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Die Terranauten 013 - Der Fremde

Die Terranauten 013 - Der Fremde

Titel: Die Terranauten 013 - Der Fremde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erno Fischer
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–, auch wenn sie wie Menschen aussahen. Man beginnt, ihren Fähigkeiten zu vertrauen, bis sie einmal versagen und alle mit sich ins Verderben reißen!«
    »Halt den Mund!« fuhr ihn Robert Hammond barsch an. »Du kannst auch nur dumme Sprüche produzieren und medizinische Fehldiagnosen stellen.«
    Das wirkte tatsächlich. Smeral zog den Kopf zwischen die Schultern.
    Auch die anderen drückten ihre Nasen in den Dreck, als die Schutzschirmblase des havarierten Aufklärers platzte. Dann wagten sie es wieder, die Köpfe zu heben. An mehreren Stellen brannte der Dschungel lichterloh – gottlob nicht ausgerechnet dort, wo sie sich befanden. Das Feuer hatte keine Chancen. Die allgegenwärtige Feuchtigkeit des Tropenwaldes würde es rechtzeitig ersticken.
    Die Rebellen machten sich wenig Sorgen darum. Sie sahen ihrem Führer zu, der sich wieder aufrappelte.
    Cantos blieb liegen. Warum? Hatte es ihn getroffen?
    Aldo Fahn hetzte durch den Sand. Er kam nicht gut vorwärts. Seine Füße sanken bei jedem Schritt etwas ein.
    Unter diesen Umständen eine mörderische Strecke bis zu dem Wrack.
     
    *
     
    Ein Trümmerstück des Gleiters krachte in die Beobachtungskuppel des Lagers und erzeugte ein Meer von Gluttropfen, die allerdings auf der anderen Seite niederregneten.
    Hedger atmete tief durch. Er hatte es überlebt!
    Und die anderen vier Treiber?
    Sie waren direkt nach ihm die Treppe heruntergekommen und sahen sich betroffen an. Beinahe wären sie sich jubelnd in die Arme gefallen, um sich gegenseitig für das Glück zu gratulieren, das sie gehabt hatten.
    Aber dazu war jetzt keine Zeit. Sie eilten in Richtung Dschungel davon – in die Richtung, die ihnen Cantos angedeutet hatte.
    »Ob er dort allein auf uns wartet?« fragte einer.
    Hedger schüttelte den Kopf.
    »Nein, vergiß nicht Karel Krystan. Er war auch mit von der Partie. Bin gespannt auf seine Erklärungen. Wo mag er den Fremden auf getrieben haben?«
    »Ein richtiger Treiber!« schwärmte der dritte. »Macht das Unmögliche wahr!«
    »Halte dich zurück!« keuchte der rote Hedger. »Für Euphorie ist es wesentlich zu früh. Schätze, der nächste Kampfgleiter hat schon Kurs hierher genommen!«
     
    *
     
    »Die befreiten Treiber kommen!« sagte Don Pietro.
    Smeral kommentierte: »Werden uns auch keine große Hilfe sein. Die ganze Aktion lohnt sich nicht.«
    In der Tat, fünf einsame Punkte verließen das Lagergelände und bewegten sich über den ewigen Wüstensand.
    Robert Hammond hielt noch immer Ausschau nach Cantos. Was war mit dem Außerirdischen?
    Karel Krystan schlug die Augen auf. Er verdrehte den Kopf wie ein Erwachender, der sich erst einmal neu orientieren mußte.
    Don Pietro rüttelte ihn an der Schulter.
    »Hast mal wieder die Hauptsache verschlafen, wie?«
    »Nein, ich war bei Cantos!«
    Don Pietro sah ihn lauernd an.
    »Ist ihm was passiert?«
    »Natürlich nicht. Er hat sich nur orientiert.«
    »Wie bitte?«
    »Cantos nahm zunächst an, daß die Grauen an Bord des Aufklärers umgekommen sind. Aber er hat die Technik eines solchen Gefährts unterschätzt. Zwar mußte der Steuerungscomputer unter solchen Umständen versagen, da die Grauen auf manuell geschaltet hatten, aber die Andruckneutralisatoren funktionierten einwandfrei. Die Zentrale eines solchen Kampfgleiters befindet sich in einer Schutzkapsel.«
    »Na und?«
    »Die Schutzkapsel hat auch die Explosion überstanden. Cantos konnte das nicht ahnen. Er wollte sie deshalb zunächst verhindern.«
    »Das gelang nicht!« seufzte Don Pietro. Er blickte über die Wüste.
    Cantos hatte sich wieder erhoben und hetzte mit großen, raumgreifenden Schritten auf die Reste des Gleiters zu. Eine dünne Rauchfahne stieg aus den Trümmern empor.
    Am liebsten hätte ihm Pietro seine Bedenken nachgerufen, obwohl die Entfernung viel zu groß war.
    Cantos ließ sich nicht aufhalten.
    Don Pietro beobachtete ihn und spürte dabei bisher nicht gekannte Sympathien. Die Grauen waren ihre Todfeinde, zugegeben, aber Cantos zeigte Menschlichkeit – als Nichtmensch! Schließlich waren auch die Grauen nur Opfer in diesem Kampf, Kanonenfutter der Konzerne.
    »Es war falsch, ihn zu diesem Kampf anzustiften!« murmelte Don Pietro leise.
    Otakar Smeral hörte es und entgegnete: »Es ist überhaupt falsch, andere für die eigenen Ziele kämpfen zu lassen – aber ist das nicht die Grundlage eines jeden Krieges?«
    Don Pietro schüttelte den Kopf.
    »Kehre zu deinen lockeren Sprüchen zurück, Otakar, sonst entwickelst du dich

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