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Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier

Titel: Die Terranauten 015 - Der Clan der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Quint
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sein.«
    »Natürlich, Lore.« Der Reichsverweser neigte den Kopf. »Es wird …«
    Lautes Gepolter vor der Tür unterbrach ihn.
    Der Lore schmetterte den Trinkbecher gegen die Wand und brüllte:
    »Was ist da los, ihr Narren?«
    Die Tür wurde aufgerissen. Atemlos und staubbedeckt stand ein Lorischer Soldat im Rahmen. Schweiß sickerte durch sein Fell.
    »Lore …« krächzte er.
    Die Wachen des Palastkorps strömten, herein, packten den Soldaten und schleiften ihn bis zu Zanzin von Vrest.
    »Rede schon«, verlangte der Lore. »Wie lange willst du mich noch warten lassen?«
    »Herr«, stieß der Soldat hervor, »ich komme vom Hafen. Ich … Die Flotte ist zurückgekehrt, Lore. Die Flotte vom Südland. Und es ist etwas schreckliches geschehen, Herr, etwas entsetzliches …«
     
    *
     
    Die Nachricht über die Rückkehr der Flotte verbreitete sich in Windeseile in ganz Neuzen Vrest.
    Ungeheuer, hieß es, beherrschten den Südkontinent, Geschöpfe so groß wie Berge, mit Mäulern, die ganze Städte vernichten konnten. Weltenmörder, Geschöpfe aus dem Schweigen, in das jeder Zopte nach seinem Tod einging.
    Und sie hatten Vernichtung angedroht. Vernichtung aller Zopten, die es noch einmal wagen sollten, das ferne Südland zu betreten.
    Hinter dem Meer, so berichteten die erschöpften, von der langen Reise verwahrlosten Soldaten, hinter dem Meer lauert das Grauen, die Angst, der kalte Tod. Die Diener dieser Dämonenwesen waren geflügelte Geschöpfe. Man hatte einige von ihnen töten können, bevor die Weltenmörder die zoptischen Bastionen überfallen hatten. Sie besaßen Blitze, die Metall schmelzen konnten. Und ihre Stimmen waren überall, zehntausend Münder in der Luft und alle schrien.
    Der Lore war nicht der erste, der diese Botschaft vernahm und von dem Tod des Loren Solvan von Vrest hörte, jenem Verräter, der das Spiel der Leihmänner gespielt hatte. Zanzin von Vrest begriff, was daraus entstehen konnte, und auf seinen Befehl hin riegelte das Lorische Stadtregiment den Hafen ab. Doch es war zu spät, viele der Rückkehrer hatten die Schiffe bereits verlassen und waren in den tausend Gassen von Neuzen Vrest verschwunden.
    Zu jenen, die schneller als der Lore von der Neuigkeit überrascht wurden, gehörte der Leihmann Vranten Storrz.
    Das Scheitern seines Unternehmens erschütterte ihn und seine Macht. Doch der Rückschlag traf nicht nur ihn, sondern auch alle anderen Angehörigen seiner Zunft, die Säcke voller Silberlinge für den Bau der neu entwickelten U-Boote bereitgestellt hatten. Storrz übersah die Konsequenzen am deutlichsten; sollte es jemals zu einem Übergriff vom Süden kommen, so würden die Zopten den Leihmännern die Schuld daran geben. Und ein geschickter Demagoge – zu denen auch der Lore Zanzin von Vrest oder die Magier zu zählen waren, wie Storrz wußte – konnte ohne Schwierigkeit die latente Angst des zoptischen Volkes vor einem Racheangriff seinen eigenen Zielen dienlich machen und die Leihmänner angreifen.
    Vranten Storrz war ein intelligenter Zopte, sonst hätte er niemals seine jetzige Position erreichen können.
    Darüberhinaus war er reich und Herr über zahllose Diensthäuser, in denen alles entstand, was die Welt der Zopten in den letzten Jahren und Jahrzehnten verändert hatte, Dampfmaschinen und Telegrafie, U-Boote und Kanonen …
    Vranten Storrz setzte sorgfältig seine Macht und sein Geld ein, um zunächst seinen gefährlichsten Feind unschädlich zu machen – den Clan der Magier, von dem man in Storrz’ Diensthäusern flüsternd erzählte, daß er kommen und die Aufseher, Antreiber und Leihmänner fortjagen würde.
    Aber jene, auf die er es abgesehen hatte, waren zu klug, um sich ergreifen zu lassen.
    Die Magier, ebenfalls über die Umstände der gescheiterten Süd-Invasion informiert, verbargen sich, begannen zu warten und sich auf die große Auseinandersetzung vorzubereiten.
    Sie wußten nicht, wer die Herren des Südens waren, aber sie vermuteten, daß diese etwas mit dem SCHREI zu tun hatten, der vor zwei Jahren ihre Gedanken durchglüht hatte. Die Rückkehr der Flotte zu diesem Zeitpunkt war für den Clan der Magier ein Omen.
    In wenigen Stunden brach die Nacht der stillen Wasser an und unbewußt war jeder Zopte davon überzeugt, daß etwas geschehen würde, etwas, das es auf Runnevel noch niemals gegeben hatte.
    Und inmitten all den Vorbereitungen, Ängsten, Wünschen und Hoffnungen fand Siltron aus den Steppen sein Ziel.
     
    *
     
    Das Meer war ein wild wogendes

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