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Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers

Titel: Die Terranauten 017 - Die Piraten des Scharlachmeers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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Aber gestatten Sie mir eine andere Frage: Warum kauften Sie nur mich und meine Leute? Warum ließen Sie die armen Wasserträgerinnen sitzen?«
    »Der alte Markham ist zwar ein Scheusal, aber kein Dummkopf. Er hätte mich nicht mehr respektiert, wenn ich ihm die Leute abgekauft hätte. Er wußte genau, daß diese abgearbeiteten Frauen keinen großen Wert darstellten. Ganz abgesehen davon wußte ich, daß man ihm und seinen Leuten hart auf den Fersen war. Die Wasserträgerinnen sind inzwischen bestimmt längst befreit worden.«
    »Und schuften in einem anderen Wasserloch.«
    Marcel d’Guinne zuckte die Achseln. »C’est la vie.«
    »Warum haben Sie Markham über die Klinge springen lassen, als wir Aliruth erreichten?« fragte David. »Gehen Sie immer so mit Geschäftspartnern um?«
    Marcel d’Guinne stand auf. Mehrere der Behelmten von der Dunklen Dame hatten ihn jetzt entdeckt und warteten auf dem Mittelpunkt des Marktplatzes auf seine Rückkehr.
    »Ich habe nicht mehr viel Zeit, terGorden. Nur soviel: Kommen Sie nach Tambourg!«
    »Ich komme«, sagte David, ohne irgendeine Emotion auszudrücken. »Danke für die Einladung.«
    Marcel d’Guinne deutete eine Verbeugung an und verließ mit festen Schritten die Terrasse des Gasthofes. David sah ihm nachdenklich hinterher. Sein erster Eindruck war also doch nicht falsch gewesen. Der Mann war zwar ein zwiespältiger Charakter, aber nicht unsympathisch.
     
    *
     
    Sie segelten den Roten Fluß hinab und erreichten drei Tage später das Gebiet, in dem sie mit ihrem Beiboot niedergegangen waren. Da das Kartenmaterial – was diesen Landstrich anging – äußerst dürftig war, dauerte es einige Zeit, bis Farrell einigermaßen sicher angeben konnte, wo sie sich aufhielten. Die Absturzstelle mußte irgendwo vor ihnen liegen. Aber nach der harten Landung waren sie alle zu benommen gewesen, um jetzt die Gegend wiederzuerkennen.
    David ließ die Windsbraut in Ufernähe vor Anker gehen und ein Boot aussetzen. Farrell bereitete sich darauf vor an Land zu gehen.
    Chalid, der keine Ahnung hatte, weswegen die Windsbraut anhielt, erschien auf der Brücke und fragte nach dem Grund der Fahrtunterbrechung. Es paßte ihm offenbar nicht, daß die Dunkle Dame allmählich mit dem Horizont verschmolz.
    »Farrell wird an Land gehen und nach einigen Freunden Ausschau halten«, erklärte David dem Islahami. »Sie müssen sich irgendwo in der Nähe aufhalten.«
    »Wie lange wird das dauern?« fragte Chalid besorgt. »Meine Männer werden bereits ungeduldig. Sie wollen zuschlagen. Unser Volk wartet darauf, daß wir zu ihm zurückkehren. Noch nie war ein Islahami derart lange von den Seinen getrennt wie wir.«
    David zuckte die Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber wir wollen hier nicht warten, bis Farrell zurückkehrt.«
    Chalid atmete sichtlich auf. »Soll ich ihm einen meiner Männer mitgeben?«
    Fünf Minuten später gesellten sich einer der hageren, in Schuppenhaut gekleideten Islahami und einer der Barries zu Farrell. Zwei Männer von der Windsbraut ruderten das Boot durch die wogenden Nebelfelder auf das Ufer zu. Auch sie würden bei Farrell bleiben, bis dieser eine Spur Asen-Gers ausfindig gemacht hatte. War ihrer Mission kein Glück beschieden, sollten sie auf dem schnellsten Weg mit dem Boot nach Tambourg kommen.
    Sprudelnde Heißwasserquellen erhoben sich an beiden Seiten des Roten Flusses, als die Windsbraut zwei Tage später die Zone des roten Nebels verließ. Die Fahrrinne verengte sich im Land der Geysire, aber die Sicht wurde nicht besser. Überall wohin das Auge blickte jagte das heiße Wasser bis zu zehn Metern in die Höhe, das, sobald es mit der gasähnlichen Substanz des Flusses in Berührung kam, aufzischte und verdampfte. Die Luft war schwer von Feuchtigkeit und die Segel saugten sich rasch voll. Die Windsbraut glitt dahin wie in einem Zeitlupenfilm und David fragte sich, wie lange das gutgehen konnte. Zwar lag der rote Nebel nun hinter ihnen, aber die sie jetzt umgebenden Dunstschwaden trugen ebenfalls nicht dazu bei, daß ihre Sicht besser wurde. Ständig mußte der Ausguck besetzt gehalten werden, um zu verhindern, daß der, Rudergänger vom Kurs abkam und der Segler irgendwo auflief. Die Seeleute zogen sich bis auf ihre Lendenschürze aus und David tat es ihnen gleich. Die Islahami schwitzten zwar ebenfalls, brachten aber keinen Klagelaut über die Lippen. Sie zogen sich auch nicht aus, solange sie an Deck waren. Lediglich ihre bärenartigen Hunde hechelten nach

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