihnen tauchte plötzlich auf. Genauso plötzlich verschwand er wieder.«
    Schnayder krallte sich an der Sessellehne fest.
    »Sie werden wirklich zum Verräter in der eigenen Sache, Antonio Fabrizi?« fragte er ungläubig.
    »Eigene Sache?« wiederholte Antonio gedehnt. Er ballte beide Hände zu Fäusten. »Nein, Manag Schnayder, das ist sie längst nicht mehr! Während die Rebellen sich feige im Dschungel verkrochen, haben wir uns mit Ihnen friedlich geeinigt. Wir hoffen auf dauerhaften Frieden auf Syrta und darauf, daß die Grauen Garden wieder abziehen, damit sich die Zustände normalisieren. Soll das alles aufs Spiel gesetzt werden?«
    John Schnayder wagte einen mutigen Vorstoß. »Wie kommt es, daß sich die Rebellen dergestalt meldeten? Haben sie einen neuen Trumpf im Ärmel?«
    Antonio Fabrizi zuckte mit den Achseln. Die anderen hielten sich mit ihrer Meinung zurück. Mit ihrem Schweigen unterstützten sie Antonio Fabrizi.
    Es war für Schnayder der deutliche Beweis dafür, wie erfolgreich er war. Tatsächlich, alles auf Syrta hatte sich wieder normalisiert. Er hatte den Planeten fest im Griff und brauchte nur noch zu Warten, bis die Grauen Garden abzogen. Irgendwann mußten die letzten Rebellen aus ihren Löchern kriechen. Repressalien würde Schnayder kaum verhängen. Das hatte er sich vorgenommen. Die Siedler mußten das unter sich ausmachen. Damit wollte er nichts zu tun haben.
    Und jetzt das!
    Ein Hinweis auf den Außerirdischen?
    Zu vage. Dennoch: Er mußte die Grauen in Kenntnis setzen. Sollten die selber sehen, was sie damit anfingen.
    John Schnayder beendete die Konferenz und wartete, bis die Siedlervertreter gegangen waren. Dann setzte er sich ans Videophon.
     
    *
     
    Neben den beim Konzil in Ungnade gefallenen freien Treibern gab es die sogenannten Grauen Treiber, die nur auf Schiffen der Grauen Garden ihren Dienst verrichteten und als absolut zuverlässig galten. Um die gefangenen Treiber besser überwachen zu können, wurden mehrere von ihnen abgestellt. Pro gefangener Fünfergruppe ein Grauer Treiber!
    Tony Arliss war einer von ihnen. Sie nannten ihn auch den grauen Arliss, da seine Hautfarbe an Asche erinnerte. Eine Besonderheit des Kolonialplaneten, von dem er stammte.
    Tony Arliss schlief. In aller Eile war ein Gefangenenlager errichtet worden, inmitten eines

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