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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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war.
    Gegen Mittag sahen sie rechterhand ein aus mächtigen Felsbrocken aufgetürmtes Fort mit mehreren Türmen liegen, aber sie ignorierten es. Spuren im Schnee deuteten daraufhin, daß einige der Bewohner dieser Niederlassung offenbar auf die Jagd gegangen waren.
    In den Nachmittagsstunden tauchte am rechten Flußufer eine gefährlich aussehende, schwarze Katze mit ungewöhnlich langen, spitzen Ohren auf. Als sie die Gruppe bemerkte, begann sie zu fauchen und ging langsam rückwärts, bis sie aus ihrem Blickfeld entschwand. Collyn sagte, daß sie von nun an würden aufpassen müssen. Die Katzen jagten in Rudeln und hätten – soweit er das aus dritter Hand wußte – noch nie Menschenfleisch verschmäht.
    Von nun an bewegten sie sich vorsichtiger voran. Als der Abend kam, suchten sie sich am linken Ufer des Lannon einen Hügel, um ihr Zelt aufzuschlagen. Collyn zündete nicht im Inneren des Zeltes, sondern auch draußen ein halbes Dutzend Feuer an. »Das wird sie hoffentlich fernhalten«, murmelte er.
    Die Nacht verlief ruhig. Als Farrell am nächsten Morgen den Zelteingang öffnete, brannten die rings um das Zelt in kleinen Metallpfannen brennenden Feuer noch immer, ohne daß die schwarzen Steine, die den Flammen Nahrung gaben, sichtbar kleiner geworden waren.
    Er hatte den Kopf allerdings noch nicht ganz aus dem Eingang gesteckt, als er mit einem Fluch zurückfuhr und die anderen weckte.
    »Was ist?« fragte David. »Gefahr?«
    »Katzen!« stieß Farrell hervor. »Über ein Dutzend!«
    »Was?« Collyn wickelte sich aus seinen Fellen. Er war ganz blaß.
    David schaute hinaus. Farrell hatte nicht übertrieben. Vierzehn Katzen – und das waren nur die, die sich in seinem Blickfeld aufhielten – hatten sich am Fuße des Hügels versammelt und musterten das Zeltlager mit gierigen, zu Schlitzen zusammengezogenen Augen. Sie hechelten wie Hunde, und dann und wann stieß eine von ihnen ein heiseres Knurren aus.
    Noch brannten die Feuer. Aber wie lange würden die Flammen sie zurückhalten?
    »Sie müssen wahnsinnig vor Hunger sein«, flüsterte Collyn aufgeregt. »Die Brennsteine halten mindestens zwei Tage und zwei Nächte vor. Solange sind wir also sicher. Aber was ist dann?«
    »Haben wir keine mehr in Reserve?« fragte Zandra. Ihre Wangen glühten, so aufgeregt war sie.
    Collyn nickte. »Doch. Aber was nützt uns das? Wenn die Bestien plötzlich durchdrehen – und das werden sie, wenn wir sie bis an die Grenze, die sie ertragen können, hinhalten – haben wir keine Chance mehr.«
    »Du meinst, wir stacheln ihre Wut nur noch mehr an, wenn wir die Feuer brennen lassen?«
    »Genau das. Irgendwann werden sie ihre Todesangst überwinden. Bevor sie vor Hunger dermaßen geschwächt sind, daß sie sich nicht mehr bewegen können, setzen sie alles auf eine Karte.«
    »Na schön«, sagte Farrell und setzte seine Pelzmütze auf. »Dann müssen wir eben kämpfen.«
    »Bist du verrückt?« fragte Collyn. »Sie reißen dich in Stücke!«
    »Ich will ja auch nicht allein gegen sie kämpfen«, erwiderte Farrell zynisch, stieg in seine Pelzjacke und packte sein Schwert. »David?«
    David kleidete sich an und folgte ihm hinaus. Es war ungeheuer kalt, der Atem gefror ihnen beinahe auf den Lippen.
    Die Katzen, die bisher im Schnee gelegen hatten, standen auf, hoben die Tatzen und fauchten, als wollten sie die beiden einsamen Männer zum Kampf auffordern.
    »Auf diese Art nicht«, sagte Farrell und streckte den schwarzen Bestien die Zunge heraus. »Wir. Menschen kämpfen mit Köpfchen.«
    Eine der Katzen kam näher, löste sich aus einer Gruppe von mehreren und kam bis auf zwei Meter an das nächst liegende Feuer heran. Sie war drei- bis viermal so groß wie eine Hauskatze. Ihr Fell war schwarz wie das eines Panthers, und ihr langer Schwanz peitschte durch den Schnee, so aufgeregt schien sie zu sein. Als sie die rechte Pranke hob und die Männer anfauchte, sah David, daß ihre Krallen so lang und scharf waren wie Dolche. Offenbar benötigten diese Tiere ihre Krallen, um sich besser auf dem Eis fortbewegen zu können. Ihr Fell war lang und zottelig.
    »Na, komm doch, Pussy«, knirschte Farrell aggressiv und hob seine Klinge.
    David, der inzwischen das Zelt umrundet hatte, kam zurück und sagte:
    »Es sind insgesamt neunzehn, Claude.«
    Collyn steckte den Kopf aus dem Zelt, hustete und sagte: »Habt ihr einen Plan?«
    Ehe David ihm eine Antwort geben konnte, sagte Farrell plötzlich: »Ja!« Im gleichen Moment riß er ein Messer von

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