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Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten

Titel: Die Terranauten 014 - Im Reich der Geflügelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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Alten, den schrecklichen Großen, den Weltenmördern, deren Rückkehr bevorsteht … Es ist der Geschmack des Blutes, der auf euren Lippen brennt, und wer ihn kostet, der wird sterben, so, als hätte er niemals gelebt.«
    Die Blitze der Lichtbomben flackerten über den Zelten und Steinbaracken, leckten über die furchtsam geduckten Gestalten, die mit schmerzverzerrten Grimassen ihre Ohren zu bedecken suchten.
    Morgenstern schaltete das Mikrofon wieder aus. »Das dürfte genügen«, murmelte er im Selbstgespräch und wechselte dann auf O’Hales Komwelle. »Altamont, bitte melden.«
    »O’Hale spricht«, knisterte es zwischen den atmosphärischen Störungen hervor. Vielleicht erzeugte das Schwarze Loch diese zahllosen Interferenzen. »Hier ist alles in Ordnung. Im Lager herrscht eine Panik ersten Grades, und wenn jetzt noch die Holos anlaufen, dann stürmen die Burschen wie aufgeschreckte Hasen in ihre U-Boote und dampfen so schnell wie möglich in Richtung Heimat … Und wie sieht es bei euch aus?«
    »Kein Unterschied«, erwiderte Morgenstern. Er manipulierte den Raketengürtel, und die Düsen brüllten auf und rissen ihn weiter nach oben. Er winkte den beiden Mädchen zu. »Ich gebe dem Psyter jetzt das Signal. Ziehen Sie sich ebenfalls zurück.«
    »Schon dabei. Ende.« Morgenstern preßte entschlossen den Druckknopf des Kodegebers. Dann flog er rasch in Richtung der Berge.
    Grollen brandete ihm entgegen, ein schmerzhaft tiefer Ton, der stetig anschwoll. Und so wie hier, sah es jetzt auch in der Hauptbasis und in O’Hales Stützpunkt aus.
    Das vorbereitete Programm lief an.
    Holografische Projektionen bauten sich lautlos auf, mit einer Intensität von mehreren Zehntausend Watt, formten riesige, sonnenhell erscheinende Gestalten, die Alpträumen glichen. Und neben den visuellen Projektionen wurde das gleiche Bild auch im akustischen Bereich erzeugt, so daß es den Zopten schien, als befänden sich dort materielle Wesen, so wirklich wie sie selbst, wie die Welt.
     
    *
     
    Die Unheimlichen auf ihren fliegenden, räderlosen Wagen verschwanden unbehelligt und geisterhaft schnell wieder aus dem Lager.
    Ächzend richtete sich der Lore Solvan von Vrest auf, klopfte den Staub von den Kleidern und registrierte fast erstaunt, daß seine Hände zitterten. Seine Kehle war trocken, sein Bewußtsein noch immer halb betäubt von den Gasbomben.
    Die Echoschreie seiner Soldaten waren nahezu verstummt und hatten einer furchteinflößenden Stille Platz gemacht. Die Umrisse des Exerzierplatzes verschwammen um den Loren. Hastig stieß er eine lange Folge heller Laute aus, hörte, wie die Welt um ihn herum wieder Gestalt annahm.
    Und noch immer kreiste über ihm das funkelnde schreckliche Etwas.
    Ein vielstimmiges Keuchen ließ ihn herumwirbeln.
    »Nein!« stieß der Lore hervor.
    Er taumelte wie unter einem körperlichen Schlag. Schmerz brannte in seinen Ohrmuscheln. Alles um ihn herum schien in einer einzigen Schallwelle zu explodieren. Und aus dem Chaos schälten sich Gestalten.
    Zuerst waren es nur Schatten, die über dem Echobild der Berge schwebten. Gigantische Silhouetten, verrunzelten Felsriesen ähnelnd, und ihr akustisches Bild war so stark, daß der Lore Schritt für Schritt zurückwich, Schutz suchte, obwohl es keinen Schutz gab.
    Panik, kreatürliche Furcht erfaßte die Zopten.
    Die Schatten wurden deutlicher, kompakter. Sie überragten die Berge, sie waren groß, so groß, daß Wolken ihre Köpfe umwirbelten. Gesichter schälten sich heraus, Augen wie Seen, Mäuler wie Schluchten, in denen die ganze U-Bootflotte Runnevels hineinpaßte.
    Fäuste reckten sich drohend in den Himmel, mit Keulen, von denen ein einziger Schlag genügte, um die Hauptbasis der Zopten zu zermalmen.
    Solvan von Vrest wimmerte. Angst verschloß seine Kehle.
    Was er dort sah, waren die Ungeheuer seiner Träume, das Grauen, das in der Stille in die Köpfe einzog. Sie waren das Böse der alten, verbotenen Legenden, die man flüsternd in den verwinkelten Gassen Neuzen Vrests weitererzählte.
    Es waren vier, fünf, sechs Schemen, massig und klobig und ungefüge wie versteinerte Bäume. Sie hatten sich nun völlig aufgerichtet und äugten auf die Zopten hinab.
    »Würmer«, grollte dann die Stimme auf. Ihr Klang, ihre Macht ließ alles andere verschwimmen, in den Hintergrund treten, packte die Zopten wie mit eisernen Händen. »Ihr habt es gewagt, in dieses Land zu kommen, die Küste mit den Abdrücken eurer Schritte zu beschmutzen. Aber vergoßt

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