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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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ihn anhören?
    Also mußte er den Flug in Begleitung unternehmen – mit Menschen, die ihm garantierten, mit den richtigen Gesprächspartnern zusammenzutreffen.
    Deshalb der Anruf bei Schnayder. Der ganze Planet sollte es wissen. Cantos stellte sich nicht direkt gegen die Grauen, doch würde er mit diesen gleichgeschalteten Menschen niemals gemeinsame Sache machen können. Es hätte ihn in einer Sackgasse ohne Umkehr enden lassen. Es wäre unmöglich gewesen, seinen so wichtigen Auftrag durchzuführen.
    Die Pläne von Cantos waren geschmiedet, die Würfel gefallen. Er haßte Gewalt und alles, was damit zusammenhing, doch glaubte er, wie ein Mensch handeln zu müssen, um den Menschen zu begegnen.
    Noch während er über dieses Problem nachdachte, hörte er Donnergrollen.
    Ein Gewitter?
    Die Wandungen vibrierten. Cantos richtete sein rotes Auge auf die Instrumente, versuchte herauszufinden, wie er die Sichtortung einschalten konnte.
    Grundbegriffe im Verständnis menschlicher Technik hatte Cantos bereits durch Karel Krystan und seine Eigenanalysen erhalten. Er fand, was er suchte und probierte herum, bis es klappte.
    Kampfgleiter rasten aus allen Himmelsrichtungen heran. Sie erzeugten das Grollen, das sich im Boden fortpflanzte.
    Cantos sah auf den Bildschirm und wollte es nicht begreifen. Welchen Fehler hatte er begangen? Im Gang bewegte sich etwas. Cantos fuhr herum.
    Aldo Fahn erschien, abgekämpft, erschöpft.
    »Komm her!« Cantos winkte ihm zu. Er berichtete dem Rebellenführer von seinem Gespräch mit Schnayder.
    »Du hast den Mann falsch eingeschätzt!« rügte Aldo Fahn. »Natürlich steht er auf der Seite der Grauen. Sie werden diesen ganzen Landstrich einäschern. Damit sind sie ihre Sorgen los und Schnayder auch. Es gibt dann das Problem Rebellen nicht mehr. Alle werden sich in Zukunft hüten, ihre Hand gegen die Konzernmacht zu heben.«
    Die Aufklärer schossen heran. Nichts und niemand konnte sie aufhalten. Wenn Cantos sein Schiff einsetzte, gefährdete er es, ohne damit viel gewinnen zu können.
    Die Kampfgleiter würden abstürzen und dabei alles vernichten. Daß die Havarie des Schiffes, auf dem sich Cantos befand, letztlich so glimpflich abgegangen war, durfte in erster Linie dem Zufall zu verdanken sein.
     
    *
     
    John Schnayder setzte nicht nur die Grauen Garden über das Gespräch mit dem Außerirdischen in Kenntnis. Geistesgegenwärtig hatte er die Aufzeichnung mitlaufen lassen. Das kam ihm jetzt zunutze.
    Der Vertreter des Kaiser-Konzerns wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Für das, was er vorhatte, holte er nicht einmal die Genehmigung von Queen Sari Oon ein. Er wollte es im Alleingang versuchen. Schließlich war er letztlich der Verantwortliche hier auf Syrta und nicht die Grauen.
    Nachdem die Flotte im Weltraum über die Vorgänge auf Syrta genauestens Bescheid wußte, stellte Schnayder eine Konferenzschaltung mit der Regierung in Memphis, der Hauptstadt von Syrta, her. Es zeigte sich wieder einmal, daß die gewählten Männer ein nützliches Bindeglied zwischen dem Konzern und der Siedlergemeinde darstellten.
    Fünf brachte Schnayder vor die Aufnahmeoptiken. Unter ihnen war Antonio Fabrizi, der Sicherheitsadministrator.
    Auch ihnen teilte Schnayder die Nachricht vom Auftauchen des Außerirdischen mit. Daß der Fremde schon bei seiner ersten Annäherung mit den Grauen in ein kleines Scharmützel verwickelt worden war, behielt er bei sich. Das gehörte seines Erachtens nicht hierher.
    Antonio Fabrizi und die anderen zeigten sich irritiert und erschrocken.
    Schnayder schloß: »Wie dem auch sei, die Rebellen beschreiten den falschen Weg, indem sie einen Außerirdischen vor den Wagen ihrer wirren Ideen spannen. Das hat der Grüne auch schon selbst eingesehen.«
    »Wir verurteilen das Vorgehen der Rebellen aufs Schärfste!« versicherte Antonio Fabrizi. »Die Siedler werden sich nicht zu ihren Handlangern machen lassen. Sagen Sie das den Führern der Grauen Garden!«
    Mehr hatte John Schnayder nicht wissen wollen. Er sorgte für ein erneutes Gespräch mit dem Flottenkommando. Queen Sari Oon bemühte sich persönlich.
    »Es ist gut!« sagte sie mit unbewegtem Gesicht. »Syrta und seine Siedler haben nichts von uns zu befürchten!«
    Für John Schnayder ein persönlicher Triumph. Es war ihm gelungen, eine direkte Gefährdung der Kolonie abzuwehren. Alles weitere war jetzt nur noch eine Angelegenheit zwischen zwei Lagern: Den Rebellen mit dem Außerirdischen und auf der anderen Seite

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