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Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen

Titel: Die Terranauten 018 - Odyssee der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conrad C. Steiner
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oder trieben sich auf dem zugefrorenen Fluß wirklich schattenhafte Gestalten herum?
    Bei genauerem Hinsehen war jedoch in der Schwärze nichts mehr zu erkennen. Er mußte sich getäuscht haben. Vielleicht hatte nur der Wind etwas anders geheult.
    Gegen Morgen – die anderen schliefen immer noch den Schlaf des Gerechten, was nach dem schweren Marsch auch kaum verwunderlich war – erhob sich David ein zweitesmal, um hinauszugehen und das Zeltdach schneefrei zu machen. Das Heulen des Windes war verstummt und hatte einem leisen Wispern Platz gemacht.
    Es hatte aufgehört zu schneien. Obwohl die Sonne nirgendwo zu sehen war, war es doch schon hell geworden. Der Himmel war weißgrau und rauchig, der gefallene Schnee mindestens einen halben Meter hoch. Aber es war mörderisch kalt geworden und David stockte der Atem, als er die erste Ladung Frischluft zu sich nehmen wollte.
    Die Schlitten waren zwar vollständig eingeschneit, aber es dauerte nur wenige Minuten, bis sie sie lokalisieren konnten, da Collyn und Farrell sich ihren Standort ebenfalls ziemlich genau gemerkt hatten.
    Nach dem Frühstück nahmen sie den Weg wieder auf. Die plötzlich hereingebrochene Kälte hatte den Schnee auf dem Lannon knochenhart werden lassen, so daß sich sogar die Schneeschuhe erübrigten.
    Diesmal nahmen David terGorden und Collyn gemeinsam die Spitze. Mark Markham unterstützte abwechselnd die Frauen beim Ziehen des Schlittens und machte sich auf diese Weise nützlich. Offenbar gefiel ihm die zugeschneite Landschaft ebensogut wie das Leben an Bord eines Schiffes. Er klagte niemals über die Kälte und wartete jedesmal geduldig ab, wenn er bei der Essensverteilung an die Reihe kam.
    Am zweiten Tag ihrer Reise legten sie erheblich weniger zurück als am ersten. Gegen Mittag begann Thorna Ermüdungserscheinungen zu zeigen, und da Mark bereits die etwas schlapp gewordene Arlene beim Schlittenziehen unterstützte, war es an Farrell und David, einen Teil von Thornas Ladung auf ihre Gefährte umzuladen. Auch Collyn war von der körperlichen Konstitution her nicht der Kräftigste. Solange man jedoch seinen Schlitten kein zusätzliches Gewicht verschaffte, würde er durchhalten, davon war David überzeugt.
    Gegen Abend stießen sie auf eine Gruppe von Pelzjägern, die mit ihren Schlitten auf dem Weg in den Süden waren. Die Männer machten einen ziemlich ausgehungerten Eindruck, und so lud man sie zum Essen ein. Wie sich herausstellte, hatten sie den allgemeinen Aufbruch nach Aliruth verpaßt, da sie sich ziemlich weit im Norden befunden hatten. Auf die Frage, ob sie auf Fremde gestoßen seien, erwiderte einer der Männer unter dem lauten Gelächter seiner Kameraden:
    »Auf Fremde? Im Norden wimmelt es von Fremden, seit jeder davon gehört hat, daß man das Metall dort nur vom Boden aufzuheben braucht! Die Wahrheit sieht allerdings anders aus, Freunde!«
    »Soll das heißen, es wird übertrieben?« fragte Collyn nervös.
    »Oh, nein!« erwiderte ein anderer der Jäger. »Es gibt dort wirklich Metallbrocken, die so groß sind wie der Kopf eines Barrie – bloß sind alle Fundstellen schon seit langem vergeben! Wer jetzt noch glaubt, sich einen Claim abstecken zu können, ist absolut schief gewickelt!«
    Die Jäger schlugen in der Nacht ihr Zelt neben den Treibern auf. Die Temperatur sank noch weiter, und als David aus einem Alptraum erwachend nach draußen ging, fand er zwei der Fremden vor ihrem Zelt, wo sie im Flüsterton miteinander sprachen.
    In Davids Gehirn klingelten sofort die Alarmglocken. Was hatte das zu bedeuten? Planten die Fremden, sich an ihrem Eigentum – oder möglicherweise gar an ihrem Leben – zu vergreifen?
    »Haben Sie es auch gehört?« fragte einer der Jäger, als er David sah.
    »Was gehört?« fragte David verwirrt. Ehe der Jäger dazu kam, ihm etwas zu erklären, hörte David es selbst. Ein hoher, schriller Klagelaut durchdrang die Nacht. Auf der Stelle erinnerte sich David an das Heulen der vergangenen Nacht.
    »Was ist das?«
    Die Jäger sahen einander an. »Eine Banshee ist irgendwo hier in der Nähe«, sagte derjenige, den David unter dem Namen Dämon kannte. Der Mann schüttelte sich. »Wir sollten besser von hier verschwinden.«
    »Eine Banshee?« fragte David. »Was ist das?«
    »Ich habe gehört, es soll sie auch im Süden geben«, erwiderte Dämon. »Haben Sie nie davon gehört? Es sind die Seelen der Toten, die … Erklär’ du es ihm, Karrahan.«
    Karrahan, ein schnauzbärtiger und faltiger Mann in den

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