Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
Vom Netzwerk:
sollen gefangengenommen und hingerichtet werden. Soldaten schwärmen durch die Stadt …«
    Siltron zuckte zusammen. Aber er hatte damit rechnen müssen. Nun wurden sie gejagt, nun wurde aus dem verborgenen Ringen ein offener Krieg.
    Bis zum Fest würde noch eine Nacht und ein Tag vergehen. Sie mußten sich bis dahin verstecken, wenn sie überleben wollten.
    »Hundert Silberlinge für jeden Magier«, schrie der Zopte und fuchtelte mit den Armen. »Hundert Silberlinge und ein Faß voll Wein aus den Kellern des Lorenpalastes. Ich …« In diesem Moment bemerkte er Siltron. Er verstummte, sein Mund stand offen und verlieh ihm einen tölpelhaften Eindruck.
    Siltron öffnete seine Faust. Das Amulett lag offen auf der Handfläche.
    Langsam wichen die Zopten zurück, öffneten eine schmale Gasse, durch die er sich zwängte und bald in der Menge verschwunden war.
    Der Ruf der Magier führte ihn sicher durch die große Stadt.
     
    *
     
    »So ist das also«, fauchte der Lore Zanzin von Vrest ergrimmt. »Verschwunden. Durch den Luftschlitz gesprungen. Aber nicht auf dem Pflaster zerschellt. Ein Zopte fällt fünfzig Mannslängen tief und löst sich dann in Luft auf, wie?«
    Die Soldatenführer des Palastkorps senkten schuldbewußt die Köpfe. Ihre Haltung drückte Unbehagen aus.
    »Verzeihen Sie, Lore«, murmelte Grommoz, »aber diese Magier verfügen über Hexenkräfte und …«
    »Narr!« donnerte der Lore barsch. »Hexenkräfte! Pah, Gewäsch alter Weiber, um Kinder zu erschrecken. Willst du dich lustig über mich machen, du Bastard? Die Magier mögen geschickte Gaukler sein, aber kein Zopte verfügt über übernatürliche Kräfte. Verschont mich mit euren Ammenmärchen. Ihr habt versagt, schändlich versagt!«
    Talibur Sdart kratzte sich nachdenklich den dichten Brustpelz, der sich unter der offenen Jacke kräuselte. »Verzeihen Sie, Lore«, mischte er sich sanft in das Gespräch ein, »aber wir sollten die Magier nicht unterschätzen. Ich habe die Unterlagen der Leihmänner studiert und auch die Dossiers des Lorischen Ordnungsbundes herangezogen. Es gibt das einige Dinge, die einen stutzig machten …«
    »Ein weiterer abergläubischer Idiot«, höhnte Zanzin von Vrest. Voller Ingrimm leerte er den kühlen Messingbecher, schmatzte zufrieden und gab einem seiner stumm wartenden Lakaien einen Wink. Hastig eilte der Diener herbei und füllte den Trinkbecher aus einer Weinkaraffe.
    Der Lore fuhr sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Gleichgültig, ob es sich um Hexer handelt oder nicht«, versetzte er, »sie werden ausgerottet. Der Sumpf wird trockengelegt, der ganze Clan hingerichtet. Ich werde nicht eher ruhen, bis auch der letzte Magier von Runnevels Antlitz getilgt ist. Das Volk aufwiegeln, ha! Den Pöbel frech werden lassen! Ich werde es ihnen zeigen!«
    Er fuhr herum, überschüttete die Soldatenführer mit einem Schwall greller Echoschreie. »Und für euch werde ich mir auch noch etwas einfallen lassen, bei den Alten Loren. Ihr sollt zittern und um Gnade betteln.«
    Die Zopten schwiegen.
    Zanzin von Vrest lächelte böse. Weichlinge, dachte er geringschätzig. Sie sind wie Ton in meinen Händen, feuchter Lehm, den kein Feuer der Welt hartbrennen kann. Sie sind Pack. Wie ihre Väter und ihre Vorväter. Sie waren immer in der Gosse, wo sie hingehören, und erst die Loren haben sie erhoben, sie zu Männern gemacht. Es ist das Blut, das in ihren Adern kreist. Unreines, dünnes Blut, anders als das der Loren.
    »Sdart!«
    Der Reichsverweser fuhr auf unter dem schneidenden Klang der Stimme. Seine Ohren bewegten sich, wandten sich Zanzin von Vrest zu. In solchen Momenten war es ratsam, unterwürfig zu sein und zu gehorchen, auch wenn man der Reichsverweser der Vereinigten Zoptischen Loren war und somit fast so viel wert wie ein Lore oder ein Leihmann.
    »Sdart, Sie überwachen die Aktion. Wie sieht es in der Stadt aus?« Zanzin von Vrest stemmte den linken Arm in die Hüfte und führte mit dem rechten den Messingbecher zum Mund. »Haben Sie schon einen von diesen Kerlen ergreifen können?«
    »Leider noch nicht, Lore«, erwiderte Talibur Sdart zerknirscht. »Aber die Soldaten sind dabei, die Häuser der Altstadt zu durchkämmen, wo sich solches Gesindel ja mit Vorliebe verbirgt. Ich bin sicher …«
    »Was Sie denken, interessiert mich nicht«, schnappte der Lore unwirsch. »Ich erwarte Erfolg. Sobald Sie die ersten Gefangenen gemacht haben, informieren Sie mich. Ich will bei den Verhören persönlich anwesend

Weitere Kostenlose Bücher